In den sozialen Medien gehen Screenshot herum, die zeigen, wie die Band Culcha Candela ziemlich patzig und arrogant auf die Anfrage eines jungen Fans antwortet. Die Band wird daraufhin mit Spott und Häme überzogen.
Die Lieblingsband auf der eigenen Geburtstagsfeier spielen lassen? Die meisten wissen, dass das ein unerreichbarer und vor allem unbezahlbarer Traum ist. Aber zumindest Fragen kostet nichts, dachte sich eine junge Frau. Immerhin sind auch die größten Stars in Zeiten der Sozialen Netzwerke nur einen Klick entfernt. Über Instagram, TikTok oder X lassen sie sich erreichen – und eine gewisse Nahbarkeit zumindest vorzutäuschen ist Künstlerinnen und Künstlern heute wichtiger denn je.
Die junge Frau fragte einfach mal bei Culcha Candela nach. Deren Hits wie "Hamma" (2007) haben sicher noch viele im Ohr, allerdings sind sie in den Charts seitdem kaum mehr vertreten. Live allerdings sieht man sie noch auf Tourneen oder Festivals. Und auf Geburtstagen?
"Mit 18 solltest Du doch schon etwas schlauer sein, Mausi …"
Vielleicht war die Anfrage ja etwas naiv – die Antwort war auf jeden Fall unnötig arrogant und nachtretend. Denn statt einfach "Nein" zu schreiben, setzte die Person hinter dem Insta-Account, an den die Anfrage gerichtet war, zu einer Tirade von Belehrungen an. "Ist das eine ernste Frage?" ist da noch das harmloseste, was als Antwort kommt. Gleich wird hinterhergeschoben: "Mit 18 solltest Du doch schon etwas schlauer sein, Mausi …"
Mit dieser reichlich arroganten Reply ist das Thema noch lange nicht durch: "Weißt du, was es allein kostet, wenn wir uns in Bewegung setzten von A nach B?"
Nun ja, wer nicht aus der Konzertbranche kommt, weiß das nun mal nicht und hat vielleicht falsche Vorstellungen – und damit wäre es auch gut gewesen. Für die Fragestellerin auf jeden Fall: "Omg, es tut mir leid, war tatsächlich nur 'ne Frage, ich find' das schade, dass ich direkt so angemacht werde.
"Würdest du Drake fragen?"
Ein bisschen Größenwahn bringt bekanntlich Schwung in jede Unterhaltung: "Würdest du Drake fragen? Oder Cro?" Dass sich die Band mit diesen Größen vergleicht, zeugt von bewundernswertem Selbstbewusstsein. Doch damit nicht genug. "Frech einfach", wird nachgelegt. "Als ob wir einfach irgendwo zu ramdom [sic!] Leuten fahren, um da zu hängen. Wie kommt man auf so einen Gedanken?" Vielleicht, wenn man jung ist und ein großer Fan?
Zuletzt lässt der Account-Inhaber noch zu einer Gratulation herab – natürlich nicht ohne Belehrung: "Alles Gute trotzdem. Zeig den Leuten einfach alleine, dass Du cool bist. Ist eh besser."
Der Post, der die Screenshots auf X zeigt, hat mittlerweile über 12.000 Likes und zahlreiche Kommentare. In den meisten davon kommt die Band nicht gut weg. So zeigen User etwa ihre eigenen Anfragen, die sie an die Band richten: "Hey, habe im August Geburtstag, wollt ihr da vorbeikommen? Habe auch schon Drake gefragt, der kommt auch."
Für Culcha Candela ist es im Moment ein echter PR-Gau – der sich so leicht in echte Promo hätte verwandeln können. Nicht nur ein X-User bemerkt: "Die gute Presse, die sie bekommen hätten, wenn sie ganz niedlich vorbeigekommen wären, kleines Geschenk und vielleicht einen Akustik-Song – neeee, das braucht man nicht. Oder einfach gar nicht antworten, hätte doch gereicht."
Diverse Pressanfragen ließ die Band unbeantwortet, der Instagram-Account wurde vorübergehend auf privat gestellt. (dh)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.