Am vergangenen Wochenende gewann die Sängerin Netta Barzilai aus Israel den Eurovision Song Contest (ESC) 2018 in Lissabon. Im Netz wird jetzt diskutiert, ob Ihr Auftritt rassistisch war.
Schrilles Kostüm, auffälliges Make-up, irre Bühnenshow: An Netta Barzilai und dem israelischen Beitrag kam beim diesjährigen ESC niemand vorbei. Der Erfolg gab der Sängerin recht. Mit ihrem Song "Toy" (Spielzeug) gewann sie den Wettbewerb. Doch im Netz regt sich nun Protest. Einige Fans bezeichnen Elemente der Show als rassistisch.
Showeinlage der Künstlerin sorgt für Unbehagen
2018 ist ein Jahr, in dem gerade Musik mit politischen Botschaften immer wieder für Wirbel sorgt. So kam es bei der Verleihung des "Echos" an die Rapper Farid Bang und Kollegah zu Protesten wegen antisemitischer Textinhalte. Nun gab es auch Kritik an der diesjährigen ESC-Gewinnerin.
Eigentlich ist der israelische Beitrag eine Hommage an das Selbstbestimmungsrecht der Frauen. Mit Zeilen wie "Ich bin nicht dein Spielzeug, du dummer Junge" handelt der Text des Songs von einer jungen Frau, die sich nichts sagen lässt. Es ist dann auch nicht der Text, über den sich einige Fans bei Twitter beklagen. Vielmehr empfinden Sie das asiatisch anmutende Bühnenoutfit der Sängerin als problematisch. Es ist für sie nur eine überzogene Persiflage der asiatischen Kultur.
Vorwurf der "kulturellen Aneignung" steht im Raum
Die US-Feministin Riley J. Dennis äußerte ihren Unmut auf Twitter so: "Israel tut so, als ginge es in seinem Song um Vielfalt, obwohl er tatsächlich super rassistisch ist." Die Vorwürfe vieler Fans lassen sich auf den Nenner der "kulturellen Aneignung" bringen. So bezeichnet die Wissenschaft einen Prozess, bei dem Eigenschaften einer bestimmten Kultur stereotyp überzeichnet werden – für kommerzielle Zwecke. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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