Berlin - Nach einer politisch geprägten Eröffnung verspricht der zweite Berlinale-Tag Hollywood-Glamour mit Weltstar Timothée Chalamet (29). Der Schauspieler gilt als heißer Kandidat für den Oscar als bester Hauptdarsteller - mit seinem neuen Bob-Dylan-Film, den er heute in der Hauptstadt vorstellt. Er wird am Nachmittag in Berlin erwartet.

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"Like A Complete Unknown" von James Mangold läuft am Abend in einer Special Gala und erzählt von der beginnenden Karriere der Musiklegende Dylan in den frühen 1960er Jahren.

Zudem präsentiert "Sex Education"-Star Emma Mackey ihren neuen Film "Hot Milk". Der Wettbewerbs-Beitrag von Rebecca Lenkiewicz erzählt von der Annäherung zweier Frauen. Vicky Krieps spielt ebenfalls mit.

Film über israelische Geisel feiert Premiere

Die Eröffnung der 75. Ausgabe der Berlinale war am Donnerstagabend von politischen Statements bestimmt worden. Vor der Gala hatten Andrea Sawatzki, Ulrich Matthes, die Berlinale-Chefin Tricia Tuttle und andere auf dem Teppich an den von der Hamas entführten Schauspieler David Cunio erinnert und ein Bild mit der Aufschrift "Bring David Cunio Home" hochgehalten.

Der Schauspieler war 2013 mit einem Film auf der Berlinale vertreten. Vergangenes Jahr wurde das Filmfestival gebeten, auf der Abschlussgala für ihn einzutreten - was aber versäumt wurde, wie Tuttle in mehreren Interviews sagte. Die US-Amerikanerin leitet die Filmfestspiele in diesem Jahr zum ersten Mal.

Sie hatte angekündigt, sich bei Cunio und seiner Familie zu entschuldigen. Heute wird auf der Berlinale zudem ein Film gezeigt, der von ihm handelt: "Michtav Le'David. A Letter to David".

Wie politisch wird Tilda Swintons Pressekonferenz?

Auch Tilda Swinton wird zu einer Pressekonferenz erwartet. Dabei könnte es wieder politisch werden. Die Oscar-Preisträgerin wurde bei der Eröffnung mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk geehrt - und nutzte ihre Dankesrede für eine flammende Rede, in der sie zu einer Art Rundumschlag gegen oppressive Regierungen ausgeholt hatte.

75. Berlinale - Eröffnung
Tilda Swinton mit Fans im Schneegestöber. © dpa / Christoph Soeder/dpa

So ist Tom Tykwers Eröffnungsfilm "Das Licht"

Eröffnet wurde die Berlinale mit dem Film "Das Licht" des deutschen Regisseurs Tom Tykwer. In den Hauptrollen rund um die Geschichte einer zerrissenen Berliner Familie sind Lars Eidinger und Nicolette Krebitz zu sehen, deren Leben durch eine syrische Haushälterin verändert wird. Tykwer ("Lola rennt") greift dabei aktuelle Themen der heutigen Zeit wie etwa den Klimaschutz und Generationskonflikte auf.

Dabei verlangt er bei einer Länge von rund zweieinhalb Stunden ein geduldiges Publikum, das sich auf einen oft wilden Stilmix aus Drama, Tragödie, Satire, Musical und psychologische Studien einlassen mag. Krebitz und Eidinger balancieren in ihrer Rolle als Ehepaar auf einem schmalen Grat zwischen komödiantischer Überzeichnung und hypersensibler Einfühlung in kaputte Seelen.

Der Film passt gut dazu, dass Tuttle sich ein Festival des intensiven Gedankenaustauschs und vielfältiger Diskussionen wünscht. "Das Licht" hat das Zeug dazu, für heftiges Pro und Contra zu sorgen.  © Deutsche Presse-Agentur

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