Über "ein klares und versöhnliches Ende" kann sich Eisschnellläuferin Claudia Pechstein freuen, nachdem sie vor 16 Jahren wegen Dopingvorwürfen gesperrt wurde.
Claudia Pechstein (53) hat den Eislauf-Weltverband ISU wegen einer 2009 nach ihrer Meinung zu Unrecht verhängten Dopingsperre verklagt. In der Angelegenheit, in der es um Schmerzensgeld und Schadenersatz in Höhe mehrerer Millionen Euro geht, scheint nun endlich eine Einigung erzielt worden zu sein.
Die Seite der Eisschnellläuferin und fünfmaligen Olympiasiegerin verkündete am 3. März eine überraschende Einigung. "Als Verhandlungsführer des Teams
2009 verhängte die ISU eine Zweijahressperre wegen Dopings auf der Grundlage auffälliger Blutwerte. Pechstein bestritt die Dopingvorwürfe und hatte die erhöhten Werte mit einer Blutanomalie erklärt. Seit mehr als 16 Jahren kämpfte sie um ihren Ruf.
Im vergangenen Oktober hatte es noch vor dem Oberlandesgericht München einen Termin gegeben, der langjährige Rechtsstreit um die Dopingsperre hatte damals aber noch immer kein Ende gefunden. Ein ursprünglich für den 13. Februar angesetzter, nächster Verhandlungstag wurde dann auf den 10. April verschoben. Nun einigten sich die beiden Seiten offenbar doch noch.
Vorwürfe trieben Claudia Pechstein fast in den Wahnsinn
"Vor 5.837 Tagen habe ich erfahren, dass in meinem Körper etwas nicht der Norm entspricht", habe Pechstein laut "Welt" im Oktober vor Gericht in München erklärt. "Der Gedanken, dass mich alle für eine Betrügerin halten, hat mich in den Wahnsinn getrieben. Tagelang konnte ich nichts essen, habe geweint, war verzweifelt", erzählte sie demnach. Pechstein habe gesagt, dass sie Suizid begehen wollte, was sie glücklicherweise nicht getan habe. Sie habe "gegen das Unrecht gekämpft. Unrecht, das ist das, was mir angetan wurde."
Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111 (rho/wue/spot) © spot on news