Abgesehen von Hunden ist wohl kaum jemand so treu wie Gaming-Fans, wenn es um ihr Lieblingsspiel geht. Daher träumen "Half-Life"-Fans beharrlich vom dritten Teil des Kult-Games. Erstaunlich: Es wäre fast schon erschienen, wie eine nun Doku verrät.

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Vor 22 Jahren arbeitete der kanadische Fernsehmoderator und Videospiel-Journalist Geoff Keighley an der Dokumentation "The Final Hours of Half-Life". Nachdem das Spiel Kultstatus erlangt hatte, war das Interesse dementsprechend groß.

Auch die Nachfolge-Doku sorgt nach über zwei Dekaden für Aufsehen: "The Final Hours of Half-Life: Alyx" ist am 9. Juli erschienen. Der Film dokumentiert nicht nur das jüngste Projekt aus der "Half-Life"-Reihe, welches die Titelheldin in ein VR-Abenteuer schickt.

Die Doku verrät ebenfalls, wie viele geplante "Half-Life"-Titel nie das Licht der Welt erblickten und welche Gründe dafür vorliegen. Am spannendsten ist dabei natürlich das Schicksal des Games, auf das die Community seit einer gefühlten Ewigkeit wartet: "Half-Life 3".

Es kommt zu radikalem Stillstand

Nach dem Abschluss von "Half-Life 2: Episode 2" arbeitete Valve an dem dritten Hauptspiel der Reihe. Interessanterweise war ein ziemlich verändertes Gameplay angedacht, welches in Teilen an "Left 4 Dead" erinnert hätte.

Statt einer linearen Handlung sollte "Half-Life 3" mit prozedural generierten Levels arbeiten. Statt fixen Kulissen wäre kein Durchlauf des Spiels identisch gewesen, sondern Dinge wie ein Gebäude als Abschlussort einer Mission und der Weg dorthin wären per Zufallsprinzip generiert worden.

Von 2013 bis 2014 hätte man bei Valve diese Idee intensiv verfolgt, doch dann - so verrät die Doku - wäre es zum radikalen Stillstand gekommen. Der Grund: Die Source-2-Engine, Herzstück des Gamedesigns, war nicht rechtzeitig fertig.

Damit teilt "Half-Life 3" das Schicksal mit "Left 4 Dead 3", welches ebenfalls an einer nicht fertigen Engine scheiterte. Ansonsten hätte man in Marokko in einer Open World ums Überleben gekämpft.

Weitere "Half-Life"-Titel waren in Arbeit

Ebenfalls interessant: Schon vor "Alyx" hatte Valve VR-Projekte im "Half-Life"-Setting im Kopf. Die hießen - zumindest als Arbeitstitel - "Shooter" und "Borealis". Von ersterem ist bekannt, dass es Teil von "The Lab", also Valves VR-Experimentierkasten, werden sollte und komplett mithilfe der "Half-Life 2"-Assets hätte entstehen sollen.

"Borealis" dagegen war 2015 in Arbeit. Es sollte chronologisch ans Ende von "Episode 2" anknüpfen und Gamer virtuell die Invasion der Combine und den "Sieben-Stunden-Krieg" erleben lassen. Fun fact am Rande: Ein Teil des Gameplays wäre ein Angler-Minispiel gewesen. Mehr Details sind offenbar bis heute unter Verschluss. Seinerzeit nahmen viele Beobachter irrtümlich an, dass es sich bei dem Projekt um die Arbeit an "Half-Life 3" handeln könnte.

Valve selbst schaut in die Zukunft und schürt erneut die Hoffnungen der Community auf einen dritten Volltitel. Man habe, so der Publisher, dank des Erfolgs mit "Alyx" die Furcht vor einem Anknüpfen an so große Projekte wie "Half-Life" verloren. Der nächste Titel werde kein VR-Titel sein, behauptet die Dokumentation, doch sei unklar, "wie groß" er werden könnte. Mit anderen Worten: Nicht zwingend wird es "Half-Life 3" sein.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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