Eine der prägendsten Stimmen Österreichs ist tot: Peter Rapp ist überraschend gestorben. Die ORF-Moderatorenlegende hatte bereits 2013 einen Herzinfarkt erlitten.

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Er moderierte "Licht ins Dunkel", war Juror bei "Die große Chance" und gewann Ende der 1990er-Jahre zweimal und 2013 erneut die Goldene Romy als beliebtester Showmaster Österreichs. Nun ist die Stimme von Peter Rapp für immer verstummt.

Als erstes berichtete das "Wiener Bezirksblatt" über den Todesfall. Die ORF-Legende wurde 81 Jahre alt.

Rapp galt als einer der größten Publikumslieblinge des Landes. Für den ORF stand der gebürtige Wiener über Jahrzehnte immer wieder in Erfolgssendungen vor der Kamera.

Am 14. Februar 1944 geboren, zeigte sich schon früh Rapps musikalisches Talent: Als Bub war er bei den Wiener Sängerknaben. Er besuchte das Gymnasium und meldete sich im Anschluss für 15 Monate freiwillig zum Militärdienst. Seine Laufbahn beim Bundesheer schloss er als Korporal ab.

Nach seiner Zeit beim Militär war Rapp zunächst als Journalist tätig und schrieb für die Tageszeitungen "Krone" und "Express". Nebenher stand er auf der Bühne und sang Rock'n'Roll. Wie vielseitig interessiert der Wiener war, zeigte sich an weiteren Nebenjobs: Er verdingte sich auch als Fremdenführer, Chauffeur und Filmstatist.

Entertainer durch und durch: Peter Rapp mitt Los Muchachos vor dem Fruchtschuppen im Hamburger Hafen. © picture alliance/United Archives/ TelePress

Sein Fernsehdebüt folgte 1963 - als Sänger in der Sendung "Leute von Heute". Wenig später trat er als Kabarettist in der von Willy Kralik moderierten Sendung "Teenagerparty" auf. Der entscheidende Schritt in seiner Karriere: 1967 heuerte Rapp als Radiosprecher bei Ö3 an und wurde ein Jahr später Präsentator der Jugend-Pop-Sendung "Spotlight", die er bis 1978 leitete.

Rapp ging nach Deutschland, arbeitete für ARD, ZDF und Europawelle. Nach seiner Rückkehr in die Heimat folgten mit "Hoppala", "Die große Chance" oder "Wer A sagt" Fernsehformate, die Rapp zu einem der Aushängeschilder des ORF machten. "Ich habe immer die Sendung gemocht, die als Letztes den großen Erfolg hatte", sagte Rapp 2019 in einem APA-Interview. Seine Engagements habe er nachträglich noch nie bereut. "Mein Job ist zu moderieren, und ich war da nicht heikel."

Rapps Leben hatte auch Schattenseiten

Zugleich hatte das Leben von Peter Rapp auch seine Tiefen. In den 1990er-Jahren zwangen ihn finanzielle Schwierigkeiten in den Privatkonkurs. Zudem sprach Rapp offen über seine Spielsucht.

Der Bildschirm ließ Rapp aber nie los. Er moderierte den Dauerbrenner "Millionenrad" und das bis 2018 laufenden Nachfolgeformat "Die Brieflosshow". Zusammen mit Martina Rupp führte er von 1997 bis 2000 durch die Hauptabendshow "Champion", war bis 2011 das Gesicht der Gala "Licht ins Dunkel".

Obwohl es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger um das ORF-Urgestein wurde, blieb Rapp beinahe bis zuletzt in der Öffentlichkeit präsent und gestaltete etwa 2020 die Nostalgiesendung "Als wäre es gestern gewesen". Zudem war er lange Zeit Kolumnist beim "Wiener Bezirksblatt".

Todesursache von Peter Rapp ist noch nicht bekannt

Woran Rapp starb, ist bisher nicht bekannt. Laut "Wiener Bezirksblatt" hatte er jedoch schon mehrere Monate mit seiner Gesundheit zu kämpfen. "Wir litten mit ihm, hofften auf ein medizinisches Wunder", schrieb die Zeitung.

Ende September 2013 hatte der Moderator einen Herzinfarkt erlitten und bekam in der Folge einen Stent eingesetzt. Schon eine gute Woche später – am 3. Oktober – stand er wieder auf der Bühne.

Eine Idee, wie er begraben werden will, hatte Rapp 2021 in dem Buch "Schluss. Aus. Vorbei?" mit der Öffentlichkeit geteilt. "Mit meinem mir angeborenen Humor habe ich mir gedacht, man muss darauf anspielen, dass ich ein starker Raucher bin. Meine letzten Worte sind vermutlich: 'Endlich Nichtraucher.' Auf meinem Sarg soll dann ein Rauchfang montiert werden. Beim Hinaustragen des Sarges erzeugt man dann mit Trockeneis kleine Rauchwolken, die aus dem Rauchfang herauskommen."

Alternativ habe er sich überlegt, sich vor dem Begräbnis ein Handy in die Tasche stecken zu lassen und die Nummer an Trauernde zu verteilen, schrieb Rapp damals. "Dann klingelt es im Sarg und nach ein paarmal Läuten kommt die Sprachbox mit meiner Stimme, die sagt: 'Jetzt braucht’s mich auch nimmer anrufen.' Oder: 'Entschuldigung, dass ich nicht aufstehe.'"

Sein Humor wird fehlen.

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