Der Terror hat nach dem Anschlag im November 2015 im Bataclan wieder die Musikwelt erreicht. Nun verstärkt man auch hierzulande die Sicherheitsvorkehrungen bei Festivals. Grund zur Sorge gebe es aber keinen, beruhigen die Veranstalter.

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Derzeit häufen sich die Meldungen über Terroranschläge oder zumindest Terrorwarnungen. Seit dem Anschlag in Manchester beim Konzert von Ariana Grande ist klar: Konzerte und Festivals sind ebenso in den Fokus der Terroristen gerückt.

Gerade erst Anfang Juni musste eines der größten Festivals, Rock am Ring am Nürburgring in Deutschland, unterbrochen werden. 90.000 Menschen wurden evakuiert. Glücklicherweise erhärtete sich der Terrorverdacht nicht.

Reibungslos verliefen hingegen das parallel in Wien stattfindende Rock in Vienna sowie Rock im Park in Nürnberg

Veranstalter: Angst ist unbegründet

Muss man sich nun Sorgen machen oder nicht? Natürlich sei Vorsicht geboten, aber Angst müsse man nicht haben, betonen die Veranstalter.

Für sie gibt es aber einen erheblichen Nachteil: Die Kosten für die Security sind gestiegen. Ganze 400.000 Euro investierte beispielsweise Lake-Festival-Veranstalter Klaus Leutgeb in die Security - 100.000 Euro mehr als noch ein Jahr zuvor, wie er dem "Kurier" sagte.

"Wir haben aufgrund der weltweiten Terrormeldungen 250 Sicherheitsleute, drei Schleusen statt bisher eine zum Zutritt des Geländes, eine 30-Mann-Eingreiftruppe, eine zusätzliche Polizeieinheit, die mit Voll-Körperschutz ausgestattet ist und am Hauptgelände herrscht Rucksack-Verbot."

Für ihn stelle sich aber die Frage, ob man als Festival-Veranstalter überhaupt noch die Verantwortung für über 30.000 Menschen übernehmen könne.

Ausweis- und Rucksackkontrollen: Hausordnung wird verschärft

Etwas entspannter sieht das Ganze Thomas Waldner, Veranstalter des Donauinselfests. Er verneint die Frage, ob man besondere Vorkehrungen treffen müsse.

"Wir halten uns da immer an die Vorgaben der Sicherheitsleute und der Landespolizeidirektion." Sorge wegen akuten Gefahrenquellen bestünde nicht.

Die meisten Festivals haben hingegen kurzerhand ihre Hausordnungen verschärft. Rucksack- und Ausweiskontrollen sind mittlerweile Standard.

Auch Gegenstände wie Schirme, Decken, Handtücher, Sitzgelegenheiten, Tablets, GoPros, Selfiesticks, Getränke sowie Taschen und Rucksäcke größer als A4-Format sind verboten.

Angst vor Terror: Die Stimmen der Festival-Besucher

Doch wie ist die Stimmung bei der eigentlichen Zielgruppe der Festivals, den Besuchern? Trüben die Einschränkungen den Event-Spaß?

Eine Umfrage mit Festival-Enthusiasten macht klar: nein.

Eine 20 Jahre alte Festivalbesucherin, die jährlich das Nova Rock, FM4 Frequency, Urban Art Form und das Rock in Vienna besucht, meint: "Ich denke da nicht wirklich daran. Sonst würde ich ja nur in Angst leben und das würde mir viel an Lebensqualität nehmen."

Weiter sagt sie: "Natürlich ist es im Hinterkopf, aber ich treffe weder besondere Vorkehrungen noch habe ich Angst vor möglichen Terroranschlägen." Das hört man von vielen. Sie vertrauen den Veranstaltern und den Sicherheitsvorkehrungen.

Kontrollen für "ein besseres Gefühl"

Trotzdem habe man ein mulmiges Gefühl, verrät Max. Der 26-Jährige ist ein leidenschaftlicher Festivalbesucher. Seit sechs Jahren versucht er so viele Events wie möglich mitzunehmen.

Sein Fazit: "Natürlich denkt man ab und zu daran, was sein könnte, aber ehrlich gesagt nicht während des Festivals. Wer absolute Sicherheit möchte, der muss sich zu Hause einsperren, und selbst da kann was passieren. Ich vertraue da auf die Polizei und die Veranstalter."

Die Kontrollen nerven ihn nicht, im Gegenteil: "Sie sorgen auch für ein besseres Gefühl", so Max.

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