Mehr ein Thriller als ein klassischer Krimi ist der neue "Tatort: Vier Leben" aus Berlin: Die Kommissare Karow und Bonard ermitteln im politischen Berlin unter Zeitdruck. Wie kam der Film bei unseren Leserinnen und Lesern an?
So realistisch fühlt sich ein "Tatort" selten an: Der britische König Charles III. soll zum Staatsbesuch nach Berlin kommen und die Kommissare Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch) sind mit einem Fall konfrontiert, bei dem es unter anderem um die Evakuierung der Ortskräfte aus Afghanistan 2021 geht.
Der Berliner "Tatort: Vier Leben" basiert auf wahren Begebenheiten, worauf der Film gleich zu Beginn hinweist.
Wie ist das bei den Zuschauerinnen und Zuschauern angekommen? Viele unserer Leserinnen und Leser sind sich einig.
- "Ein sehr gut inszenierter 'Tatort', der von Anfang bis Ende spannend war. Top-Schauspieler und ein anscheinend wahres Hintergrundthema über den dramatischen und unkontrollierten Abzug der Deutschen aus Afghanistan im August 2021. Bei dieser chaotischen Evakuierung wurden damals viele afghanische Unterstützer, Mitarbeiter und Familien ihrem Schicksal bei den Taliban überlassen." (Michael, 56 Jahre, Düsseldorf)
- "Ein echter Knaller, dieser 'Tatort'! Zum Heulen wegen der Thematik, zum Mitfiebern aufgrund seines Tempos. Und mit einer Botschaft, die in der heutigen Politik kaum noch eine Rolle spielt: Anstand bewahren! Danke an alle Beteiligten. Dafür zahle ich auch gerne Gebühren." (Armin, 57 Jahre, Hilter)
- "Der neue Berliner 'Tatort' hat mir sehr gut gefallen. Mark Waschke war schon mit Meret Becker ein sehr kantiger und authentischer Typ und Corinna Harfouch spielt ebenso überzeugend. Ich mag die beiden und die Story war sehr spannend und bewegend. Ja, die Politiker kamen mal wieder ganz schlecht weg, was aber angesichts ihres leider sehr realen Versagens in Afghanistan mehr als gerechtfertigt ist. Beschämend und bestürzend und bis heute nicht angemessen aufgearbeitet, hat dieses Drehbuch zu Recht eine kritische und menschlich betroffen machende Sicht auf diese furchtbaren Ereignisse geliefert. Und wenn, wie gerade erst geschehen, deutsche Politiker mit den Taliban über Abschiebungen zu 'verhandeln' wünschen, wird mir übel. Mit fanatischen Gewalttätern wie diesen darf es keinerlei 'Verhandlungen' geben. Gutes öffentlich-rechtliches Fernsehen! Möchte ich nicht missen." (Anonym)
- "Der 'Tatort' war sehr authentisch, da er ja auch auf (teilweise) wahren Begebenheiten basierte. Die Schauspieler waren top, man konnte sich in die Handlung hineinversetzen! Das Thema war präsent, aber nicht zu dramatisch gespielt." (Anonym)
- "Seit langem mal wieder ein 'Tatort' hautnah im Leben. Man sieht: Ermittler sind auch nur Menschen mit Gefühlen – geht mehr in Richtung Schimanski (Götz George), das ist aber gut so. Top-Ermittler-Team!" (Anonym)
"Gute Geschichte mit viel Spannung bis zum Ende"
- "Deutschland ist in der Vergangenheit leider immer schnell dabei gewesen, sich in Missstände anderer Länder einzumischen und hinterlässt dann einen Trümmerhaufen ohne jegliche Konsequenz für die Verantwortlichen. Der 'Tatort' hat genau dieses Problem aufgezeigt! Ich persönlich fand die Thematik gut aufgegriffen und hoffentlich für jeden verständlich dargestellt." (Susanne, 60 Jahre)
- "Sehr gut, dass ein 'graues Kapitel' der deutschen Afghanistanpolitik umgesetzt wurde und nicht, wie zumeist, ein fiktives Thema vertatortet wurde. Gerne mehr solcher Themen." (Anyonm)
- "Toller, spannender 'Tatort'!" (Anne)
- "Das hatte ich nicht erwartet: Kein 'netter Krimi', sondern ein so berührender 'Tatort' mit solch erschreckenden und oft erfolgreich verdrängten, wahren Begebenheiten. Beim Ansehen dieses Films habe ich mich geschämt, eine Deutsche zu sein – so vorher noch nie empfunden. Und traurig bin ich in dem Gefühl, dass die Ergebnisse des realen Untersuchungsausschusses wohl, wie üblich, keine Verantwortlichen hervorbringen werden, dass ich gerade keine Hoffnung auf Veränderung verspüre, dass es im Großen und Ganzen dabei bleibt: Die Menschen, die unter politischen Zuständen und Kriegen leiden, sind nicht die, die dieses Leid verursachen – schlimmstenfalls (wie hier) werden sie als Spielball im eitlen Ränkespiel missbraucht. Es bleibt die Priorität des wirtschaftlichen Interesses an einem Land. Humanität und Frieden darf meist der Verpackung einer Militäraktion dienen." (Anonym)
- "Erstklassig! Gute Geschichte mit viel Spannung bis zum Ende. Natürlich war vorauszusehen, dass die letzte der vier ins Visier geratenen Personen und auch der Kommissar nicht sterben werden. Deshalb ist die Geschichte meiner Ansicht nach zum Ende hin nicht mehr glaubwürdig." (Anonym)
- "Klasse! Das war ein richtiger Thriller mit Story und Spannung, nicht nur der übliche, meist etwas dröge 'Tatort'. Nur der Schluss war dann etwas weniger überzeugend als der Rest. Deshalb 4,5 Sterne auf einer Skala von 5. Gerne mehr davon." (Nico, Mannheim)
"Für meinen Geschmack zu überladen"
- "Gratulation, so eine Anhäufung geklauter Ideen und Effekte habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Dies dann zu einem absolut spannungsfreien 'Tatort' zusammenzuklöppeln, grenzt schon an Kunst – und Details wie ein ungeeignetes Gewehr (nebst der fernsehüblichen 'Spezialmunition') fallen nicht mehr weiter ins Gewicht. Dem sich langsam aufbauenden Zusammenspiel Frau Harfouchs und Herrn Waschkes hätte man ein besseres, weniger abgedroschenes und vor allem spannendes Drehbuch gewünscht." (Jens, 60 Jahre)
- "Das waren viele heiße Eisen gleichzeitig. Ich finde das Team als Ermittlerteam nicht schlecht, das Thema war mir zu überlastet. Unrecht in Afghanistan, PTBS bei Soldaten, Terrorangst und natürlich polizeiliche Übergriffigkeit (racial profiling), Lobbyarbeit und Vertuschung durch Politiker, du liebe Güte … Für meinen Geschmack zu überladen, für mich keine Unterhaltung mehr, eher eine Auflistung aktueller Probleme." (Anonym)
- "Viel zu verworren und schlechte Sprachqualität. Es kamen immer neue Aktivitäten und neue Gesichtspunkte zur Handlung, die man auf Dauer nicht mehr behalten und differenzieren konnte." (Anonym)
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