Christian Dior schuf mit seinem gleichnamigen Unternehmen im Jahr 1946 eine der bis heute bedeutendsten Luxus-Brands. Der französische Designer wäre am 21. Januar 120 Jahre alt geworden. Zeit, auf einige spannende Geschichten aus seinem Leben zurückzublicken.
Dior - dieser Name steht für Luxus, Eleganz, Opulenz und ist wohl fast jedem ein Begriff. Auch, dass dahinter
Als Sohn eines Großindustriellen in der Normandie hatte Dior einen privilegierten Start ins Leben. Nach einer abgebrochenen Diplomaten-Ausbildung arbeitete er mit der finanziellen Unterstützung seiner Familie zunächst als Galerist in Paris. Erst die Insolvenz seines Vaters infolge der Weltwirtschaftskrise brachte Dior in den 1930er-Jahren dazu, mit Modezeichnungen zu beginnen. 1946 gründete er schließlich seine eigene Marke und schuf damit eines der bis heute bedeutendsten Modehäuser der Welt.
Christian Dior besaß eine Obstplantage
Bevor es so weit kommen konnte, kam jedoch der Zweite Weltkrieg dazwischen. Dior wurde gleich zu Beginn zum Wehrdienst verpflichtet, den er 1941 wieder verlassen durfte. Infolgedessen siedelte er zu seinem Vater und seiner Schwester nach Südfrankreich über, wie auf seiner Website zu lesen ist. Dort kaufte er sich eine Obstplantage, mit deren Ertrag er der Familie über die Runden half.
Generell hatte Dior ein Faible für die Natur, besonders Blumen hatten es ihm angetan und spiegelten sich später in seinen Kollektionen wider. "Blumen sind, außer den Frauen, das schönste Geschenk, das Gott der Welt gemacht hat", soll er einst gesagt haben. Dennoch verkaufte er die Plantage schließlich wieder, kehrte nach Paris zurück und nahm seinen Weg als aufstrebender Designer wieder auf.
"Miss Dior" ist seiner Schwester gewidmet
Mit 42 eröffnete Christian Dior seinen ersten Salon in Paris. Seine Debüt-Kollektion, die als "New Look" bezeichnet wird, wurde von Kritikern hoch gelobt. Schon ein Jahr später führte Dior sein berühmtes Parfüm "Miss Dior" ein, das bis heute erhältlich ist. Den Rosenduft widmete er einer ganz besonderen Person: seiner Schwester Catherine (1917-2008).
"Die echte Miss Dior aber gab es, und sie war von großer Ernsthaftigkeit", erklärte Frédéric Bourdelier von Maison Christian Dior dazu der Lifestyle-Plattform "NZZ Bellevue". Catherine Dior schloss sich während des Zweiten Weltkriegs der französischen Widerstandsbewegung an und sammelte Informationen über die Bewegungen deutscher Truppen. Als Mitglied der Résistance wurde sie 1944 von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbrück gebracht. Ein Jahr später wurde sie befreit und kehrte nach Paris zurück.
Ein eigenes Ei-Rezept namens "Christian Dior"
Doch nicht nur in der Mode- und Parfümwelt machte Christian Dior sich einen Namen. Tatsächlich gibt es auch ein nach ihm benanntes Gericht. Bei "Œuf Christian Dior", also dem Christian-Dior-Ei, handelt es sich um ein Rezept, das der Designer höchstpersönlich zusammen mit seinen Kollegen Yves Saint Laurent (1936-2008) und Pierre Bergé (1930-2017) beim Feinkostladen Prunier entwickelt haben soll.
Das Unternehmen beschreibt "Œuf Christian Dior" auf Instagram als das von Dior geliebte, weichgekochte Ei in einem Geflügelfond. Bergé soll die Spitze des Eis abgeschnitten und Kaviar ergänzt haben. Generell liebte Dior gutes Essen und galt als echter Gourmet. "Essen ist eine höchst ungerechte Sache: Jeder Bissen bleibt höchstens zwei Minuten im Mund, zwei Stunden im Magen, aber drei Monate an den Hüften", soll aus seinem Mund stammen.
Prinzessin Margaret war ein großer Fan
Das Modehaus Dior hat seit seiner Gründung zahlreiche Prominente eingekleidet. Als Christian Dior noch lebte, war wohl seine prominenteste Kundin Prinzessin Margaret (1930-2002), die Schwester von Queen Elizabeth II. (1926-2022). Wie unter anderem die "FAZ" schreibt, besuchten die beiden Prinzessinnen 1950 mit ihrer Mutter eine Dior-Modenschau in Paris und waren sofort begeistert. Noch im selben Jahr entwarf der Modemacher ein legendäres Seidenkleid zu Margarets 21. Geburtstag.
Im Laufe der Jahre wurde Margaret zu einer der treuesten Abnehmerinnen von Dior-Mode, deren Schöpfer wiederum ein Faible für Großbritannien hatte. 1954 veranstaltete er in dem royalen Blenheim Palace bei Oxford eine Benefizshow zugunsten des Roten Kreuzes für seine royale Bewunderin.
Christian Dior war abergläubisch
Drei Jahre nach dieser Show starb Christian Dior in Italien. Er wurde nur 52 Jahre alt und erlag höchstwahrscheinlich einem Herzinfarkt. Zeit seines Lebens war Dior sehr abergläubisch. So trug er immer eine Reihe kleiner Talismane mit sich, darunter ein vierblättriges Kleeblatt, einen Glücksstern und Maiglöckchen, berichtet unter anderem die "Harper's Bazaar". Diese Blume ließ er auch bei jeder seiner Kollektionen in eines der Kleider einnähen.
Bereits im Alter von 14 Jahren soll Dior erstmals die Hilfe einer Wahrsagerin in Anspruch genommen haben. Diese sagte ihm angeblich voraus, dass Frauen ihm in seinem Leben sehr viel Glück bringen und er große Reisen antreten werde. Später etablierte es sich, dass er vor wichtigen Lebensentscheidungen oder Modeschauen Tarotkarten legen ließ. Noch heute ist Glücks- und Tarot-Symbolik häufig in den Stücken von Dior zu finden. (eyn/spot) © spot on news
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