Mit "Juror #2" könnte sie wirklich enden, Clint Eastwoods über 70 Jahre währende Karriere in Hollywood. Aber: Das dachten viele auch schon im Jahr 2021.
Clint Eastwood wird am 31. Mai 95 Jahre alt. Diesem Alter überhaupt nahe zu kommen, ist eine Seltenheit. Es (womöglich) als aktiver Filmschaffender im stressigen wie schnelllebigen Business von Hollywood zu tun, grenzt geradezu an übernatürliche Mächte. Am 16. Januar kommt mit dem Gerichtsdrama "Juror #2" Eastwoods neue Regiearbeit in die deutschen Kinos - und mit ihr die neuerliche Frage, ob es sich um seine letzte handeln wird. Ein Blick auf die geplanten Projekte des Alt-Altmeisters zeigt: Ganz hat er mit der Traumfabrik wohl immer noch nicht abgeschlossen.
Sitzt der wahre Täter bei den Geschworenen? Darum geht es in "Juror #2"
Der Familienvater und Journalist Justin Kemp (
Der alkoholsüchtige Kemp hatte am Tag des Verbrechens einen Rückfall erlitten und befand sich zur Tatzeit in der Nähe. Stark angetrunken hatte er sich hinter das Lenkrad seines Autos gesetzt und ein Reh angefahren - zumindest redete er sich das bis dato selbst ein. Doch die Rekonstruktion von Kendalls Tod lässt immer mehr vermuten, dass Kemp der wahre Täter sein könnte - was ihn vor ein moralisches Dilemma stellt: Einen womöglich unschuldigen Mann gezielt und für den Rest seines Lebens ins Gefängnis zu stecken? Sich dem Gericht offenbaren und vielleicht selbst (un)schuldig in den Knast wandern? Oder einen Mittelweg finden, durch den beide Männer straffrei bleiben?
Ein letztes Mal Hochspannung der Marke Eastwood?
Zuletzt hatten es dem Regisseur Eastwood vornehmlich Justizdramen angetan. 2019 erschien sein Film "Der Fall Richard Jewell". Und im ebenfalls auf wahren Begebenheiten basierenden "Sully" von 2016 sah sich
Aber stellt "Juror #2" nun wirklich Eastwoods Abschied von Hollywood dar? Was nicht vergessen werden darf: Bereits 2021 waren viele Branchenkenner davon ausgegangen, dass seinem damals erschienenen Film "Cry Macho" diese Rolle zuteilwird. In dem Neo-Western hatte der damals bereits Ü90-Jährige nicht nur Regie geführt, sondern auch die Hauptrolle gespielt. Zumindest vor der Kamera stand Eastwood seither tatsächlich nicht mehr.
Weil aber die Kritiken zu "Cry Macho" überaus durchwachsen ausfielen, soll Eastwood wohl den Entschluss gefasst haben, sich nicht mit einem Flop in den Ruhestand verabschieden zu wollen. Zumindest berichtete das die Branchenseite "The Hollywood Reporter" 2023 und kurz nachdem bekannt wurde, dass Eastwood die Regie von "Juror #2" übernehmen wird. Sollte das stimmen, könnte durchaus die Rezeption seines neuen Werkes darüber entscheiden, ob er doch noch weiter macht.
Sorgen bei Filmpremiere
Allerdings gab es zuletzt und quasi erstmals in seiner über 70 Jahre währenden Karriere auch gesundheitliche Sorgen um die Hollywood-Legende. Bei der Premiere von "Juror #2", der in den USA schon im November des vergangenen Jahres angelaufen war, hatte Eastwood laut US-Medien ohne genaue Angaben der Gründe gefehlt. Ihn vertrat Tochter und "Juror #2"-Darstellerin Francesca Eastwood auf dem roten Teppich.
Apropos Cast: Neben Hoult, Basso und der eigenen Tochter packte Eastwood noch Toni Collette (52), J.K. Simmons (70), Kiefer Sutherland (58) und Zoey Deutch (30) in den Gerichtssaal. Selbst für Filmfans, die mit dem Genre nichts oder nur wenig anfangen können, ist "Juror #2" deshalb einen Blick wert. Erst recht, wenn er sich tatsächlich als Eastwoods Regie-Lebewohl an die Traumfabrik herausstellt.
Zumindest ein Hollywood-Projekt hat "Dirty Harry" derzeit aber doch noch in der Pipeline: Beim angekündigten Thriller "The Gauntlet" fungiert Eastwood als ausführender Produzent. Die Regie übernimmt jedoch "Mission: Impossible"-Regisseur Christopher McQuarrie (56) und feiert sogleich eine Reunion mit Hauptdarsteller Tom Cruise (62), der neben Scarlett Johansson (40) als Hauptdarsteller in "The Gauntlet" zu sehen sein wird. (stk/spot) © spot on news
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