Die Bestie, der Eroberer oder schlicht: Brock Lesnar. Der ehemalige Mixed-Martial-Arts-Champion ist einer DER Wrestling-Stars in der WWE. Kurz vor "Wrestlemania 32" hat sich unser Redakteur mit Lesnars Manager Paul Heyman getroffen, der gerne mal verbal gegen seine Interviewer austeilt – so auch dieses Mal.

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Mit Wrestling verbinden viele Menschen muskulöse Männer, die in engen Höschen Schimpfwörter in die Kamera brüllen. Neben ihnen steht oft ein kleinerer Mann, der grenzdebil grinst und sich in einem schlecht sitzenden Anzug als sein Manager ausgibt.

Paul Heyman ist so einer. Obwohl man erwähnen muss, dass sein Anzug stets perfekt sitzt. Der US-Amerikaner ist einer der bekanntesten Manager des Wrestling-Showgeschäfts. Heyman hat die ehemalige Kult-Wrestling-Liga ECW (Extreme Championship Wrestling) mit aufgebaut. Heute ist er in der WWE (World Wrestling Entertainment) als Manager von "The Beast" Brock Lesnar tätig.

Doch Heyman ist nicht nur einer der bekanntesten, sondern auch einer der bösesten Manager. Der 50-Jährige ist bekannt dafür, seinen Gegenüber in Grund und Boden zu reden und sich über ihn lustig zu machen.

Unser Redakteur Andreas Maciejewski hat sich ihm gestellt. Er hat ihn kurz vor "Wrestlemania 32", der größten Wrestling-Show des Jahres, zum Interview in Dallas im US-Staat Texas getroffen.

Mr. Heyman, das letzte große Match, das Brock Lesnar bestritten und gewonnen hat, war gegen die Wrestling-Legende Undertaker. Nun trifft er bei "Wrestlemania 32" auf Dean Ambrose. Ist das nicht ein Schritt zurück?


Paul Heyman: Nein, dem stimme ich überhaupt nicht zu. Dean Ambrose ist ein aufstrebender Superstar. Er konfrontiert Brock und macht mit ihm dasselbe, wie Brock es früher mit dem Undertaker, The Rock, Hulk Hogan oder Ric Flair gemacht hat. Dadurch wurde Brock zum nächsten großen Superstar, Ambrose will es über ihn werden.

In den Shows beschimpfen sie Ambrose meistens. Nun klingt es so, als ob Sie Respekt vor ihm hätten.

Ich habe vor jedem enormen Respekt, der die Eier hat, mit Brock in den Ring zu steigen. Er hat aber auch mein Mitgefühl, weil er eben von Brock eine deftige Abreibung kassieren wird.

Wenn Sie so große Stücke auf ihren Schützling halten: Warum kämpft er dann nicht um den WWE-Titel?

Meiner Meinung nach ist Brock Lesnar der rechtmäßige "World Heavyweight Champion". Es war eine Riesenschande, wie ihm der Titel abgenommen wurde. Die Championship selbst hat sich noch nicht davon erholt. Sie leidet darunter, dass sie sich nicht mehr auf Brocks massiven Schultern befindet.

Das Match scheint recht hart zu werden. Schließlich sollen ein Baseballschläger mit Stacheldraht und eine Kettensäge zum Einsatz kommen. Obwohl Wrestling Show ist, klingt das doch recht furchteinflößend – auch für Brock Lesnar?

Ich habe es bei "Raw" (Anm. d. Red.: die wöchentliche Live-TV-Show der WWE) schon klipp und klar gesagt: Dr. Brock Lesnar wird all diese Waffen vor den Augen der Zuschauern verwenden, um Dean Ambrose eine Darmspiegelung zu verpassen.

Wenn ich Ambrose wäre, würde ich diese Waffen so weit wie möglich von Brock fernhalten. Und, ich muss es eigentlich nicht extra erwähnen, Brock selbst ist eine Waffe.

Wie kann eigentlich eine Kettensäge im Wrestling eingesetzt werden? Das ist schwer vorzustellen.

Mir geht es genauso.

Aber glauben Sie, dass viel Blut fließen wird?


Ich mache keine Vorhersagen für dieses Match. Außer dass am Ende des Kampfes Brock Lesnar über dem geschlagenen, verprügelten und schikanierten Körper von Dean Ambrose stehen wird.

Brock Lesnar ist bekannt dafür, jede Menge Moves namens Suplex einzusetzen. Wie viele werden es wohl diesmal werden?

Ob es einer ist oder zwanzig sind, das spielt keine Rolle. Brock wird Ambrose so viele verpassen, wie es es für nötig hält. Ein Suplex ist nur eine Methode, um ihn zu quälen.

Und das nur, bis Brock hungrig aufs Abendessen wird und sich dazu entscheidet, das Match mit seinem Finishing Move "F-5" zu beenden.

Stellen Sie sich vor: Es ist der Tag nach "Wrestlemania 32", Brock Lesnar hat verloren und …

(unterbricht) Diese hypothetischen Fragen immer. Sie sind Journalist, Sie können das doch besser. Sie sollten lieber hypothetische Fragen stellen wie: Falls Ihre Tante Eier hätte, wäre sie dann ihr Onkel? Antwort: Sie hat keine Eier und ist deswegen nicht Ihr Onkel.

Diese hypothetischen Fragen immer: Falls die Sonne ausgebrannt und die Welt am Ende ist, was wird dann passieren? Rein gar nichts, weil die Sonne einfach ausgebrannt ist.

Wir werden alle tot und vergraben sein, bevor der Tag kommt, an dem Dean Ambrose Brock Lesnar bei "Wrestlemania" besiegen wird.

Also ich interpretiere Ihre Antwort so: Sie verpacken sie in Witzchen, um zu kaschieren, dass Sie befürchten, dass Brock Lesnar verliert …

Hören Sie mir zu! Sie sind dazu berechtigt, ihre Meinung zu vertreten – wie ignorant sie auch immer sein mag. Und ich gestehe es Ihnen auch zu, dass Sie extra von Deutschland in die USA kommen, um diese ignorante Meinung zu vertreten. Es ist schließlich noch immer ein freies Land.

Aber Sie ignorieren auch den Fakt, dass Sie einem Mann gegenüber sitzen, von dem Sie lernen sollten – doch stattdessen labern Sie mich mit ihrer lächerlichen Meinung zu.

Dann vielen Dank für all diese netten Komplimente.

(Heyman steht auf und geht)

Unser Redakteur Andreas Maciejewski ist in Dallas, Texas vor Ort und berichtet alles rund um "Wrestlemania 32". Er begleitet seine Reise auch auf Twitter – hier können Sie ihm folgen.

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