(ank/rh) - Erstmals seit zehn Jahren haben Stermann & Grissemann sich wieder über den Eurovision Song Contest ausgelassen - der Chefin zuliebe. Gewohnt bissig kommentierten sie im "Salon Baku", was die "Paralympics der musikalischen Wettbewerbe" (Christoph Grissemann) heuer hervorgebracht haben.

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"Wie viele Starter sind es insgesamt? Stermann, ich kann nicht mehr." Schon nach den ersten paar Liedern wollte Grissemann eigentlich aufgeben. Und das, obwohl doch vorher jeder Starter (und auch jeder danach) für ihn "irgendwie sowas wie ein Geheimtipp" war. Doch die Performance der russischen Pop-Omas - mit Ofen, aber ohne Hänsel und Gretel - schlauchte ihn offenbar ganz ordentlich: "Die Gebrüder Grimm werden sich im Grab umdrehen. Das Alter ist ein Massaker." Kollege Dirk Stermann sah jedoch wenig Hoffnung. "Bei dem, was jetzt kommt, werden wir traurig sein, dass die Russinnen weg sind", prophezeite er.

Bordell-Pop und KHG

Es kam - die zypriotische Lösung für das Griechenland-Problem. "Warum dieses Genie Bordell-Pop der übelsten Sorte macht, bleibt im Dunkeln", moserte Grissemann. Sein Kabarett-Kollege zog hingegen Parallelen zur heimischen Politik: "Wenn Karl-Heinz Grasser Fiona 30 Jahre früher kennen gelernt hätte, hätte sie so ausgesehen." Ähnlichkeiten sieht Grissemann auch beim Esten Ott Lepland mit "Kuula", den er kurzerhand als den "Spindelegger des Song Contest" bezeichnet. "Hat vorgestern zum ersten Mal drei kleine Bier getrunken und lag dann drei Tage im Saufkoma."

Bei der französischen "Turnvater-Jahn-Choreo" versuchte Stermann indes, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. "Was zu dem Lied zu sagen ist: wahnsinnig schwacher Song, gute Frau." Ähnliches gilt für die italienische Starterin, die aussieht wie "die große und offensichtlich cleane Schwester von Amy Winehouse" - allerdings im Labor gekreuzt mit den Genen eines Karpfens und zudem geschlagen mit wahnsinnigem Ohrenbluten.

Laszive Hochkultur

Text-Beauftragter Stermann hatte zudem einiges am Norweger Tooji auszusetzen. "'I don't know what I'm doing. I don't know if it's wrong or right.' - Ich aber weiß es schon: It's wrong, mein Lieber." Der griechische Beitrag gefiel ihm da deutlich besser, weil "Hochkultur kann auch lasziv sein". "Wollen Sie diese Frau wirklich aus der Eurozone rauswerfen?!", legte Grissemann nach.

Die spätere Siegerin Loreen tanzte nicht nur ihren ganzen Text in Gebärdensprache, sondern hatte laut Grissemann auch schwer mit Zugluft zu kämpfen: "Da hat irgendein Arschgesicht wieder das Fenster offen gelassen!"

Kein Visum für die Iren

Jedward, heuer schon zum zweiten Mal beim Song Contest dabei, hätten den Kabarettisten zufolge fast ihren Auftritt verpasst. "An der türkisch-aserbaidschanischen Grenze haben ihre Frisuren kein Visum gekriegt. Sie mussten nachreisen", erheiterte sich Grissemann. Stermann identifizierte bei den irren Iren das eindeutig größere Problem: "Die sind ja Zwillinge. Das heißt, wenn einer stirbt, könnte der zweite allein weitermachen."

Für alle, die "Salon Baku" verpasst haben sollten, bietet FM4 die bissigsten Kommentare, seit es den ESC gibt, sieben Tage als Stream. Alle Videos stehen auch in der ORF TVthek zum Abruf bereit.

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