Menderes Bagci gehört zu "DSDS" wie Dieter Bohlen, gute Stimmen und Paradiesvögel. Am 13. November wird der Castingshow-Kultkandidat 40 Jahre alt.
Wer "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) kennt, kennt Menderes Bagci. Außer Juror Dieter Bohlen (70) hat keiner das Castingshow-Format so geprägt wie er. Der Mann aus dem rheinischen Langenfeld, der so gerne Sänger wäre. Jahrelang wurde Menderes für seine Gesangskünste verhöhnt, durch sein verrücktes Auftreten zur Zielscheibe von Spott – und hat es trotzdem allen immer wieder gezeigt. Am 13. November wird der Kultkandidat 40 Jahre alt.
Kein Sieg und trotzdem Superstar
In den darauffolgenden Jahren machte sich Menderes zum "Bohlen-Prügelknaben", wie die "Süddeutsche Zeitung" einmal schrieb. Er kam jedes Jahr wieder, ließ sich zur besten Sendezeit von Bohlen für seinen Gesang, seine Tanzschritte und sein Äußeres niedermachen. Meistens zu Liedern seines großen Idols Michael Jackson (1958-2009) trat er vor die Jury, sang und flog raus. "Du kannst nicht singen, du wirst nie singen können, du bist scheiße. Ich will dich eigentlich hier nie wiedersehen", lautete eines von Bohlens knallharten Urteilen. Doch die Zuschauerinnen und Zuschauer schlossen Menderes ins Herz.
Final-Auftritt für Menderes
2007 begriff RTL langsam, dass der verhöhnte Dauerkandidat jemand war, den die Leute mit "DSDS" verknüpften. Sie ließen ihn außer Konkurrenz in der Mottoshow und im Finale auftreten. Menderes kündigte seinen Job an der Tankstelle – jetzt wollte er nur noch von der Musik leben. Er wurde für private Auftritte gebucht und erschien im TV in Shows wie "Mitten im Leben" oder "Mieten, kaufen, wohnen". Menderes existierte jetzt auch außerhalb der "DSDS"-Bubble.
Doch der Auftritt in der Castingshow blieb sein jährliches Highlight. Fünfmal von 19 Teilnahmen schaffte Menderes es bisher in den Recall. Seine Stimme habe sich verbessert, betonte Bohlen. Menderes brachte mehrere Singles heraus und zum 20. "DSDS"-Jubiläum folgte 2023 sein erstes Album "Sieger der Herzen" – natürlich mit Songs aus dem "DSDS"-Universum. Er habe kontinuierlich an sich und seiner Stimme gearbeitet, sagte Menderes dem Sendern "n-tv". "Aber ich denke auch, ich habe noch viel Potenzial in mir und nach oben ist noch sehr viel Luft. Der Weg ist das Ziel – und ich kann noch mehr erreichen."
Doch noch Gewinner im TV
Der bisherige Höhepunkt von Menderes' TV-Karriere liegt schon sieben Jahre zurück. Damals konnte er sich doch noch über einen Sieg freuen, denn die Zuschauerinnen und Zuschauer machten ihn zum Dschungelkönig der zehnten Staffel des RTL-Dschungelcamps (2016). "Menderes hat bewiesen, dass man Träume leben kann, wenn man alles dafür tut. Sein Kämpferherz ist vorbildlich", freute sich Dieter Bohlen in der "Bild" über den Erfolg seines Dauerkandidaten. Menderes wiederum betonte, das habe er alles nur "DSDS" zu verdanken.
Er wünschte sich nach seiner Teilnahme, "dass die Leute mich jetzt anders sehen. Also mich nicht mehr so viel verarschen. Dass mich die Leute ernst nehmen. Und meine Musik", erklärte er der Zeitung. Teilweise werde er von den Leuten immer noch bemitleidet, das möge er gar nicht. "Ich muss niemandem leid tun", machte er im "Stern" klar. Er habe sich im Dschungel zwar geöffnet, doch damit nur seinen Kampfeswillen zeigen wollen: "Manchmal musst du durch eine kalte, harte Zeit durch, und dann kommst du wie Phönix aus der Asche hervor. Das ist ein tolles Gefühl."
Auch 2024 wieder bei "DSDS"
Im Oktober 2024 hat Menderes seinen 19. Auftritt bei DSDS absolviert. Er trat mit Oktopus-Kostüm vor die Jury, der Outfitwechsel klappte nicht, der Auftritt wirkte planlos. Für den Recall reichte es diesmal nicht, Menderes ärgerte sich über die verpatzte Show. "Aber wenn die Zuschauer dabei Spaß haben, und ich kann ihnen mit meinem chaotischen Auftritt ein Lächeln ins Gesicht zaubern, freut mich das auch. Am Ende geht es nur darum, die Leute zu unterhalten", äußerte er sich danach gegenüber "Bild".
In diesem Jahr war Menderes außerdem noch in der Realityshow "The 50" zu sehen. Auf Instagram folgen ihm 100.000 Menschen. Seit 2019 taucht er immer mal wieder bei Jan Böhmermanns (43) Satire-Sendung "ZDF Magazin Royale" auf. Menderes, der Unbezwingbare, der Kämpfer, der (Möchtegern)-Sänger, der Tollpatsch, der traurige Clown, das Stehaufmännchen, der Sympath – er hat seinen Weg schon irgendwie gefunden. Und wie sagte er einmal dem "Stern": "Muhammad Ali musste im Boxring ja auch viel einstecken." (eyn/spot)
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