Im Sommer feiert Debbie Harry ihren 80. Geburtstag, ihr Leben und das Alter überdenkt sie schon jetzt. "Das Schlimme am Älterwerden ist, dass alle schon weg sind", zieht die Musikerin eine traurige Bilanz. Doch jung sein wolle sie auch nicht mehr...
Debbie Harry hat mit "The Times" über das Altern gesprochen. Die Blondie-Frontfrau bereitet sich derzeit auf ihren 80. Geburtstag vor und verrät, was das Schlimme am Älterwerden ist: "Alle sind schon weg".
Die Musikerin erzählt, wie es sich anfühlt, viele ihrer Freunde überlebt zu haben. "Ich laufe nicht jede Minute mit dem Gedanken herum, oh mein Gott, ich werde 80 - aber so fühle ich mich irgendwie", gibt sie zu. "Meine Mutter hat immer gesagt, dass sie in ihrem Kopf 25 ist, und so geht es mir auch." Das ständige Nachdenken über das Altern "kann dein Verhängnis sein".
Wehmütig sei sie aber nicht. Harry wolle "nicht wirklich die gleiche Art von Leben, die ich hatte, als ich jünger war", weil sie das schon hinter sich habe. "Das ist das Schöne am Älterwerden - man weiß jetzt, worum es geht", so die "Call Me"-Sängerin. "Du hast es in deinem Herzen und in deiner Seele und in deinen Erinnerungen ... oder klingt das wie eine Ausrede? Soll ich jede Nacht ausgehen und feiern?"
Mit Blick auf ihren runden Geburtstag am 1. Juli wolle sie jedenfalls "eine großartige Party mit allen feiern". Doch bei dem Gedanken an die Partygäste wird sie nachdenklich: "Das Schlimme am Älterwerden ist, dass alle schon weg sind." Harry erinnert sich: "In den 1980er oder vielleicht 1990er-Jahren gab es eine Show in der CBGB's Gallery (ein früherer New Yorker Punk Club, Anm. der Red.). Ich ging durch den Raum und 50 Prozent der Musiker auf den Fotos waren verschwunden - und das ist Jahre her."
Keine Live-Auftritte mehr
Noch mal selbst auf die Bühne wolle sie nicht, erklärt die US-amerikanische Sängerin an anderer Stelle in dem "The Times"-Interview. In diesem Stadium ihres Lebens habe sie für Live-Auftritte "keine Nerven mehr". "Erfahrung ist der Schlüssel", betont sie.
Rückblickend findet die Musikerin: "Es war nicht alles Glück, aber ich habe das Gefühl, dass ich vom launischen Finger des Schicksals sehr großzügig behandelt worden bin und ich bin einfach zufriedener als früher. Ich habe mich sehr angestrengt, etwas zu tun, und es ist mir gelungen. Etwas Erfolg zu haben, ist ein großartiges Lebenselixier." (rho/spot) © spot on news
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