Während einer glamourösen Abschlusszeremonie hat die Jury die Gewinner der Filmfestspiele in Cannes verkündet. Sean Baker erhielt die Goldene Palme für seinen Film "Anora". Eine Überraschung gab es in der Kategorie beste Schauspielerin.
Die Filmfestspiele in Cannes sind am Abend des 25. Mai nach knapp zwei Wochen zu Ende gegangen. In der Abschlusszeremonie vergab die Jury unter dem Vorsitz von Regisseurin
Gewinner widmet seinen Preis den Sexarbeiterinnen
"Anora" ist Bakers dritter Film, der in Cannes Premiere feiert, nach "The Florida Project" und "Red Rocket". Der 53-Jährige nahm den Preis von seinem Kollegen Francis Ford Coppola (85) entgegen, der zweimal die Goldene Palme gewann und in diesem Jahr für "Megalopolis" leer ausging. Coppola überreichte auch seinem Freund und legendären Kollegen
Baker widmete seinen Preis "allen Sexarbeiterinnen, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" und betonte, wie wichtig es sei, "Filme zu machen, die für die Kinovorführung bestimmt sind". Er erklärte in seiner Dankesrede: "Sich mit anderen im Kino einen Film anzuschauen, ist eine großartige Gemeinschaftserfahrung. Wir teilen Lachen, Trauer, Wut, Angst und erleben hoffentlich eine Katharsis mit unseren Freunden und Fremden. Deshalb sage ich, die Zukunft des Kinos ist dort, wo es begann: im Kino."
Die indische Filmemacherin Payal Kapadia (38) nahm den Grand Prix - die zweithöchste Auszeichnung des Festivals - für "All We Imagine as Light" entgegen. Es ist der erste indische Film seit 30 Jahren, der für den Wettbewerb ausgewählt wurde. Er konzentriert sich auf die Beziehungen zwischen drei Frauen aus Mumbai unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Gesellschaftsschicht.
Der Preis für das beste Drehbuch ging an die französische Regisseurin Coralie Fargeat (48) für die laut Jurymitglied
Sammelpreis für die besten Schauspielerinnen
Moore galt als Favoritin in der Kategorie der besten Schauspielerin. Die Jury erweiterte diese jedoch überraschend zu einem Sammelpreis, um das zu feiern, was
Die Auszeichnung als bester Schauspieler ging an Jesse Plemons (36), der in "Kinds of Kindness", einer surrealistischen Satire von "Poor Things"-Regisseur Yorgos Lanthimos (50), drei Rollen spielt - einen unterwürfigen Geschäftsmann, einen trauernden Polizisten und ein bisexuelles Sektenmitglied.
Sonderpreis für Mohammad Rasoulof
Die Jury schuf 2024 auch noch einen Sonderpreis - der am Samstagabend mit begeisterten Standing Ovations begrüßt wurde - für den iranischen Regisseur Mohammad Rasoulof (52). Lange war nicht klar, ob er überhaupt nach Cannes kommen würde, er besuchte die Filmfestspiele schließlich trotz großer persönlicher Gefahr. Er war aus dem Iran geflohen, um einer achtjährigen Gefängnisstrafe für die Dreharbeiten des politischen Dramas "The Seed of the Sacred Fig" zu entgehen. Der dreistündige Film untersucht die jüngste Frauen- und Freiheitsbewegung des Landes anhand einer Mittelklassefamilie, deren zwei Töchter die Rolle ihres Vaters im Regime infrage stellen.
Der portugiesische Filmemacher Miguel Gomes (52) gewann den Regiepreis für "Grand Tour". Das Werk vermischt Schwarzweiß- und Farbaufnahmen, historische Nachstellungen und zeitgenössische anthropologische Einblicke und erzählt die Geschichte eines britischen Beamten aus dem frühen 20. Jahrhundert. Dieser versucht, seiner Verlobten zu entkommen, indem er von einem asiatischen Land ins Nächste reist.
Die Camera d'Or für den besten Erstlingsfilm ging an "Armand" des Norwegers Halfdan Ullman Tondel (geb. 1990). Die Produktion "Mongrel" von Chiang Wei Liang und You Qiao Yin wurde mit einer besonderen Erwähnung ausgezeichnet.
"Call My Agent"-Star Camille Cottin (45) moderierte die Preisverleihung. Zur Jury unter dem Vorsitz von Greta Gerwig gehörten der spanische Regisseur Juan Antonio Bayona (49), die türkische Schauspielerin und Drehbuchautorin Ebru Ceylan (48), der italienische Schauspieler Pierfrancesco Favino (54), die amerikanische Schauspielerin Lily Gladstone, der japanischen Regisseur Hirokazu Kore-eda (61), die libanesische Schauspielerin und Regisseurin Nadine Labaki (50) sowie die französischen Stars Eva Green und Omar Sy (46). Bereits zum Auftakt der Filmfestspiele war Schauspielerin Meryl Streep (74) mit der Goldenen Palme für ihr Lebenswerk geehrt worden. (ae/spot) © spot on news
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