Schwere Vorwürfe gegen Bushido: Der Rapper soll nach Angaben des Magazins "Stern" einem Freund, der als Chef eines Berliner Unterwelt-Clans gilt, eine Generalvollmacht gegeben haben und damit vollen Zugriff auf seinen Besitz gewähren. Das Berliner Landeskriminalamt sieht Anis Ferchichi, das ist Bushidos bürgerlicher Name, inzwischen sogar als Teil dieser mafiösen Organisation.
Ein Dokument, das dem "Stern" angeblich vorliegt, soll dem Abou-Chaker-Clan - "Bild" bezeichnet ihn als "prominenteste Familie der Berliner Unterwelt" - volle Kontrolle über Einnahmen, Konten, Firmen und den Besitz von
Die Familie Abou-Chaker ist laut "Stern" für die Berliner Justiz kein unbeschriebenes Blatt. Gegen Angehörige des Clans liefen dem Magazin zufolge bereits verschiedene Verfahren – von Drogen- und Menschenhandel über Erpressung bis hin zu Geldwäsche. "Die männlichen Mitglieder dieser Großfamilie agieren im Milieu der organisierten Kriminalität", so der Berliner Oberstaatsanwalt Jörg Raupach im "Stern". Mafiöse Strukturen seien eindeutig vorhanden und auch gerichtlich festgestellt worden.
Reporter decken Firmengeflecht auf
Bei ihren Recherchen stießen die Reporter auf ein undurchsichtiges Firmengeflecht zwischen den beiden Freunden Bushido und Arafat Abou-Chaker. Ständig würden neue Firmen gegründet, andere aufgelöst oder zusammengelegt. Die Geschäftsführer, Firmenadressen und Gesellschafter befänden sich im steten Wechsel. Dieses Verhalten sei typisch für Gruppierungen der organisierten Kriminalität.
Für die Justiz ist Bushido kein Unbekannter, er musste sich bereits wegen mehrerer Delikte vor Gericht verantworten, wie die "Bild" berichtet. Anfang 2013 geriet der Preisträger des "Bambis für Integration" in die Schlagzeilen, als er auf seinem Twitter-Profil den Staat Israel von der Karte tilgte.
Weder Bushido noch seine Anwälte wollten sich bislang zu den nun im "Stern"-Bericht erhobenen Vorwürfen äußern. (mgb)
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