Virginia Giuffre, die in den vergangenen Jahren gegen Jeffrey Epstein und Prinz Andrew gekämpft hatte, ist tot. Die 41-Jährige starb durch Suizid in ihrem Haus in Australien, wie ihre Familie mitteilte.
Virginia Giuffre, die als Hauptanklägerin im Fall Jeffrey Epstein und
"Virginia verlor ihr Leben durch Suizid, nachdem sie ein Leben lang Opfer von sexuellem Missbrauch und Menschenhandel gewesen war", heißt es in der Erklärung ihrer Familie. Die Western Australia Police Force bestätigte dem Magazin, dass Rettungsdienste zu einem Wohnhaus gerufen wurden und eine nicht ansprechbare 41-jährige Frau vorfanden, die noch am Ort des Geschehens für tot erklärt wurde.
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Der lange Kampf für Gerechtigkeit
Giuffre hatte sich in den vergangenen Jahren zu einer der bekanntesten Aktivistinnen gegen sexuellen Missbrauch entwickelt. Ihre Familie würdigte sie als "eine erbitterte Kämpferin im Kampf gegen sexuellen Missbrauch und Menschenhandel" und als "das Licht, das so viele Überlebende aufgerichtet hat".
Im Jahr 2000 wurde die damals 16-jährige Giuffre von Ghislaine Maxwell rekrutiert, um für Jeffrey Epstein zu arbeiten. Sie gab später an, dass das Paar sie manipuliert und gezwungen hatte, im Rahmen eines ausgeklügelten Missbrauchsrings Sex mit Epstein und anderen zu haben, aus dem sie 2002 entkommen konnte. Epstein nahm sich im August 2019 in einem New Yorker Gefängnis das Leben, während er auf seinen Prozess wegen Sexhandels mit Minderjährigen wartete.
Klage gegen Prinz Andrew
Weltweite Aufmerksamkeit erhielt Giuffre auch durch ihre Vorwürfe gegen Prinz Andrew. 2021 reichte sie eine Klage gegen den britischen Royal ein, in der sie behauptete, er habe sie zwischen 1999 und 2002 dreimal zum Sex gezwungen - in London, New York und auf Epsteins Privatinsel in der Karibik. Prinz Andrew bestritt die Vorwürfe stets vehement.
In einem früheren Statement erklärte Giuffre: "Ich halte Prinz Andrew für das verantwortlich, was er mir angetan hat. Die Mächtigen und Reichen sind nicht davon ausgenommen, für ihre Handlungen zur Rechenschaft gezogen zu werden." Im Februar 2022 einigten sich beide Parteien in einem außergerichtlichen Vergleich, dessen Summe nicht bekannt gegeben wurde.
Gründerin einer Hilfsorganisation
Nach ihrer persönlichen Leidensgeschichte gründete Giuffre die Organisation "Speak Out, Act, Reclaim" (SOAR), eine gemeinnützige Initiative, die Überlebenden von sexuellem Missbrauch Unterstützung bietet. Ihre Anwältin Sigrid McCawley würdigte sie als "eine liebe Freundin und eine unglaubliche Vorkämpferin für andere Opfer". Sie fügte hinzu: "Ihr Mut hat mich angetrieben, härter zu kämpfen, und ihre Stärke war beeindruckend. Die Welt hat heute einen erstaunlichen Menschen verloren."
Virginia Giuffre hatte in jüngster Vergangenheit eine Reihe besorgniserregender Posts veröffentlicht und Fotos von Verletzungen gezeigt. Sie hinterlässt drei Kinder. (ili/spot) © spot on news