- In Paris fand am Samstagabend (29. Mai) ein Konzert mit 5.000 Besuchern statt.
- Dahinter steckt ein Versuch von Forschern, die herausfinden möchten, wie hoch das Infektionsrisiko bei Großveranstaltungen ist.
Die Coronakrise wirkt sich schon über ein Jahr auf das Leben der Menschen weltweit aus. So waren Konzerte bislang nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Doch am Samstagabend (29. Mai) gab es in Paris eine Ausnahme: 5.000 Besucher durften umsonst in der Konzertarena im Stadtteil Bercy der Rockband Indochine lauschen. Der Saal war fast voll, wie Fotos auf dem offiziellen Twitter-Account der Gruppe belegen.
Keine FFP2-Masken auf dem Konzert in Paris
Dahinter steckt ein ernsthafter Grund: Forscher wollen damit herausfinden, wie hoch das Infektionsrisiko bei Großveranstaltungen ist. "Es handelt sich nicht um ein Konzert, sondern um eine klinische Studie", zitierte die französische Zeitung "Les Echos" ein Team von Spezialisten für Infektionskrankheiten des Krankenhausverbandes AP-HP, welches unter anderem die Veranstaltung plante.
Teilnehmen durften nur Personen ohne Vorerkrankung im Alter von 18 bis 45 Jahren. Zudem mussten sie vorher einen Corona-Test machen und während des Konzertes eine medizinische Maske tragen. Über 20.000 Personen hatten sich dafür beworben.
Eine Woche nach der Großveranstaltung müssen alle Teilnehmer erneut einen Corona-Test machen. Anschließend sollen die Daten mit einer Kontrollgruppe verglichen werden, die am Samstagabend das Konzert von zu Hause aus ansah.
Beim Testkonzert in Barcelona gab es kein erhöhtes Infektionsrisiko
Experimente dieser Art sind nicht neu: Bereits in Spanien und Großbritannien wurden solche Testkonzerte abgehalten. In Barcelona mussten die Teilnehmer Ende März allerdings eine FFP2-Maske tragen. Dort durften im Palau de Sant Jordi 5.000 Menschen ein Konzert der Indie-Rockband Love of Lesbian genießen. Das Ergebnis: Die Forscher konnten kein erhöhtes Infektionsrisiko feststellen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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