In der "Argentinien"-Folge am 24. November (20.15 Uhr im ZDF) gibt Alessandra, genannt Sandy, Meyer-Wölden ihr "Traumschiff"-Debüt. Während Oliver Pochers zweite Ex-Frau Amira Aly in der Neujahrsfolge 2024 an Bord eine Fitnesstrainerin verkörperte, schlüpft seine erste Ex-Frau nun in die Rolle einer Yogalehrerin.

Ein Interview

Im Interview mit unserer Redaktion spricht die 41-jährige Meyer-Wöden über ihre Seekrankheit, ihre Deutschland-Rückkehr und ihren gemeinsamen Podcast mit Oliver Pocher.

Frau Meyer-Wölden, wie hat Ihnen Argentinien gefallen?

Alessandra Meyer-Wölden: Die Folge heißt zwar "Das Traumschiff – Argentinien", aber ich habe tatsächlich nicht in Argentinien gedreht. Ich bin in Italien an Bord und auf Madeira wieder von Bord gegangen. Meine Dreharbeiten waren daher relativ unspektakulär. Ich habe vier, fünf Tage nur Wasser und ganz viel von dem Schiff gesehen. Leider bin ich richtig seekrank geworden.

Das klingt eher nach einem "Albtraumschiff" als nach einem "Traumschiff" …

Das haben Sie gesagt (lacht). Aber ja, es war wirklich eine große Herausforderung für mich. Da mir aber die entsprechenden Medikamente verabreicht wurden, hatte ich auch viel Spaß an Bord. Zudem kam meine Rolle als Yogalehrerin meinem realen Leben schon sehr nahe.

Konnte Ihnen Dr. Jessica Delgado, gespielt von Collien Ulmen-Fernandes, nicht weiterhelfen?

In diesem Fall musste dann schon ein richtiger Arzt her. Und selbst wenn mir Collien hätte helfen wollen, wäre das nicht gegangen, weil sie an meinen Drehtagen gar nicht auf dem Schiff war. Meine tägliche Spritze wurde mir also von einer anderen Person verabreicht. Hauptsache, es hat geholfen!

"Das Meer meinte es nicht so gut mit uns, es war schon ziemlich wackelig."

Waren Sie ein Einzelfall?

Tatsächlich nicht. Selbst die "alten Hasen", die schon häufig dabei waren, holten ihre Tabletten gegen Reisekrankheit raus. Da wusste ich, dass alles so weit gut war. Nur das Meer meinte es eben nicht so gut mit uns, es war schon ziemlich wackelig. Aber immerhin schien die Sonne, das Wetter war – zumindest an meinen Drehtagen – eigentlich sehr schön. Mit Blick auf die Dreharbeiten half also nur das Motto "Augen zu und durch". Die hätten nämlich nur abgebrochen, wenn das Besteck und die Gläser von den Tischen gefallen wären.

Als "alter Hase" gilt auch Harald Schmidt. Ist denn wenigstens Ihr Wunsch in Erfüllung gegangen, ihm zu begegnen?

Nein. Es war wirklich sehr traurig. Ich hätte gerne sowohl Harald Schmidt als auch Florian Silbereisen auf dem "Traumschiff" eine Yogastunde gegeben. Aber es hat sich leider nicht ergeben. Während ich Collien und Florian an Bord verpasst habe, war Harald in meiner Folge gar nicht mit dabei. Er ist ein sehr komplexer, aber auch intelligenter Mann, dem ich sehr gerne mal begegnen würde.

Wurde Ihnen die Yogalehrerin auf den Leib geschrieben?

Ich glaube, dass die Yogalehrerin Teil des Scripts war und dann entsprechend an mich gedacht wurde. Das habe ich natürlich dankend angenommen, weil ich in Resonanz mit der Rolle gehen und an Bord sozusagen meine Yogastunden geben durfte.

"Es ist nicht so mein Ding, Vergleiche zu ziehen"

Amira Aly, ehemals Amira Pocher, spielte im "Traumschiff" eine Fitnesstrainerin. War Ihnen die Rolle der Yogalehrerin mit Blick auf Ihre eigene Vergangenheit mit Oliver Pocher inhaltlich nicht zu nah?

Nein, überhaupt nicht. Es ist ja kein Wettbewerb. Ich denke, es gibt genug Raum und Platz für alle. Auch Oli hatte ja schonmal eine Gastrolle in der Serie. Witzigerweise habe ich überhaupt nicht darüber nachgedacht, als die Anfrage kam. Es ist nicht so mein Ding, Vergleiche zu ziehen.

Wie viel Orga-Aufwand steckt dahinter, wenn man – wie Sie – Teil einer großen Patchwork-Familie ist?

In der Tat war genau das mit ein Grund, aus den USA nach Deutschland zurückzukehren. Wir sind alle beruflich so stark eingebunden, dass wir mit unserer Patchwork-Familie viel besser vorankommen, wenn wir einander unterstützen. Es ist einfacher, wenn wir alle an einem Ort sind. Egal, welche Differenzen wir in unserem Leben haben: Wenn es um die Kinder geht, ziehen wir alle an einem Strang – und das ist mir sehr wichtig.

Was vermissen Sie an Amerika besonders?

Die Rückkehr ist für uns – und insbesondere für meine Kinder – schon ein neues Feld. Ich persönlich kenne ja das Leben in der Öffentlichkeit, auch wenn ich mich in den vergangenen Jahren ziemlich zurückgezogen hatte. Meine Kinder wussten das alles. Aber es ist dann schon nochmal etwas anderes, wenn man es im Alltag wirklich erlebt. Zum Beispiel ist es für sie eine völlig neue Situation, dass ihnen von Mitschülern diverse Artikel vorgelegt werden. Das Privatleben unter Ausschluss der Öffentlichkeit vermisse ich schon.

Gibt es den Plan, aus diesem Grund doch wieder in die USA zurückzukehren?

Ich habe gelernt, dass Gott lacht, wenn wir planen. Daher mache ich das nicht mehr. Ich habe das große Glück, beide Staatsangehörigkeiten zu besitzen. Das bedeutet auch, dass ich damit gesegnet bin, frei wählen zu können. Wenn man Kinder hat und sich für einen Umzug entscheidet, dann muss das auch Hand und Fuß haben. Man muss den Kindern erst einmal die Chance geben, anzukommen und sich einzuleben. Unabhängig davon, was ich möchte, haben sie da schließlich auch noch ein Wörtchen mitzureden.

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Wie blicken Sie auf die US-Wahl zurück, aus der Donald Trump als relativ klarer Sieger hervorgegangen ist?

Es war sicherlich eine der interessantesten Wahlen der vergangenen Jahrzehnte, weil das Land so gespalten ist. Selbst viele meiner Freunde, die sich eigentlich schon vor längerer Zeit festgelegt hatten, pendelten bis kurz vor der Wahl doch noch hin und her. Diese Wahl war auf jeden Fall sehr prägend, weil Kamala Harris und Donald Trump zwei völlig verschiedene Wege verfolgen.

Sie haben von Ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, nehme ich an?

Ja, das habe ich. Es war das erste Mal, dass ich wählen durfte. Wem ich meine Stimme gegeben habe, verrate ich aber nicht.

Dann lassen Sie uns über Ihren Podcast "Die Pochers! Frisch recycelt" sprechen. Hatten Sie je damit gerechnet, dass dieses Format in der Kategorie "Beste Unterhaltung" mit dem Podcast-Preis 2024 ausgezeichnet werden würde?

Ich bin mit einer sehr neutralen Erwartungshaltung in diesen Podcast gegangen, weil ich ja zunächst nur eingesprungen bin (für Oliver Pochers Ex-Frau Amira; Anm. d. Red.). Das Feedback der Menschen und das Angebot, diesen Podcast zwei weitere Jahre machen zu dürfen, hat mir dann verdeutlicht, dass das Format anscheinend ganz gut ankommt. Grundsätzlich gefällt mir die Möglichkeit, den Leuten über eine längere Zeit ungefiltert zeigen zu können, wie man wirklich ist. Es ist ein Unterschied, wenn man jemanden nur auf einem Event oder in einer TV-Show sieht. Im Podcast kann ich den Leuten auf einer tieferen Ebene begegnen und ihnen authentisch zeigen, was mich als Menschen ausmacht. Olli kennt man nicht anders, er ist immer total authentisch. Auch ich war immer authentisch, hatte aber vielleicht nicht die Zeit, um das den Leuten jede Woche zu zeigen. Diese Gelegenheit wurde mir jetzt gegeben.

Sandy über Oliver Pocher: "Heute verbindet uns eine tiefe Freundschaft"

Läuft man nicht Gefahr, in den Hintergrund zu geraten und seine eigenen Qualitäten hinten anstellen zu müssen, wenn man mit einer schillernden Medienfigur wie Oliver Pocher gemeinsame Sache macht?

Auch hierbei handelt es sich nicht um einen Wettbewerb. Es ist ein Projekt, das Raum für beide lässt. Jeder nimmt seine Rolle ein. Ich kenne Olli sehr lange. Wir haben unsere eigene, private Geschichte hinter uns und einen Weg gefunden. Heute verbindet uns eine tiefe Freundschaft. Wir begegnen uns wirklich auf Augenhöhe und können uns blind verständigen. Das Projekt ist genau richtig, so wie es ist.

Würden Sie noch einmal eine Kreuzfahrt machen?

Ich sage es mal so: Die Disney-Kreuzfahrt, die sich meine Kinder sehnsüchtig wünschen, würde ich nach meinen gesammelten Erfahrungen erst einmal ausschließen oder nach hinten schieben (lacht).

Über die Gesprächspartnerin

  • Alessandra, genannt Sandy, Meyer-Wölden ist eine deutsche Podcasterin und Schauspielerin. Bekannt wurde sie einst als Model und Schmuckdesignerin. Die Tochter des verstorbenen Rechtsanwalts und früheren Managers von Boris Becker, Axel Meyer-Wölden, wurde in München geboren, studierte und lebte aber viele Jahre in den USA. Heute gilt sie als bekanntes TV-Gesicht im deutschen Fernsehen. 2016 nahm sie an der Tanzshow "Let's Dance" teil. Von 2010 bis 2014 war Meyer-Wölden mit Oliver Pocher verheiratet, aus dieser Ehe gingen drei gemeinsame Kinder hervor. Mittlerweile führt sie gemeinsam mit ihrem Ex-Mann durch den Podcast "Die Pochers! Frisch recycelt".
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