Beim Hessischen Rundfunk geht mit den "Cold Case"-Ermittlern Maryam Azadi und Hamza Kulin ein neues "Tatort"-Team an den Start. Wie bei einer Pressekonferenz deutlich wurde, dürfen sich die Fans auf ein besonders "sympathisches" Team freuen.
Derzeit wird in der Hessen-Metropole Frankfurt am Main der erste Krimi des neuen Ermittlerteams um die Schauspieler
Zwei strafversetzte Kommissare im Keller
Bei dem Pressetermin des Hessischen Rundfunks in der Kantine, für den die Dreharbeiten in dieser Location unterbrochen wurden, wurden auch die Namen und Biografien des neuen Ermittler-Duos preisgegeben. "Ich spiele Maryam Azadi und Maryam Azadi ist wie man hört eine iranisch-stämmige, in Frankfurt lebende Kriminalhauptkommissarin", erzählte die deutsch-iranische Schauspielerin über ihre Rolle. Azadi habe erst ein Psychologiestudium absolviert und danach drei Jahre eine Polizeiausbildung an der Akademie gemacht. "Ich würde sie als profunde Menschenkennerin bezeichnen", so Foroutan. Azadi sei zudem "klug, schnell denkend und vor allem schnell lesend". Außerdem sei sie eine, "den Menschen zugewandte und freundliche Kommissarin".
Hasanović verrät über seinen "sehr körperlichen" Kommissar: "Ich spiele Hamza Kulin. Hamza ist mitten im Bosnienkrieg in Srebrenica zur Welt und mit drei Jahren mit seiner Mama nach Deutschland gekommen." Nach der Polizeiausbildung sei Kulin zur Bereitschaftspolizei und schließlich in die Mordkommission gewechselt. Von dort aus wird er zu Azadi in den Keller versetzt - auch die Kommissarin ist dorthin von ihrer Abteilungsleiterin strafversetzt worden. Kulin sei ein introvertierter, ruhiger Typ. "Hamza kann im Gegensatz zu mir nicht singen und tanzen", so Hasanović weiter. Besonders stolz zeigte sich der wie seine Rolle in Bosnien und Herzegowina geborene deutsche Schauspieler über seinen Haarschnitt. Als Kulin trägt er "0-6-9", womit die "Millimeter-Angaben gemeint sind, die man beim Barber-Shop angibt". Gleichzeitig ist es die Frankfurter Vorwahl.
Die Namen ihrer Ermittler durften sich die beiden Schauspieler im Übrigen selbst überlegen, worüber sie sich sehr freuten, wie sie bei der Pressekonferenz sagten. Dass beide Ermittler Migrationshintergrund haben, sei "in der Stadt mit den meisten Nationalitäten in Deutschland eigentlich nur folgerichtig", hieß es zudem vom HR. "Es ist auch eine total internationale Stadt und deswegen bilden wir die Realität ab", ergänzte Foroutan.
Der erste Fall beruht auf wahren Begebenheiten
Weiter wurde bekannt gegeben, dass der erste Fall auf wahren Begebenheiten beruht. "Es ist aber kein True-Crime-Fall", hieß es von den Verantwortlichen dazu. Auch solle das mit den realen Geschehnissen nicht die Regel werden. Der Auftaktfall behandele einen wahren Fall aus dem Rhein-Main-Gebiet, der bis in die 1970er zurückreiche. Unter anderem setzen sich die Krimimacher dabei kritisch "mit dem Sensationslüsternen von Serientäterfilmen" auseinander, erklärte Regisseur Stefan Schaller. Der Fokus liege stattdessen auf den beiden neuen Ermittlern, "die ein Wochenende Zeit haben, um Angehörige und weitere Opfer des Täters ausfindig zu machen, nachdem in der Garage eines Verstorbenen Leichenteile gefunden worden sind".
Von den Opfern werde in Rückblenden erzählt. Auch die Geschichte dieser Stadt und ihr Charakter seien auf diese Weise "subtil" in den Fall eingewoben worden.
Im kommenden Frühjahr werden die nächsten beiden Fälle gedreht. Die Ausstrahlung der zwei ersten Fälle des neuen Teams ist für nächsten Herbst vorgesehen. Auf Nachfrage sagten die HR-Verantwortlichen, dass es beim neuen Team eher nicht um experimentelle Krimis gehen werde.
Die bisherigen Frankfurter Kommissare Brix und Janneke alias Wolfram Koch (62) und Margarita Broich (64) verabschiedeten sich nach fast zehn Jahren Ende September mit einem großen Knall in der Folge "Es grünt so grün, wenn Frankfurts Berge blüh'n". (ili/spot) © spot on news
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