Deutschland schickt dieses Jahr das Duo Abor & Tynna zum Eurovision Song Contest. Doch die Geschwister kommen eigentlich aus Wien. Weshalb dürfen sie als Österreicher für Deutschland antreten?

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Nun ist es offiziell: Abor & Tynna, mit bürgerlichem Namen Attila und Tünde Bornemisza, werden mit ihrem Song "Baller" Deutschland beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) vertreten. Aus mehr als 3.200 Bewerbungen konnten sie bei Stefan Raabs Vorentscheid "Chefsache ESC 2025" überzeugen.

So weit, so gut. Doch eine Sache könnte auf den ersten Blick irritieren: Das Geschwisterpaar stammt aus Wien. Warum ist es den beiden möglich, als Österreicher für Deutschland zu singen – zumal Österreich selbst beim ESC antritt?

Abor & Tynna

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von Anika Richter

Diese Bedingungen müssen ESC-Teilnehmer erfüllen

Die Antwort liegt im Regelwerk des Eurovision Song Contests. Unter den Zulassungskriterien für die Teilnehmenden ist lediglich aufgelistet, dass bei jedem Auftritt höchstens sechs Künstler auf der Bühne stehen dürfen, die am Tag des Finales alle mindestens 16 Jahre alt sein müssen. Außerdem darf demnach kein Künstler in einem Jahr für mehr als ein Land antreten. Mehr Voraussetzungen gibt es nicht. Das heißt im Umkehrschluss: Nationalität, Staatsbürgerschaft oder Wohnort sind nicht relevant.

Auch hinsichtlich der Auswahl des Songs gibt es einige Regeln: Das Lied darf nicht vor dem 1. September 2024 kommerziell veröffentlicht oder aufgeführt worden sein und es darf nicht länger als drei Minuten sein. Über die Sprache des jeweiligen Songs darf jedes Land selbst entscheiden.

Damit erfüllen Abor & Tynna mit ihrem ESC-Beitrag "Baller" alle Teilnahmebedingungen für Deutschland und dürfen beim ESC am 17. Mai in Basel antreten – obwohl sie aus Österreich kommen.

Abor & Tynna sind kein Einzelfall

Übrigens sind die beiden Österreicher in der ESC-Geschichte nicht die ersten Kandidaten, die für Deutschland antreten, obwohl sie keine Deutsche sind und im Ausland leben. Zum Beispiel trat die norwegische Schlagersängerin Wencke Myhre 1968 mit "Ein Hoch der Liebe" für Deutschland auf, 1969 ging die schwedische Schlagersängerin Siw Malmkvist mit "Primaballerina" an den Start.

Auch in anderen Ländern ist das keine Seltenheit. Ein berühmtes Beispiel ist Céline Dion. Die kanadische Sängerin trat 1988 mit "Ne partez pas sans moi" für die Schweiz an – und gewann.

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Der größte Musikwettbewerb der Welt mit mehr als 150 Millionen Zuschauern vor den Fernsehbildschirmen findet vom 10. bis 17. Mai in der St. Jakobshalle in Basel an der deutschen Grenze statt. Durch das Spektakel werden die Moderatorinnen Michelle Hunziker, die Kabarettistin Hazel Brugger und die Sängerin Sandra Studer führen.

2024 hatte Nemo im schwedischen Malmö den Wettbewerb mit dem Lied "The Code" gewonnen. 2025 startet die 24-jährige Zoë Më für die Schweiz. Für Österreich wird der 23-jährige JJ aka Johannes Pietsch antreten.

Verwendete Quellen