Sentebale war für Prinz Harry eine Herzensangelegenheit. Nun steht die Wohltätigkeitsorganisation im Mittelpunkt eines Skandals und der Royal ist mittendrin. Darum geht es...

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Die Seiten scheinen verhärtet und die gegenseitigen Vorwürfe wiegen schwer: Der Wirbel um Prinz Harrys (40) Rückzug aus seiner Wohltätigkeitsorganisation Sentebale zieht immer weitere Kreise. Was in dem Skandal bisher passiert ist und was ein Polospiel damit zu tun hat...

Das ist Sentebale

Sentebale ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die in den südafrikanischen Ländern Lesotho und Botswana tätig ist. Der Name bedeutet "Vergiss mich nicht", die Organisation wurde von Prinz Harry und Prinz Seeiso von Lesotho (58) 2006 im Gedenken an ihre Mütter ins Leben gerufen. Von der Unterstützung von HIV/AIDS-betroffenen Kindern und Jugendlichen hat sich Sentebale in den vergangenen Jahren zu einer Initiative entwickelt, die sich umfassenderen Themen wie Jugendgesundheit, Vermögensungleichheit und Klimaresilienz widmet.

Warum ist Harry zurückgetreten?

Die beiden Gründer Harry und Seeiso traten nun als Schirmherren von Sentebale zurück, weil die Beziehung zwischen der Vorsitzenden Dr. Sophie Chandauka (47) und den Mitgliedern des Stiftungsrats "zerbrochen" war, wie unter anderem die "Times" vergangene Woche berichtete. In einem Statement erklärten Harry und Seeiso demnach, dass ihr Rückzug aus Solidarität mit den ehemaligen Mitgliedern des Stiftungsrats geschehe. "Es ist verheerend, dass die Beziehung zwischen dem Kuratorium der Wohltätigkeitsorganisation und der Vorsitzenden unheilbar zerbrochen ist und eine unhaltbare Situation geschaffen hat", so die Prinzen.

"Die Mitglieder des Stiftungsrats handelten im besten Interesse der Wohltätigkeitsorganisation, als sie die Vorsitzende aufforderten, zurückzutreten, und dabei das Wohlergehen der Mitarbeiter im Auge behielten." Weiter heißt es: "Im Gegenzug hat sie die Wohltätigkeitsorganisation verklagt, um in dieser ehrenamtlichen Position zu bleiben, was die zerrüttete Beziehung weiter unterstreicht."

Darum soll es in dem Streit gehen

Warum genau Chandauka zurücktreten sollte, scheint nicht genau bekannt zu sein. Der "Guardian" berichtet, es sei offenbar zu einer Spaltung innerhalb der Organisation gekommen, weil Chandauka Sentebale modernisieren wollte und die Einnahmen angeblich unabhängiger von Harry und seinem Umfeld machen wollte. Sie soll ein Strategieunternehmen beauftragt haben, um den Fokus der Wohltätigkeitsorganisation weg von dem zu verlagern, was eine Quelle demnach als "ein Haufen weißer Kerle" bezeichnete. Als das Spendenaufkommen schwächer als erwartet ausfiel, wurde Chandauka angeblich aufgefordert, zurückzutreten.

Die Antwort der Charity-Chefin

Dr. Sophie Chandauka, eine hoch angesehene, in Simbabwe geborene Rechtsanwältin, die im Juli 2023 Vorsitzende von Sentebale wurde, erschien nun in einem Fernsehinterview mit dem britischen Sender Sky News. Sie warf Prinz Harry Mobbing vor und behauptete, der Royal sei an Versuchen beteiligt gewesen, sie abzusetzen, um eine schlechte Führung der Organisation zu vertuschen. Sie meinte zudem, dass der Ruf von Prinz Harry inzwischen so schlecht sei, dass er das größte Risiko für die Wohltätigkeitsorganisation darstelle.

Zuvor hatte sie laut Medienberichten bereits erklärt: "Es gibt Menschen auf dieser Welt, die sich so verhalten, als stünden sie über dem Gesetz und behandeln Menschen schlecht, um dann die Opferkarte auszuspielen und genau die Presse zu benutzen, die sie verachten, um Menschen zu schaden, die den Mut haben, ihr Verhalten in Frage zu stellen." Dr. Chandauka sagte, sie habe unter anderem Mobbing und Machtmissbrauch innerhalb der Organisation an den Pranger gestellt. Vor allem aber bezeichnete sie die Medienerklärung von Prinz Harry zu seinem Rückzug als "Schikane und Mobbing in großem Stil".

Hat sich Prinz Harry zu den Vorwürfen geäußert?

Bisher nicht. Eine den ehemaligen Treuhändern von Sentebale nahestehende Quelle hat die Behauptungen von Dr. Chandauka aber laut "Sky News" als "völlig haltlos" bezeichnet. Das ehemalige Stiftungsratsmitglied Kelello Lerotholi sagte dem Bericht zufolge zudem, er sehe keine Begründung für die Mobbing-Vorwürfe gegen Harry: In den Sitzungen, in denen er anwesend gewesen sei, habe es so etwas nicht gegeben.

Ein Event von 2024 erscheint im neuen Licht

Auch Aufnahmen einer Polo-Spendenaktion spielen plötzlich wieder eine Rolle in der Sentebale-Sache. Prinz Harry forderte die Wohltätigkeitsorganisation angeblich auf, eine öffentliche Unterstützungsbotschaft für seine Frau Herzogin Meghan (43) zu verbreiten, nachdem die Spendenaktion "schlecht gelaufen" sei, behauptete Dr. Chandauka. Demnach sorgte die Herzogin von Sussex bei dem Event im vergangenen Jahr für Verwirrung und eine unangenehme Atmosphäre auf der Bühne.

Meghan hatte den Organisatoren angeblich zunächst mitgeteilt, dass sie nicht an der "Royal Salute Polo Challenge" in Florida teilnehmen würde. Doch dann tauchte sie unerwartet zusammen mit dem Tennisstar Serena Williams (43) auf. Chandauka, die mit Prinz Harry auf der Bühne stand, beschrieb, wie die Situation dadurch chaotisch wurde. Meghan soll Chandauka zweimal gebeten haben, sich von Harry zu entfernen und sich an einen anderen Platz auf der Bühne zu stellen. Dies führte zu einem unbeholfenen Hin und Her, bei dem Chandauka sich unter einer Trophäe ducken musste, um dort zu stehen, wo Meghan es verlangte. Der Vorfall wurde vielfach kommentiert.

Die Vorsitzende der Wohltätigkeitsorganisation behauptet nun, dass Prinz Harry sie nach der Veranstaltung bat, eine Erklärung zur Unterstützung von Meghan abzugeben, was Dr. Chandauka jedoch ablehnte. Sie erklärte: "Nicht, weil mir die Herzogin gleichgültig wäre, sondern weil ich wusste, was passieren würde, wenn ich das täte, erstens. Und zweitens, weil wir kein verlängerter Arm der Sussexes sein können." (hub/spot)  © spot on news