Die Windmaschinen sind abgestellt, das Konfetti von der Bühne gekehrt. Der "Eurovision Song Contest 2017" ist vorbei. Nathan Trent belegte in Kiew mit 93 Punkten den 16. Platz. Gewonnen hat der Favorit Salvador Sobral aus Portugal.
Der ruhige, reduzierte Song mit Tiefgang von Salvador Sobral begeisterte die Zuschauer der weltweit größten Gesangsshow. Schon im Vorfeld wurde der Portugiese bei den Buchmachern und in den sozialen Medien hoch gehandelt.
Der ungewöhnliche Charakter des Sängers polarisierte, doch das ist beim ESC ja bekanntlich kein Nachteil. Nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Fachjurys der ESC-Nationen bewerteten den Beitrag aus Portugal am höchsten. Insgesamt gab es 758 Punkte. Bulgarien und Belgien reihten sich auf Platz zwei und drei ein.
Gegen Wegwerfmusik
Die Reaktion des frisch gebackenen Siegers war zwar freudig, aber doch verhalten. Es gab keine Freudentränen oder überschwängliche Umarmungen, die man sonst vom ESC-Finale gewöhnt ist.
In seinem Abschluss-Statement kritisierte Sobral die heutige Wegwerfmusik und fordert auf, wieder "echte" Musik mit Inhalt und Emotionen zu machen. Da klingt schon ein bisschen Kritik am Gesangswettbewerb mit.
Platz 16 für Österreich
Schade ist nur, dass Österreich zwar 93 Punkte von den Fachjurys erhalten hat, aber keinen Punkt von den Zuschauern. Die "zero Points for Austria" vom Publikumsvoting taten schon ein bisschen weh. Im Interview nach dem großen Finale sagte Trent, dass er nicht wisse, woran das liege. Er freue sich aber trotzdem über die tolle Erfahrung und würde den Abend in Kiew genießen.
Flitzer zieht blank
Dass der ESC auch immer Skurriles mit sich bringt, ist allseits bekannt. Diesmal wurde der Vogel aber nicht von einem Teilnehmer, sondern von einem Flitzer abgeschossen.
Der Mann zeigte während der Performance der Vorjahressiegerin einem Millionenpublikum sein Hinterteil. Er wurde von der Bühne abgeführt.
Das Kuriositäten-Kabinett
Ein weiteres kurioses Highlight war der Beitrag aus Aserbaidschan, bei dem ein Mann mit Pferdemaske auf einer Leiter zu sehen war.
Auch der Finalist unserer südlichen Nachbarn zeigte eine recht ungewöhnliche Bühnenshow. Der Italiener Francesco Gabbani tanzte mit einem Affen zu seinem orientalisch-esoterischen Song. Die Wettquoten sagten dem Italiener sogar einen Platz unter den Top 3 voraus. Der sechste Platz ist es aber schlussendlich geworden.
Das Jodel-Duo aus Rumänien war zwar recht ungewöhnlich, aber trotzdem ein wahrer Publikumsliebling. Die Mischung aus Alpengejauchzte und Sprechgesang hatte viele Anhänger und schaffte es somit auf den siebenten Platz.
Wir hoffen, nächstes Jahr beim ESC in Portugal wieder viele atemberaubende, kuriose und denkwürdige Momente zu erleben und dass es dann wieder heißt: "12 points for Austria."
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