Über 20 Jahre und einen Parlamentsbeschluss dauerte es, bis die "Töchter" in Österreichs Bundeshymne Eingang fanden. Und jetzt trete "Volks-Rock'n'Roller" Andreas Gabalier "ein Gesetz einfach mit Füßen", urteilt die ehemalige Frauenministerin Maria Rauch-Kallat in der der "ZiB24". Damit geht die Schlammschlacht in die nächste Runde.

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Ex-Frauenministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP) hat Andreas Gabalier vorgeworfen, "Frauenfeinden Munition" zu geben. "Sie setzen sich einfach über ein Gesetz hinweg", sagte sie am Mittwoch in der "ZiB24" zu Gabalier, der ebenfalls in die Sendung eingeladen war.

Gabalier rechtfertigte sich erneut damit, er habe die Hymne einfach so gesungen, wie er sie als Kind gelernt habe. Die Interpretation mit Gitarre und Harmonika sei ein Wunsch vom Veranstalter Red Bull gewesen. Einen größeren Hintergedanken beim Text habe er nicht gehabt.

"Ich glaube Ihnen, dass Sie nicht frauenfeindlich sind; aber: Sie haben all jenen Munition gegeben, die wirklich ein Problem mit Frauen haben", konterte Rauch-Kallat. "Ich gehe davon aus, dass Sie mit einem Jahr auch noch in die Windeln gemacht haben und es jetzt nicht mehr tun, weil Sie ihren Schließmuskel unter Kontrolle haben."

"Gesetz mit Füßen getreten"

Es habe mehr als 20 Jahre gedauert, bis die "Töchter" in die Bundeshymne aufgenommen wurden. "Ich hatte eigentlich gehofft, dass mit der Gesetzeswerdung die leidige Diskussion darüber erledigt ist", sagte die Ex-Frauenministerin.

Zu Hause könne der Musiker die Hymne singen wie er wolle, er sei beim Grand Prix in Spielberg aber als offizieller Vertreter Österreichs aufgetreten - und habe damit "ein Gesetz einfach mit Füßen getreten".

Gabalier betonte, die Gesetzesänderung habe "nur das Parlament" beschlossen, das Volk sei nicht gefragt worden. Die Österreicherinnen und Österreicher sprächen sich mehrheitlich für die alte Version aus - diese sei "ein Stück österreichisches Kulturgut".

Seit der Änderung werde die Hymne kaum noch mitgesungen - etwa bei Fußballspielen, bei der Ski-WM in Schladming oder eben auch beim Formel-1-Grand-Prix in Spielberg am Wochenende. Von der politischen Debatte, die nun erneut um die Hymne entbrannt ist, distanzierte sich Gabalier: "Das ist nicht meine Aufgabe."

"Volks-Rock'n'Roller" Andreas Gabalier hatte bei der Eröffnung des Spielberg-Grand-Prix die alte Version der Bundeshymne ohne "Töchter" gesungen, woraufhin ihm die Grünen Frauen Wien in einem offenen Brief Frauenfeindlichkeit vorwarfen. Die FPÖ-Frauensprecherin gratulierte ihm hingegen im Kampf gegen "Minderheitenideen der linken Emanzen".

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