- Alexander Klaws ist als Jesus im TV zu sehen.
- Im Interview spricht der Musical-Star über "Die Passion" und den "coolen" Thomas Gottschalk.
- Außerdem verrät er seine "The Masked Singer"-Favoriten.
Nach seinem DSDS-Sieg vor fast 20 Jahren machte er sich als Tarzan-Darsteller einen Namen. Kurz vor Ostern schlüpft
An der Seite von Stars wie
Im Interview mit unserer Redaktion spricht der 38-Jährige über das TV-Experiment, den Erzähler
Herr Klaws, man kennt Sie als Tarzan aus dem gleichnamigen Musical. Sie standen aber auch schon als Jesus ("Jesus Christ Superstar") auf der Bühne. Für "Die Passion" schlüpfen Sie erneut in diese Rolle, dennoch ist dieses TV-Projekt etwas völlig anderes. Wie nervös sind Sie?
Alexander Klaws: In erster Linie bin ich einmal gespannt, denn es stimmt: Auch für mich ist diese TV-Show komplettes Neuland. Ich hoffe, dass wir hiermit den Startschuss geben können, um in der Zukunft ähnliche Ideen häufiger umzusetzen – also Theater oder Live-Bühne mit TV verschmelzen zu lassen. Für die Größe des Events sind wir alle noch recht entspannt, bei den Proben und Soundchecks kurz vor dem Event beginnt dann die heiße Phase.
Bei einem Experiment weiß man nie genau, ob es funktioniert. Worauf kommt es an?
Der Regisseur nimmt eine zentrale Rolle ein. Er steht vor der schwierigen Aufgabe, die Emotionen so auf den Bildschirm zu zaubern, dass die Zuschauer das Gefühl haben, als wären sie tatsächlich live vor Ort dabei. Auch wir Darsteller müssen alles dafür tun, um die Geschichte würdig zu erzählen und die Menschen letztlich so in den Bann ziehen zu können.
Alexander Klaws: "Die Passion" bei RTL wird "sehr aktuell"
Nicht nur der Jesus wurde mit Ihnen prominent besetzt, sondern auch der restliche Cast. Auf wen freuen Sie sich besonders?
Der Cast ist absolut top besetzt und kommt ähnlich vielseitig daher wie die Geschichte, die wir erzählen werden. Es gibt im Prinzip keine Grenzen: Von Schlager über Pop bis hin zu Soul sind viele Genres vertreten. Laith Al-Deen ist mein Petrus, Mark Keller mein Judas. Auf
Haben Sie zwischen Mark Keller und Judas tatsächlich Parallelen ausgemacht? Weiß er schon davon?
Das war natürlich augenzwinkernd gemeint. Denn: Es heißt ja nicht ohne Grund Schauspielerei. Aber auch ich gebe meinen Figuren, die ich auf der Bühne spiele, in der Regel schon einen Teil von mir mit. Bisher habe ich immer den Jesus gespielt, werde aber irgendwann bestimmt mal die Seiten wechseln und den Judas mimen. Mark Keller ist ein hervorragender Schauspieler. Für die ältere Version des Jesus wäre er ebenso geeignet gewesen. Oh je, ich hoffe, jetzt kriege ich mit ihm keinen Ärger (lacht). Ich kann aber versichern, dass ich das nur positiv meine.
Ihre Passionsgeschichte ist eine moderne Erzählung, die über den religiösen Hintergrund hinausgeht. Inwiefern?
Am treffendsten hat es Thomas Gottschalk, der als Erzähler durch die Live-Show führen wird, auf den Punkt gebracht: Es ist eine Geschichte von gestern, aber eine Geschichte für heute. Insbesondere mit Blick darauf, wie sich die politische Lage weltweit darstellt, sind wir sehr aktuell. Es geht um Solidarität, Frieden und Nächstenliebe. Allesamt Werte, die wir auch über die Pandemie und den schrecklichen Krieg in der Ukraine hinaus mit Leben füllen sollten. Obwohl die Passionsgeschichte schon so alt ist, wird sie immer präsent sein.
"Ich werde Jesus nicht mit langem Bart, langen Haaren und in einem weißen Gewand darstellen, sondern sehr modern"
Wird es moderne Interpretationsansätze zu sehen und zu hören geben?
Ja, wir erzählen die letzten Tage von Jesus Christus schon auf eine sehr moderne Art und Weise. Damit meine ich aber nicht, dass wir versuchen, die Bibel "cool zu machen". Vielmehr geht es darum, eine Geschichte auf die Bühne zu bringen, die alle Menschen ins Boot holt. Nicht jeder ist religiös. Auch ich bin nicht religiös – zumindest nicht im Sinne unserer Kirche. Aber ich glaube an etwas. Meine Hoffnung ist, dass auch diejenigen, die mit der Bibel und Kirche eigentlich nichts anfangen können, von unserer Interpretation der Geschichte ergriffen sein werden.
Wie sieht Alexander Klaws als Jesus denn aus?
Dieses Geheimnis wird am 13. April gelüftet. Aber so viel kann ich bereits sagen: Ich werde Jesus nicht mit langem Bart, langen Haaren und in einem weißen Gewand darstellen, sondern sehr modern. Das Publikum erwartet einen Jesus mit allen Facetten – einen lachenden, weinenden, zweifelnden und sogar schreienden Jesus. Ich möchte diese Geschichte würdig und dennoch so erzählen, wie es vorher noch nie getan wurde. Dieser Ansatz verbunden mit dem Live-Charakter sowie den modernen Popsongs, die wir zum Besten geben werden, macht das Projekt aus.
Alexander Klaws ist "ein großer Thomas-Gottschalk-Fan"
Mit dem früheren Messdiener Gottschalk an der Seite kann Ihnen eigentlich gar nichts passieren …
Das stimmt natürlich. Ich war und werde immer ein großer Thomas-Gottschalk-Fan sein. So einen wie ihn haben wir nur einmal. Dass er den Job als Erzähler übernommen hat, erfüllt mich mit ganz viel Stolz und Freude. Thomas ist einfach ein cooler Typ. Und ich kann das beurteilen, denn immerhin sind wir beide ja schon als Winnetou und Old Shatterhand durch den Westerwald geritten …
Das verbindet! Haben Sie bereits eine "Wetten, dass..?"-Einladung erhalten?
Also als Jesus jedenfalls noch nicht (lacht). Aber ich hoffe definitiv, noch einmal in seiner "Wetten, dass..?"-Show sein zu dürfen.
Für Fernsehen mit Anspruch braucht es heutzutage Mut. Wie mutig ist "Die Passion" bei RTL?
Man muss mutig sein – und "Die Passion" ist mutig. Es gibt aber auch andere Beispiele. Auf ProSieben singen aktuell Stars unter einer Maske. Heute kann man ja froh sein, wenn man die "Star"-Gäste einer Show überhaupt erkennt – und dann maskieren die sich auch noch. Dieser Mut hat es verdient, belohnt zu werden. Die Leute haben einfach Lust auf Live-Events, es geht um echte Gefühle, die wir eben auch mit der Passionsgeschichte transportieren wollen.
Ein wertvoller Ansatz. Doch was ist, wenn die Quote nicht stimmt?
Das interessiert mich nicht. Wir kreieren etwas Einzigartiges und Echtes. Meiner Meinung nach geht es in der heutigen Zeit genau darum, die Leute wollen und brauchen das. Aber natürlich wünsche ich mir, dass auch unser Mut belohnt wird und "Die Passion" der Anfang von etwas ganz Großem ist.
"Ich bin mein 'The Masked Singer'-Fieber bisher nicht losgeworden"
Ein anderer Trend neben Live-Events im Fernsehen ist nach wie vor Trash-TV. Haben Sie den Anspruch, auch dieses Publikum abzuholen?
Jeder, der sich auf dieses Experiment einlassen möchte, ist willkommen. Ich habe das Gefühl, dass während der Pandemie unzählige Trash-Formate aus dem Boden gestampft wurden. Das Gegenteil brauchen wir.
Bei "The Masked Singer" gewannen Sie in Gestalt des "Mülli Müller" die fünfte Staffel. Verfolgen Sie die aktuelle?
Ja, ich bin mein "The Masked Singer"-Fieber bisher nicht losgeworden, weil alles noch so frisch ist. Meine Staffel liegt erst wenige Monate zurück. Zudem war ich Teil des Rateteams von "The Last Dancer". Aktuell finde ich den "Ork" ziemlich lustig, auch die "Discokugel" und der "Gorilla" haben mir gut gefallen. Da kommen anscheinend meine Tarzan-Wurzeln wieder zum Vorschein.
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Alexander Klaws würde es "lieben", beim ESC anzutreten
Wie viele Masken der aktuellen Staffel glauben Sie enttarnen zu können?
Ich denke, ich weiß bei drei Masken, wer sich dahinter verbirgt. Manche Stimmen erkenne ich praktisch im Schlaf. Spoilern möchte ich natürlich nicht. Völlig ratlos bin ich aber tatsächlich beim "Ork" – es sei denn, Gianna Nannini ist wirklich mit dabei. Das Erfolgsrezept dieser Show ist, dass man überrascht wird. Ich für meinen Teil liebe es, Menschen mit all dem zu überraschen, was sie meinen, was ich nicht kann. Niemand hätte von mir erwartet, dass ich Rage Against the Machine rappen würde. Doch nach "The Masked Singer" kamen auf einmal Menschen auf mich zu, die ein Hip-Hop-Album von mir wollten …
Was ist wahrscheinlicher: ein Hip-Hop-Album von Alexander Klaws oder Alexander Klaws beim ESC? Das Sieger-Gen bringen Sie mit …
Das kann ich so pauschal nicht beantworten. Grundsätzlich aber würde ich es lieben, für mein Land anzutreten – zumal der ESC über die Jahre viel diverser geworden ist.
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