- Seit vielen Monaten ist Flaute auf der Reeperbahn.
- Auch Dragqueen Olivia Jones und ihre Mitarbeiter in den Bars hoffen deshalb auf baldige Öffnung.
- Sie hat deshalb einen Wunsch an die Politik.
Die Hamburger Dragqueen
"Ich würde mir wünschen, dass die Politik jetzt bald mal ein bisschen mutiger wird, mehr Sachen ausprobiert und nicht immer nur verbietet", sagte die gebürtige Niedersächsin der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
"Was ich auf jeden Fall fordere, ist, dass ab Mai oder Juni die Außengastro aufgemacht wird und auch so etwas wie Stadtführungen mit Auflagen wieder möglich gemacht werden."
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"Es stehen so viele Existenzen auf dem Spiel"
Sie verstehe nicht, dass damit noch immer gezögert werde, obwohl mehrere renommierte Aerosolforscher gesagt hätten, dass man sich draußen nur selten anstecken könne.
"Es stehen so viele Existenzen auf dem Spiel. Da muss die Politik auch daran denken, dass wir mündige Bürger sind und schon wissen, wo man sich anstecken kann. Je weniger wir draußen möglich machen, desto mehr findet hinter verschlossenen Türen statt, wo die Ansteckungsgefahr nachweislich am höchsten ist."
Schwere Zeit, aber: "Wir haben die Zeit genutzt"
Für die Olivia-Jones-Familie - Jones betreibt fünf Clubs und Bars auf der Reeperbahn und hat zu normalen Zeiten rund 100 Mitarbeiter - sei die coronabedingte Zwangspause eine "schwere Zeit", sagte Jones weiter. "Aber wir haben die Zeit genutzt, indem wir neue Shows und Kostüme inszeniert und die Läden renoviert haben."
Zudem hätten sich viele aus dem Team Neues getraut und sich in Impfzentren und für die Hamburger Tafel engagiert, vor Altersheimen gespielt sowie mit "Olivia Jones Familien Botschafterin" Veuve Noire den Twitch-Kanal "The Drag-Attack" auf die Beine gestellt.
"Wir tun was und bringen uns ein ... So haben wir die Krise so positiv wie möglich genutzt." Jones selbst hat in der Zeit eine Biografie geschrieben. Das Buch "Olivia Jones - Ungeschminkt" war Mitte April im Hamburger Rowohlt-Verlag erschienen. © dpa
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