Schauspieler Stephan Luca verstärkt seit einigen Folgen die Heimatfilmreihe "Marie fängt Feuer". Im Interview verrät er, ob er sich auch privat in den Bergen wohlfühlt, wie viel Feuerwehrmann inzwischen in ihm steckt und ob er seine Stunts selbst macht.
Vier neue Folgen der Heimatfilmreihe "Marie fängt Feuer" (seit 2016) stehen ab 10. Oktober jeweils donnerstags um 20:15 Uhr im ZDF auf dem Programm. Die Filme entstehen in Bad Bayersoien, Murnau und Umgebung. Seit Episode 17, die 2021 ausgestrahlt wurde, ist Schauspieler Stephan Luca (50) als Feuerwehrmann Peter Angerer mit an Bord. "Ich denke es sind sehr spannende, emotionale und unterhaltsame Filme entstanden", schwärmt er von den vier neuen Ausgaben. Außerdem verrät er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news, wie es ihm in der bayerischen Region, in der die Filme gedreht werden, gefällt. Deutlich macht er dabei auch, wie sehr ihm das Thema Feuerwehr inzwischen am Herzen liegt.
Wie gefällt es Ihnen in den Bergen?
Stephan Luca: Ich bin ein Kind der Berge, diese Leidenschaft hat mein Vater mir sehr früh vermittelt. Ich bin in Stuttgart aufgewachsen, habe viele Jahre in Hamburg gewohnt und lebe jetzt in München und Berlin. Ich bin ein Stadtmensch, den es aber immer wieder in diese großartige Natur zieht, ob als Wanderer, Kletterer oder um im Winter Skitouren zu gehen. Dies ist mit Sicherheit meine größte Leidenschaft. Wenn ich mich in den Bergen bewege, tanke ich Kraft und nehme Abstand vom Leben in der Stadt.
"Marie fängt Feuer" wird in der bayerischen Region Murnau gedreht. Was gefällt Ihnen dort besonders gut?
Luca: Murnau ist eine wunderbare, kleine Stadt am Staffelsee, umgeben von einer Vielzahl sehr schöner Dörfer und weiteren Seen. Das Estergebirge und die Ammergauer Alpen bilden eine fantastische Kulisse, bei guter Sicht geht der Blick bis zur Zugspitze und dem Karwendel-Gebirge. Wir tauchen mit unseren Geschichten ein in diese Region und viele, mir bis dahin unbekannte Orte werden von uns bespielt. Es ist immer wieder besonders, wie intensiv Dreharbeiten einem Orte und Menschen näherbringen. Ich empfinde es als großes Geschenk, dies auf meiner Reise als Schauspieler immer neu und anders zu erleben.
Welche Begegnung mit Einheimischen vor Ort werden Sie nicht vergessen?
Luca: Bei "Marie fängt Feuer" arbeiten wir Hand in Hand mit der freiwilligen Feuerwehr Murnau zusammen. Wir wurden als Filmteam und Schauspielensemble mit offenen Armen aufgenommen und lernen immer wieder dazu. Wir trainieren zusammen die Abläufe und Handgriffe bei den unterschiedlichen Einsätzen, besprechen alles sehr genau in der Vorbereitung zu den Filmen. Mit sehr viel Vertrauen und gegenseitigem Respekt arbeiten wir zusammen an den Filmen. Dies macht die Dreharbeiten sehr besonders.
Könnten Sie sich vorstellen dort zu leben?
Luca: Wenn man so eine Region durch die Dreharbeiten kennenlernt, ist der Gedanke mit Sicherheit reizvoll. Allerdings habe ich meine Plätze auf der Welt, in der Stadt und auf dem Land, bereits gefunden.
Hatten Sie vor den Dreharbeiten schon mit der Feuerwehr zu tun?
Luca: Ich habe 2006 für die Dreharbeiten zu "Das Inferno - Flammen über Berlin" einen Feuerwehrmann gespielt und mich damals bei der Hamburger Berufsfeuerwehr in Tag- und Nachtschichten auf die Rolle und den Thriller, den wir dann in Litauen und Berlin gedreht haben, vorbereitet.
Wie leicht kommt man in die Feuerwehrkleidung hinein und wie bequem ist sie?
Luca: Jeder hat eine andere Technik, in die Feuerwehruniform einzusteigen. Das Wichtigste ist: Es muss schnell gehen. Die Feuerwehruniform ist eine qualitativ hochwertige Schutzkleidung. An kühlen Tagen schenkt sie uns im Einsatz eine angenehme Wärme. Gleichzeitig ist jeder froh, an sehr heißen Tagen die Schutzkleidung zur Brandbekämpfung wieder ausziehen zu können.
Wie viel Feuerwehrmann steckt inzwischen in Ihnen und war das vielleicht sogar Ihr Kindheitstraum?
Luca: Ich habe den größten Respekt vor der Arbeit der freiwilligen Feuerwehr. Kameradschaft und Teamarbeit stehen im Vordergrund. Man arbeitet gemeinsam und unterstützt sich gegenseitig bei schwierigen und gefährlichen Einsätzen. Dieses Engagement ist meist ehrenamtlich, die Ausbildung enthält umfangreiche Schulungen und Weiterbildungen, die Aufgaben sind enorm vielfältig und reichen von Brandeinsätzen über technische Hilfeleistungen bei Unfällen bis hin zur Rettung von Menschen und Tieren. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen und die Einsätze können körperlich und psychisch belastend sein, was die Arbeit zusätzlich sehr anspruchsvoll macht. Feuerwehrmann zu werden, war nicht einer meiner Kindheitsträume, aber jetzt, als Schauspieler einen Feuerwehrmann zu spielen, ist absolut herausfordernd.
In "Marie fängt Feuer" gibt es immer wieder kleinere Action-Szenen: Abseilen, auf Dächern herumlaufen und dergleichen. Machen Sie die Stunts selbst - und wenn ja, wie viel Spaß macht es?
Luca: Ich war schon immer begeistert, wenn eine neue Rolle auch eine große körperliche Herausforderung mit sich brachte. Bei "Marie fängt Feuer" ist das wieder gegeben und wir arbeiten mit einem großartigen Stunt-Team zusammen. Wir kennen uns mittlerweile viele Jahre von vielen unterschiedlichen Projekten und das Vertrauen zu unseren Stunt-Koordinatoren Torsten Jarabek, Katja Jarabek, Marc Sieger und deren Team ist sehr groß. Ich darf vieles selbst machen und natürlich freut es mich, wenn wir die Zeit bekommen, Stunts zu proben.
Worauf dürfen Ihre Fans sich als nächstes freuen?
Luca: Wir haben auch diesen Sommer vier weitere, spannende Feuerwehrfilme gedreht, die im nächsten Jahr ausgestrahlt werden. Darunter über eine Naturkatastrophe, die sich Ende August 2023, während unserer Dreharbeiten, ereignet hat. Bad Bayersoien wurde von einem extrem schweren Hagelsturm getroffen, der erhebliche Schäden verursacht hat. Durch die mutige Entscheidung unserer Produzentinnen und in Absprache mit der Bürgermeisterin und der Gemeinde, erzählen wir eine dramatische Rettungsaktion, die das Team von "Marie fängt Feuer" an den Rand ihrer Kräfte bringt ... (ili/spot) © spot on news
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