Zum 97. Mal wurden im Dolby Theatre in Hollywood die Oscars verliehen. Am Ende gab es dicke Überraschung - und einen eindeutigen Sieger des Abends. Die Highlight der Gala finden können Sie in unserem Ticker nachlesen.

Ticker zu den Oscars 2005 hier aktualisieren

  • 4:49 Uhr: "Anora" triumphiert endgültig

Die Academy hat entschieden: "Anora" von Sean Baker gewinnt den Oscar als Bester Film - die Tragikomödie über eine Sexarbeiterin erhält damit den wichtigsten Preis der Filmbranche. Insgesamt war "Anora" mit sechs Nominierungen ins Rennen gegangen - fünf Auszeichnungen wurden es am Ende. Vor allem mit dem Oscar als Bester Film und mit Mikey Madisons Auszeichnung als Beste Hauptdarstellerin hatten sicher die wenigsten gerechnet. Präsentiert und überreicht wurde der Oscar in der Königkategorie vom Filmtraumpaar Meg Ryan und Billy Crystal.

  • 4:38 Uhr: Krasse Überraschung: Demi Moore machts nicht

Das ist die wohl größte Überraschung des Abends: Mikey Madison wird für "Anora" als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

  • 4:28 Uhr: Beste Regie: Sean Baker für "Anora"

Zum dritten Mal an diesem Abend ist Sean Baker erfolgreich - und bedankt sich mit einer Rede, die gleichzeitig eine Hommage an das Kino ist.

Zum zweiten Mal ist Adrien Brody mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet worden. Der 51-Jährige erhielt die Auszeichnung für seine Rolle als jüdischer Architekt in "Der Brutalist" von Brady Corbet. Dass es nicht Brodys erstes Mal ist zeigt sich auch darin, wie souverän er die einsetzende Musik abwürgt, die ihn eigentlich unterbrechen sollte.

97. Academy Awards
Cillian Murphy präsentiert den Oscar für den Besten Hauptdarsteller. © dpa / Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
  • 3:47 Uhr: Beste Filmmusik für "Der Brutalist"

2023 wurde er noch für "Im Westen nichts Neues" mit einem Oscar geehrt - diesmal verlor Volker Bertelmann alias Hauschka jedoch in der Kategorie Beste Filmmusik gegen den Musiker Daniel Blumberg für "Der Brutalist".

  • 3:41 Uhr: Deutschland verpasst die nächste Oscar-Chance

In der Kategorie Bester internationaler Film war unter anderem auch "Die Saat des heiligen Feigenbaums" nominiert - gewonnen hat am Ende aber Brasiliens Beitrag "I'm Still Here". Regisseur Mohammad Rasulof hatte seinen Film heimlich im Iran drehen müssen und war danach nach Deutschland geflohen, um einer langjährigen Haftstrafe und Peitschenhieben zu entgehen. Da die Postproduktion in Deutschland stattfand, qualifizierte sich der Film als deutscher Beitrag.

In jedem Jahr gibt es während der großen Show einen stillen Moment - wenn den im vergangenen Jahr verstorbenen Kolleginnen und Kollegen vor und hinter der Kamera gedacht wird. Morgan Freeman fand dabei besonders bewegende Worte für seinen kürzlich verstorbenen Freund, den Schauspieler Gene Hackman. Vor allem in den sozialen Medien regt sich allerdings der Unmut darüber, dass Michelle Trachtenberg nicht geehrt wurde.

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Morgan Freeman gedenkt Gene Hackman. © dpa / Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
  • 3:27 Uhr: Bester Sound? Natürlich "Dune 2"

Miley Cyrus und Miles Teller überreichen den Sound-Oscar dem Sound-Team von Denis Villeneuve Blockbuster. Und auch für die Besten visuellen Effekte wird "Dune 2" aufgerufen. Der Oscar geht hier an Gerd Nefzer, Paul Lambert, Stephen James und Rhys Salcombe. Vor allem Nefzers Dankesworte, mit breitem schwäbischen Einschlag, sind einfach großartig und herzerwärmend. Besser lässt sich kaum verdeutlichen, dass auch hinter den größten Blockbustern und einer Millarden-Industrie Menschen stehen, die mit einem Traum angefangen.

  • 3:15 Uhr: Tribut an die wahren Helden der Stadt

Es soll natürlich an diesem Abend nicht der Eindruck erweckt werden, es ginge nur um Oberflächlichkeiten. Daher wird ein Tribut an das Los Angeles County Fire Department dazwischen gelegt. Um die Frauen und Männer nicht wie Fremdkörper im Showprogramm wirken zu lassen, lässt O'Brien sie selbst die Gags vom Teleprompter vorlesen.

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Mitglieder des Los Angeles County Fire Department bei der Oscar-Verleihung. © dpa / Jordan Strauss/Invision/AP/dpa
  • 2:59 Uhr: Eine lebende Legende auf der Bühne

Mick Jagger überreicht an diesem Abend den Oscar für den Besten Filmsong. Er geht an Camille und Jacques Audiard und Clément Ducol für "El Mal" aus Emilia Pérez. Bei dieser Dankesrede fällt noch einmal auf, was gerade bei Saldaña sehr langer und emotionaler Rede etwas unter den Tisch fiel - jetzt gibt es auch Dankesworte für Karla Sofía Gascón, Saldaña hatte diese ausgelassen.

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Mick Jagger präsentiert den Oscar für den Besten Originalsong. © dpa / Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
  • 2:45 Uhr: Zoe Saldaña ist Beste Nebendarstellerin

Um ihren Film "Emilia Perez" gab eine gewaltige Kontroverse, an ihrer Darstellung nicht einen Zweifel: Wie vorher vielfach vorhergesagt, hat Zoe Saldaña ihren Oscar in der Tasche.

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Zoe Saldaña nimmt den Preis für die beste Leistung einer Schauspielerin in einer Nebenrolle für "Emilia Perez" entgegen. © dpa / Chris Pizzello/Invision/AP/dpa

Nachdem die langjährigen Produzenten der James-Bond-Reihe verkündet hatten, dass sie die kreative Kontrolle an Amazon abgegeben haben, ist dieses Ende einer Ära natürlich auch Thema bei den Oscar. Halle Berry hält eine flammende Rede auf Barbara und Michael Broccoli. Gleich danach gibt es eine mitreißende Shownummer mit einem Medley der besten Bond-Titelsongs. Getanzt von Margaret Qualley, gesunden von Raye, Doja Cat und Lisa.

  • 2:07 Uhr: Auch das Beste Drehbuch nicht für Deutschland

Der deutsche Film "September 5" über das Olympia-Attentat 1972 in München hat das Rennen um den Oscar für das beste Original-Drehbuch verloren. Stattdessen wurde Sean Baker für "Anora" ausgezeichnet. Für "September 5" waren Moritz Binder, Tim Fehlbaum und Co-Autor Alex David nominiert gewesen.

Der Film erzählt die Geschehnisse aus der Sicht eines US-amerikanischen Fernsehteams, das über die Wettkämpfe berichten sollte. Stattdessen werden die Journalisten zu Live-Reportern einer Geiselnahme israelischer Sportler durch ein palästinensisches Terrorkommando.

  • 1:55 Uhr: Jetzt ein erster Oscar für Deutschland?

Fast hätte es klappen können: Lisy Christl war für Edward Bergers "Konklave" in der Kategorie Bestes Kostümdesign nominiert worden - am Ende machte aber Paul Tazewell mit "Wicked" das Rennen. Die Verleihung dieses Spartenoscars war allerdings eines der Highlights bisher - mit Stars aus den nominierten Filmen, neben "Konklave", "Wicked" sowie "A Complete Unknown", "Gladiator II" und "Nosferatu".

"Flow" wird als Bester animierter Film ausgezeichnet, "In the Shadow of the Cypress" als Bester animierter Kurzfilm. In beiden Kategorien werden die Trophäen von der bezaubernden Goldie Hawn und von Andrew Garfield verkündet und überreicht.

  • 1:26 Uhr: Der erste Oscar wird verliehen

Robert Downey Jr. hat die Ehre, den ersten Goldjungen des Abends zu überreichen. Der geht an Kieran Culkin - genau, der Bruder von Macaulay - für "A Real Pain". Nominiert waren daneben Juri Borissow, Edward Norton, Guy Pearce und Jeremy Strong.

  • 1:23 Uhr: Auch für bewegende Momente ist Zeit

Nach zahlreichen Scherzen erinnert O'Brien natürlich auch die verheerenden Brände, die noch kürzlich in und um Los Angeles wüteten. Es ist oft nicht leicht, Veranstaltungen, die sich so um Eitel- und Äußerlichkeiten drehen wie die Oscars, in schwierigen Zeiten zu rechtfertigen.

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Moderator Conan O'Brien spricht während der Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Los Angeles. (AP Photo/Chris Pizzello) © dpa / Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
  • 1:10 Uhr: Conan O'Brien hat das Wort

Mehr Spaß als die Musical-Nummer bringt allerdings der erste Auftritt von Moderator Conan O'Brien. In einem Einspieler kriecht er in Anlehnung an "The Substance" aus dem Körper von Demi Moore - und beginnt seinen Monolog mit einem Seitenhieb auf den Beauty-Wahn Hollywoods, denn er würde ganz langweilig seinem Alter entsprechend aussehen.

Auch die Kontroverse um "Emilia Pérez" greift O'Brien auf und teilt gegen Karla Sofía Gascón aus. Über "Anora" scherzt er, 479 Mal sei das F-Wort benutzt worden: "Dreimal mehr als der Rekord, den der PR-Agent von Karla Sofía Gascón aufgestellt hat." Und weiter: "Karla, wenn Du über die Oscars twittern willst, dran denken: Mein Name ist Jimmy Kimmel."

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Cynthia Erivo (l) und Ariana Grande singen "Defying Gravity" während der Oscar-Verleihung im Dolby Theatre . © dpa / Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
  • 1:01 Uhr: Endlich - die große Gala kann beginnen

So schön der Red Carpet auch ist - wir sind ja nicht (nur) zum Spaß hier. Mit Ariana Grande, Cynthia Erivo und einem Medley unsterblicher Film-Melodien werden Zuschauer im Saal und weltweit in Stimmung gebracht.

  • 23:40 Uhr: Vor den Preisen gibt es die Posen

Vor dem Dolby Theatre in Hollywood geht es bereits rund. Stars und Nominierte wie Ariana Grande, Timothée Chalamet oder Demi Moore sind bereits vor Ort.

  • Gulasch und Sachertorte für die Promis

Was essen die Stars am Abend der Oscar-Verleihung eigentlich? Gibt’s nur Kaviar - oder doch eher was Bodenständiges? Einer, der es genau wissen muss, ist Star-Koch Wolfgang Puck. Der Österreicher tischt auch in diesem Jahr für Größen der Branche auf - und das nun schon zum 31. Mal!

  • Der rote Teppich wurde bereits am Donnerstag ausgerollt

Der rote Teppich ist mehr als 250 Meter lang und gut zehn Meter breit - er bedeckt ein Stück des sonst stark befahrenen Hollywood Boulevards. Den "Roll Out" verfolgten Dutzende Kamerateams und Fotografen mit. Ein berühmter Gast, der am Sonntag auf der Bühne stehen wird, packte mit an.

Conan O'Brien, der erstmals die Gala moderiert, scherzte vor Reportern, dass er gar nicht die Muskeln dafür habe. Doch am Ende half der Komiker mit und posierte im Blitzlichtgewitter auf den schweren Teppich-Rollen. (dpa/bearbeitet von dh)

  • Das Wetter lässt die Hollywood-Prominenz im Stich

Bis auf 28 Grad Celsius kletterten die Temperaturen in den letzten Tagen hoch, doch ausgerechnet am Oscar-Sonntag wird ein Wettersturz mit Regen und für die Jahreszeit ungewöhnlicher Kälte erwartet. Auch in diesem Jahr wurde vorsichtshalber wieder ein Plastikdach über den roten Teppich vor dem Dolby Theatre gespannt. (dpa)

Die Nominierungen 2025 in den wichtigsten Kategorien

Bester Film

  • "Anora"
  • "Der Brutalist"
  • "A Complete Unknown"
  • "Konklave"
  • "Dune: Part Two"
  • "Emilia Pérez"
  • "Nickel Boys"
  • "I'm Still Here"
  • "Wicked"
  • "The Substance"

Bester internationaler Spielfilm

  • "Die Saat des heiligen Feigenbaums" (Deutschland)
  • "Emilia Pérez" (Frankreich)
  • "I'm Still Here" (Brasilien)
  • "Flow" (Lettland)
  • "Das Mädchen mit der Nadel" (Dänemark)

Beste Regie

  • Jacques Audiard ("Emilia Pérez")
  • Sean Baker ("Anora")
  • Brady Corbet ("Der Brutalist")
  • James Mangold ("A Complete Unknown")
  • Coralie Fargeat ("The Substance")

Beste Hauptdarstellerin

  • Cynthia Erivo ("Wicked")
  • Karla Sofía Gascón ("Emilia Pérez")
  • Mikey Madison ("Anora")
  • Demi Moore ("The Substance")
  • Fernanda Torres ("I’m Still Here")

Bester Hauptdarsteller

  • Adrien Brody ("Der Brutalist")
  • Timothée Chalamet ("A Complete Unknown")
  • Colman Domingo ("Sing Sing")
  • Ralph Fiennes ("Konklave")
  • Sebastian Stan ("A Different Man")

Beste Nebendarstellerin

  • Felicity Jones ("Der Brutalist")
  • Ariana Grande ("Wicked")
  • Isabella Rossellini ("Konklave")
  • Zoe Saldaña ("Emilia Pérez")
  • Monica Barbaro ("A Complete Unknown")

Bester Nebendarsteller

  • Yura Borisov ("Anora")
  • Kieran Culkin ("A Real Pain")
  • Edward Norton ("A Complete Unknown")
  • Guy Pearce ("Der Brutalist")
  • Jeremy Strong ("The Apprentice")
Mit Material von dpa, Reuters und AFP