Jeden Montag schreibt unser Kolumnist Christian Schommers eine Mail an einen Star. Diesmal geht es um Britney Spears und ihr fulminantes Comeback.

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Die Britney. Wow! Immer wieder für 'ne Überraschung gut. Was sich 2013/2014 mit dem Las-Vegas-Engagement schon andeutete, nimmt jetzt richtig Fahrt auf: das Comeback. Neue Single ("Make Me"), neuer Song ("Do You Wanna Come Over?") und neues, insgesamt neuntes Studio-Album mit dem bezeichnenden Titel "Glory", Ruhm, Herrlichkeit.

Der Fall eines Kinderstars

Mit der Herrlichkeit war es lange Zeit nicht weit her. Britneys Karriere hatte enorme Dellen. Ja, Kinderstar-Ruhm, Prinzessin des Teenage-Pop und 100 Millionen verkaufte Alben, aber auch Alkohol- und Drogen-Abstürze. Ja, Weltkarriere und ein Trophäenschrank, in dem alle einschlägigen Preise eng an eng stehen, aber auch zwei gescheiterte Ehen, Sorgerechtsprozesse, entzogenes Bezugsrecht, Entmündigung, Zwangseinweisung, Psychoklinik.

Auch optisch ging's meist hin und her. Mal sexy Waschbrettbauch, mal geschmackloser Schlabberlook und zu viel Hüftgold, mal kahl rasierte Schreckschraube, mal Femme fatale, die unten ohne ausgeht ... Spears machte aus dem Prinzip "Achterbahn" eine Lebensform.

Britneys Comeback in Las Vegas

Inzwischen hat sich das alles konsolidiert. Britney Spears ist bei sich angekommen. Ihre immer ausverkaufte Las-Vegas-Show "Britney: Piece of Me" startete 2013, wurde 2014 bis Weihnachten 2016 verlängert und spült eine Jahresgage von 15 Millionen Dollar in die Kasse der US-Amerikanerin.

Am 22. Mai dieses Jahres erhielt sie den begehrten und bislang nur zweimal verliehenen "Billboard Millenium Award", ein passender Preis für eine Jahrhundert-Künstlerin. "Während andere Mädchen Plakate an ihre Zimmerwände kleben, ist Britney das Plakat an der Wand. Während andere Kinder sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln, wurde Britney von der amerikanischen Entertainment-Industrie mit Tempo durch den Markt gehetzt." (The Observer)

Erfolgreich, fit und endlich glücklich

Diese Hast ist zum Glück vorüber. Britney bestimmt ihr Tempo selbst. Auf Fotos ihres Instagram-Accounts lacht sie. Familyshots mit ihren zwei Söhnen, ein Tänzchen mit Nichte Sophia als Geburtstagsgruß an Madonna – Britney hat ihren Platz gefunden und ihren Frieden mit der Welt gemacht.

Mit der Mutter, die ihr die Kindheit raubte, mit den Zwängen einer Industrie, die keine Gnade kennt, mit Männern, die ihr nicht das Wasser reichen können …

Mit gerade mal 34 Jahren blickt diese junge Dame auf eine Karriere zurück, die mit acht Jahren begann. Unlängst postete sie zum "Throwback Thursday", an dem Stars Fotos aus ihrer Vergangenheit mit ihren Followern teilen, ein Bild aus dem Rolling Stone von 2003.

Britney mit blonder Mähne, einem weißen Slip und einem weißen Tuch bekleidet. 13 Jahre später erscheint "Make Me", die aktuelle Single, mit einem sexy Cover, wo sie zum weißen Tuch nur nackten Waschbrettbauch und Overknee-Stiefel trägt. Sehr ähnlich. Und doch liegen zwischen diesen beiden Aufnahmen Welten, einmal Himmel und Hölle und zurück. Doch Britney ist zurück. In alter neuer Herrlichkeit. Oops, she did it again!


Herzliche Grüsse und einen erfolgreichen Wochenauftakt!
Christian Schommers  © top.de

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