Kommissarin Grandjea und Marek
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Eine internationale Mordserie stand am Ende der nervenaufreibenden Ermittlungen der Zürcher Kommissarinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, links) und Tessa Ott (Carol Schuler) in ihrem achten "Tatort: Fährmann". Die Opfer trugen allesamt eine Münze unter der Zunge und wurden vergiftet.
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Der Beginn des Krimis war, passend zur Weihnachtszeit, romantisch: Die einsame Kommissarin Grandjean lernte auf dem Weihnachtsmarkt den charmanten Warschauer Marek (Luca Gregorowicz) kennen. Nach einem One-Night-Stand schickte Marek ihr eine Karte mit GPS-Daten, die die Kommissarin zur ersten Leiche führten.
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Die Identität des Toten blieb für Staatsanwältin Anita Wegenast (Rachel Braunschweig) und ihre Kollegen zunächst ein Rätsel. Grandjean jedoch fühlte sich an einen Doppelmord aus ihrer Anfangszeit bei der Polizei erinnert: Damals wie heute trugen die Opfer eine Münze unter der Zunge.
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Bei dem antiken Geldstück handelte es sich um den sogenannten Charonspfennig. Mit ihm, so glaubten die Menschen im antiken Griechenland, sollten die Toten den Fährmann Charon bezahlen, der sie anschließend über den Fluss Acheron, den Styx, zum Eingang des Hades verschifft.
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Für den Doppelmord wurde damals Philipp Tournier verhaftet, der im Gefängnis später Suizid beging. Tatsächlich, so stellte sich erst ganz am Ende des Krimis heraus, steckte hinter allen Morden Marek, der sich als eine Art Erlöser sah - und sich dann selbst umbrachte.
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Alle Opfer wie auch Marek starben an Coniin, einem neurotoxischen Stoff, der im Gefleckten Schierling, einer der giftigsten Pflanzen Deutschlands enthalten ist. Coniin löst bei oraler Einnahme Lähmungserscheinungen aus. Letztlich erstickt die betroffene Person bei vollem Bewusstsein.
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Die giftige Wirkung von Schierling ist seit der Antike bekannt: Der griechische Philosoph Sokrates wurde 399 vor Christus mit dem sogenannten Schierlingsbecher hingerichtet, dessen Inhalt aus der zerstampften Frucht des hochgiftigen Gefleckten Schierlings bestand.
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Der Gefleckte Schierling wächst hierzulande an Hecken und Zäunen. Er wird ein bis zwei Meter hoch, hat weiße, feine Blüten und einen starken Geruch, der an Mäuse-Urin erinnert. Da sich das enthaltene Coniin gut in Ethanol löst, wurde es von Marek mit hochprozentigem Schnaps an seine unwissenden Opfer ausgeschenkt.
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Ähnlich giftig wie der Gefleckte Schierling ist der artverwandte Wasserschierling (Bild), der jedoch optisch der Pastinake ähnelt und wie Sellerie riecht. Die Ähnlichkeit zu diesen harmlosen Speisepflanzen ist eine Gefahr. Gleiches gilt für die Tollkirsche: Sie ähnelt Kirschen und schmeckt süßlich.
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Nascht ein Kind versehentlich von Tollkirschen (Bild), können bereits nach 15 Minuten Vergiftungssymptome wie Hautrötungen, erhöhte Temperatur, erweiterte Pupillen, Herzrasen, Verwirrtheit, Sprachstörungen und Halluzinationen auftreten. In Extremfällen kommt es zum Herz-Kreislauf-Versagen und Atemstillstand.
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Verwechslungsgefahr besteht außerdem beim Bärlauch (Bild): Das beliebte Küchenkraut erinnert optisch an das zeitgleich wachsende Maiglöckchen, wobei Letzteres nicht nach Knoblauch riecht. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind Stiel und Blätter.
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Bärlauchblätter (Bild) sind auf der Unterseite matt und haben einen Stiel pro Blatt. Herbstzeitlosen und Maiglöckchen haben hingegen zwei oder drei sich umwickelnde Stiele. Beim Maiglöckchen glänzt die Blattunterseite, bei der Herbstzeitlosen glänzt das ganze Blatt.
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Weitere giftige Pflanzen, die in Deutschland vorkommen, sind unter anderem die an Weihnachten beliebte Stechpalme (Bild), das Pfaffenhütchen (auch bekannt als Gewöhnlicher Spindelstrauch), die Eibe und der Eisenhut.
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Sollte ein Mensch versehentlich giftige Pflanzen essen, so empfiehlt die AOK, die restlichen Pflanzenteile möglichst schnell auszuspucken, jedoch nicht wegzuwerfen, da sie für die Bestimmung gebraucht werden könnten. Auch sollte man den Mund mit Wasser ausspülen und in extremen Fällen die 112 wählen.
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Für "Tatort"-Nachschub aus Zürich ist bereits gesorgt: Zwei weitere Filme unter den Arbeitstiteln "Rapunzel" und "Herzenssache" sind bereits abgedreht. Die Ausstrahlung dürfte im Frühjahr und Herbst 2025 erfolgen.