Der Chef der Bundestheater-Holding, Georg Springer, wird von seinem Amt als Geschäftsführer mit Ende der Spielzeit, also mit 30. Juni, zurücktreten. Er hat den Schritt laut eigener Aussage gemacht, um eine "Versachlichung der Diskussion" rund um die Bundestheater-Holding zu ermöglichen.
Der Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer wird sein Amt mit Ende Juni niederlegen. Am Freitag habe er Kulturminister Josef Ostermayer über seine Entscheidung informiert. "Mein Geschäftsführervertrag wird mit 30. Juni 2014 einvernehmlich aufgelöst, so dass ich anschließend in den Ruhestand treten werde", teilte Springer am Montag in einer Aussendung mit. Springer war zuletzt im Zusammenhang mit der Burgtheater-Affäre heftig kritisiert worden.
"Dieser von mir allein und aus freien Stücken getroffenen Entscheidung liegt die Sorge zugrunde, in einer besonders wichtigen Phase des Unternehmens zu einer Belastung der Holding, damit des Bundestheaterkonzerns und seines Eigentümers zu werden", sagt Springer. Er wolle weiterhin alles für eine lückenlose Aufklärung jener Umstände tun, die das Burgtheater zum Gegenstand einer "rundum theatralischen und wenig sachlichen Diskussion gemacht haben".
Ein "überfälliger Schritt"
Bundesminister Josef Ostermayer sagte, er respektiere den persönlichen Entschluss von Springer, die Funktion des Geschäftsführers der Bundestheater-Holding vorzeitig zurückzulegen. Nun gelte es, den Reformprozess zügig fortzusetzen und die Burgtheater-Affäre restlos aufzuklären.
Die Neos begrüßen den Rücktritt von Springer: "Gut, dass Georg Springer letztendlich doch noch Verantwortung für die Malversationen am Burgtheater und das Missmanagement in der Holding übernimmt", sagte Kultursprecherin und Vorsitzende des Kulturausschusses, Beate Meinl-Reisinger.
Für die Grünen ist die Entscheidung Springers ein "überfälliger Schritt": "Seit dem Beginn der Turbulenzen um das Burgtheater wissen wir, dass Georg Springer seine Rolle als Chef der Bundestheater zumindest mangelhaft gespielt hat", sagte der Kultursprecher der Grünen, Wolfgang Zinggl.
ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter bezeichnete den Rücktritt Springers als "verständlich und angebracht". "Immerhin war Dr. Springer, der sich sicherlich viele Verdienste um die Bundestheater erworben hat, für die Gebarung mitverantwortlich. Eine Holding, deren gesetzliche Hauptaufgabe das Controlling ist, darf im Controlling nicht versagen", stellte Fekter klar.
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