Ein lesbisches Paar sitzt im Flugzeug vor einem homophoben russischen Politiker und beschließt, ein Zeichen zu setzen: Die Frauen küssen sich und machen dabei Fotos, auf denen auch der radikale Politiker zu sehen ist. Nun werden sie in den sozialen Netzwerken für ihren Mut gefeiert.

Mehr Lifestyle-News

Witali Milonow ist einer der stimmgewaltigsten Schwulen- und Lesbenhasser Russlands. Der Politiker der Fraktion "Einiges Russland" ist Abgeordneter in St. Petersburg und Mitglied der gesetzgebenden Versammlung.

In dieser Funktion war er im Jahr 2013 treibende Kraft des heftig kritisierten Gesetzes, das positive Äußerungen über Homosexualität in Medien oder in Anwesenheit Minderjähriger verbietet.

Ein lesbisches Paar scherte sich nicht um diese Vorschriften, als es auf einem Flug von Moskau nach St. Petersburg Milonow entdeckte. Die Frauen küssten sich und machten dabei Fotos, auf denen auch der Politiker zu sehen ist. Anschließend veröffentlichte eine der Frauen dieses und weitere Fotos auf Instagram und schrieb: "Hinter uns sitzt Milonow. Aber das ist uns scheißegal."

Im russischsprachigen Internet ist aus diesem Foto nun ein virales Phänomen geworden. Viele User twitterten das Bild, feierten die Frauen für ihren Mut und machten sich über den Abgeordneten lustig: "Milonow nimmt an einem schwul-lesbischen Fotoshooting teil", schrieb ein User. "Milonow trifft Fans seiner legislativen Initiativen", kommentierte ein anderer Nutzer.

Gleichzeitig hoffen die User auf Twitter, dass den Frauen keine Strafe droht. Denn Milonow selbst bestätigte die Vorkommnisse und sagte gegenüber der Internetseite zaks.ru: "Wir werden alle Perversen aus St. Petersburg ausstoßen." Die Frauen hätten, so der Politiker, "mit ihren extravaganten, schrecklichen, unmenschlichen Fratzen alle anderen Passagiere gekränkt".

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.