In den vergangenen Tagen hat Elke Lichtenegger viel Kritik einstecken müssen. Am Mittwoch brach sie im Studio zusammen, musste kurzfristig ins Krankenhaus. In einem Interview spricht sie jetzt über ihren Kollaps - und ihre Enttäuschung.
"Es wurmt einen. Es ist persönlich sehr verletzend.": So fasst Elke Lichtenegger ihre derzeitige Situation zusammen. Mit dem "Kurier" sprach sie über ihren tränenreichen Kollaps inklusive Kurzbesuch im Krankenhaus vom Mittwoch.
Gegen Kritik habe sie nichts einzuwenden, sagte die 31-Jährige der Zeitung. "Ich mag Kritik, sie bringt dich weiter. Aber es gibt eine Gürtellinie, wie weit man gehen kann." Enttäuscht ist sie vor allem über die Reaktionen nach ihrer Entschuldigung: "Ich weiß, meine Aussage ist arrogant dahergekommen. Aber ich habe mich wie ein Hund auf den Rücken gelegt und mich entschuldigt." Die "niveaulosen Postings und persönlichen Angriffe", die folgten, seien zu viel gewesen.
Seit am Montag ein Ausschnitt aus einem Interview mit dem Wiener Stadtsender "Okto TV" im Netz aufgetaucht war, in dem sie über österreichische Bands spottet, rauscht ein Sturm der Entrüstung über die Ö3-Moderatorin hinweg. Vertreter der heimischen Musikszene beklagten, Lichteneggers Aussage sei bezeichnend für die Einstellung von Ö3 gegenüber österreichischer Musik.
Am Mittwoch sprang eine "liebe Kollegin" für Lichtenegger ein. Heute Donnerstag will sie wieder moderieren. "Ich habe beschlossen, es ruhen zu lassen. Ich werde vorerst keine Postings mehr lesen", sagte sie dem "Kurier".
Ö3-Senderchef Georg Spatt zeigte sich bestürzt: "Es war für uns alle überraschend, wie brutal eine anonyme Masse reagieren kann." Der Vorfall sei aber auch ein Anstoß, wieder zu versuchen, mehr nationale Musik auf Ö3 zu spielen. (ank)
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