Beim "Tatort: Fangschuss" entdecken die Rechtsmediziner eine rätselhafte Verletzung am Bein des Opfers. Am Ende kommen sie über die Rückstände in der Wunde auf die Lösung. Ist das realistisch und gibt es vielleicht eine Datenbank für Verletzungen?
Die Ermittler im "Tatort: Fangschuss" finden an der Leiche Verletzungsspuren am Bein und rätseln, woher sie stammen könnten. Da es bei der Polizei so viele Datenbanken bei der Verbrechensbekämpfung gibt, stellt sich die Frage, ob auch eine Art Datenbank für typische Verletzungsmuster existiert.
Es kommt auf viele Details und Ebenen an
Die Lösung: Gibt es nicht. Warum nicht, erklärt der Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke so: "Manche Verletzungen haben zwar gewisse Ähnlichkeiten, es gibt aber so viele verschiedene Abläufe bei ihrer Entstehung, dass immer wieder Wunden und Muster auftauchen, die im Leben eines Ermittlers nur ein einziges Mal vorkommen. Natürlich werden bei bestimmten Verletzungen immer die gleichen Muskeln durchgeschnitten oder Knochen gebrochen. Aber bei unserer Arbeit kommt es auf zu viele Details und Ebenen einer Verletzung an wie zum Beispiel die Länge einer Klinge oder ob das Messer gedreht wurde."
Dass die Ermittler im "Tatort" dann über die Rückstände des Zauns in der Wunde auf die richtige Spur kommen, hält Benecke indes für nachvollziehbar: "Das ist realistisch. Aber auch hier könnte man eine eigene Sendung darüber machen, was das für Spuren sind und ob sie tatsächlich in der Lacksplitterdatei des Bundeskriminalamtes sind oder doch so klein oder neuartig, dass man sie erst durch ein aufwändiges Verfahren feststellen kann."
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