Woche für Woche setzte sich Anne Will hitzigen Diskussionen aus. 16 Jahre lang moderierte sie die nach ihr benannte Polittalkshow in der ARD. Ende 2023 gab sie ihre Sendung auf, Caren Miosga übernahm ihren Sendeplatz. In einem Podcast sprach die 58-Jährige über eine dunkle Zeit, die sie durchgemacht hat.

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Im September 2007 wurde die politische Talkshow "Anne Will" zum ersten Mal in der ARD ausgestrahlt. Im Dezember 2023 nahm die Moderatorin ihren Hut. Rund sechs Monate später sprach sie im Podcast "Sucht & Süchtig" mit John Cook und Hagen Decker über mentale Probleme während dieser Zeit und wie sie damit fertig geworden ist.

In den 16 Jahren Laufzeit ihrer Sendung habe sie jede Woche aufs Neue überlegt, was denn am Sonntagabend das Thema sein wird, das alle in Deutschland bewegt. Sie habe dadurch nicht schlecht geschlafen, weil sie dachte, irgendein Thema werde ihr und dem Team schon einfallen. "Was mir aber Druck gemacht hat jede Folge, war, dass ich immer richtig gut vorbereitet sein wollte. Und da habe ich mich echt reingehauen und dann hast du immer ein kleines bisschen Prüfungsdruck", sagte Will.

Anne Will: "Dann ist Fernsehen auch gemein"

Es habe Momente gegeben, in denen es ihr gar nicht gut gegangen sei, "ich aber trotzdem die Sendung machen musste, dann ist auch Fernsehen gemein, dann sieht man dir das auch an". Weiter erklärte Will, dass sie sehr viel Trotz in sich trage, "über den kann ich mich motivieren".

Irgendwann sei der Punkt gekommen, an dem sie festgestellt habe, dass sie donnerstags "gerne mal traurig" gewesen sei. "Es hing auch damit zusammen, dass ich mich unsicher gefühlt habe."

Mit einer Therapie fand sie aus der Krise

Über diese dunkle Phase sagte sie: "Ich war da in einer Krise, bei der ich merkte, ich bin einfach beständig traurig und unglücklich. Und das, obwohl ich fand, dass es objektiv dafür wenig Grund gab." Aber sie habe da nicht herausgefunden "und wurde trotzdem wach, mit dem Gefühl traurig zu sein". Allein habe sie sich nicht helfen können und daher professionelle Unterstützung gesucht und unter anderem eine Gesprächs- und Hypnosetherapie gemacht.

Obwohl ihre Polit-Sendung nach wie vor erfolgreich war, habe sie Lust auf etwas Neues gehabt. "Ich hatte das Gefühl, ich möchte gerne was anderes machen. Ich hatte eine Sehnsucht nach Veränderung", erklärte die 58-Jährige. Inzwischen moderiert sie ihren eigenen Podcast "Politik mit Anne Will". Heute gehe es ihr gut, ihr neues Projekt mache ihr viel Freude. "Ich bin richtig positiv aufgeregt und fühle mich lebendig."

Hilfsangebote

  • Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 0800/1110-111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).
  • Anlaufstellen für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.

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