Julia Koschitz und Manuel Rubey liefern in "Ewig Dein" ein intensives Spiel über Macht und Abhängigkeit. Der Stalking-Thriller ergründet, wann Liebe zur Bedrohung wird.
Wenn das ZDF zum Thriller bittet, darf es gern ein wenig mehr sein als gängige Krimikost. In "Ewig Dein" (14. April, 20:15 Uhr) liefern
Darum geht es in "Ewig Dein"
Judith (Koschitz) ist selbständig, erfolgreich und Single. Als sie den charmanten Hannes (
"Ewig Dein" ist kein klassischer Thriller, sondern ein seelisches Kammerspiel über Macht und Abhängigkeit. Es sind vor allem Koschitz und Rubey, die dem Film seine Wucht geben - ein intensives Schauspielduo, das zeigt: Das wahre Grauen beginnt oft da, wo Liebe vorgibt zu sein.
Julia Koschitz: Die Königin der Nuance
Julia Koschitz wurde 1974 in Brüssel geboren, wuchs in Bayern auf und absolvierte ihre Schauspielausbildung in Wien. Schon früh zeigte sich ihr Gespür für Rollen mit psychologischer Tiefe - Figuren, die nicht nur berühren, sondern auch irritieren können. In "Shoppen" (2006) gab sie eine Großstädterin auf Beziehungssuche, in der Krankenhausserie "Doctor's Diary" bewies sie komödiantisches Timing an der Seite von Diana Amft. Gleichzeitig ist sie auch im ernsten Fach zu Hause - etwa als kühle Verlagsgründerin im historischen Dreiteiler "Das Sacher. In bester Gesellschaft" oder als Ehefrau des 1951 in Deutschland stationierten US-Colonels McCoy in "Ein Hauch von Amerika".
Für ihre intensive Darstellung in "Pass gut auf ihn auf!", einem berührenden Drama über eine krebskranke Mutter, die ihre Kinder in die Obhut der Ex-Frau ihres Mannes geben will, wurde sie mit dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet. Auch in der biografischen Miniserie "Herrhausen - Der Herr des Geldes" oder im Auftaktkrimi "München Mord: Wir sind die Neuen" überzeugte sie mit Tiefe und Präzision.
In "Ewig Dein" stellt Julia Koschitz erneut unter Beweis, dass psychologische Rollen bei ihr in den besten Händen sind - intensives Spiel, aber nie aufgesetzt.
Manuel Rubey: Zwischen Pop und Psychospiel
Manuel Rubey ist ein Grenzgänger: zwischen Musik, Kabarett, Film und Literatur. Geboren 1979 in Wien, bekannt geworden als Sänger der Politpop-Band Mondscheiner, hat er sich längst auch als Schauspieler etabliert - mit Gespür für ironische Untertöne und brüchige Helden. Seinen Durchbruch feierte er 2008 mit der Titelrolle im Musikfilm "Falco - Verdammt, wir leben noch!". Für seine Darstellung des exzentrischen Popstars wurde er mit dem Undine Award als bester Filmdebütant ausgezeichnet - ein eindrucksvolles Debüt, das ihm große Beachtung einbrachte.
Es folgten Rollen, die seine Vielseitigkeit unter Beweis stellten: In Marie Kreutzers Historiendrama "Corsage" (2022) über die gealterte Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn (Vicky Krieps) verkörperte er den recht kindsköpfigen Cousin Ludwig II. Im ZDF-Film "Jeanny - Das 5. Mädchen" ging es erneut um Täterpsychologie im Spannungsfeld von Macht und Gewalt. Auch im "Tatort: Der Mann, der lügt" und der Eberhofer-Komödie "Leberkäsjunkie" zeigte er sein Talent für differenziertes Spiel - zwischen Charme und Abgrund. Rubey zeigt stets gutes Gespür für Timing und Zwischentöne. Neben seiner Arbeit vor der Kamera ist er auch als Autor, Bühnenkünstler und Satiriker aktiv - was seinem Spiel eine ganz eigene Tiefenschärfe verleiht.
In "Ewig Dein" gelingt ihm das Kunststück, Hannes nicht als eindimensionalen Täter zu zeigen, sondern als Mann, der seine dunkle Seite perfekt tarnt - bis es zu spät ist. (ili/spot) © spot on news