Er ist im Moment der größte Streamer auf Twitch - und hat nun vorerst Sendepause. Der Grund: kurios. "xQc" war bei einem "Fall Guys"-Turnier bei einer eSports-Unsitte erwischt worden.
Der eSportler Felix "xQc" Lengyel wurde in der Vergangenheit schon des Öfteren bei Twitch gesperrt, weil er sich während eines Streams zu homophoben oder teils rassistischen Aussagen hinreißen ließ - oder gänzlich ungeeignete Inhalte seinen Zuschauern präsentierte. Nun wurde der ehemalige Dallas-Fuel-"Overwatch"-Profi, der aktuell zu den beliebtesten Streamern auf der Amazon-Plattform zählt, erneut gebannt. Doch der Grund dafür ist ein kurioser: Stream Sniping. In "Fall Guys"!
Unter dem Gamer-Begriff "Stream Sniping" darf man sich folgende Unsitte vorstellen: Der Teilnehmer eines Online-Games klinkt sich in den Twitch- oder Youtube-Stream eines Gegners ein und nutzt die Informationen über dessen Standort und Vorgehen zu seinem Vorteil. Das Ganze grenzt an Cheating und ist allgemein verpönt. "Stream Sniper" argumentieren dagegen, dass die Spieler selbst schuld seien, wenn sie ihr Gameplay für alle sichtbar ins Netz stellen.
Die Richtlinien bezüglich "Stream Sniping" variieren von Spiel zu Spiel, Turnier zu Turnier und Unternehmen zu Unternehmen. Twitch schritt bei einem preisdotierten Twitch-Rivals-Match auf der GlitchCon nun ein, als "xQc" mit seinem Team in einer "Fall Guys"-Partie gegen Streamer-Promis wie DrLupo, Shroud und Tyler1 den unfairen Trick nutzte.
Wortgefechte und Promi-Proteste
Zwar hatte der 25-jährige Kanadier selbst nicht mehr die Möglichkeit, ein Preisgeld abzuräumen. Dafür half er dem Kollegen, indem er die Figur seines Konkurrenten DrLupo via "Stream Sniping" ausfindig machte und so lange festhielt, bis dieser aus dem kompetitiven Party-Game ausschied, das am besten als virtuelles "Takeshi's Castle" mit kunterbunten Bohnen umschrieben ist.
Infolge heftiger Wortgefechte und Proteste von Tyler1, DrLupo und Shroud, allesamt keine Kinder von Traurigkeit, wurde Twitch ob des "unerhörten Vorfalls" aktiv und verkündete via Twitter: "Auf der GlitchCon wurden unsere Spielerverhaltensregeln verletzt. Wir verlangen von allen Teilnehmern, dass sie sich an die gleichen Regeln halten, um an einem Turnier teilnehmen zu können. Infolgedessen hat xQc eine vorübergehende Sperrung des Twitch-Kontos und ein vorübergehendes Verbot der Twitch-Rivals erhalten und damit verbundene Preisgelder eingebüßt."
Einsicht und Reue
Und was sagt Felix "xQc" Lengyel dazu? Der hatte sich bereits direkt nach dem Turnier einsichtig und reumütig gezeigt - und entschuldigte sich für sein Verhalten: "Was ich getan habe, hatte keinen Einfluss auf das Ergebnis, aber es war falsch. Tut mir leid, ich habe nicht versucht, aus Bosheit heraus zu schummeln, sondern nur zu unterhalten. 7 Tage Suspendierung ab jetzt."
(tsch) © 1&1 Mail & Media/teleschau
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