Erstmals, nachdem der Buckingham Palace die Krebsdiagnose von Charles bekannt gegeben hat, hat sich der König öffentlich gezeigt. Gemeinsam mit Königin Camilla ist er auf dem Weg nach Sandringham.
Erstmals seit Bekanntgabe seiner Krebsdiagnose ist der britische König Carles III. in der Öffentlichkeit gesehen worden. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, der Monarch habe am Dienstag gemeinsam mit Königin Camilla seine Londoner Residenz Clarence House verlassen. Vom Rücksitz seines Autos lächelte er den Menschen zu. Unterdessen traf Prinz Harry zu einem Besuch seines Vaters in London ein. Zudem erreichten den König weitere Genesungswünsche aus aller Welt - darunter auch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Charles und Camilla sind vermutlich auf dem Weg nach Sandringham
Die britische Nachrichtenagentur PA berichtete, der König sei am Dienstag mit seiner Ehefrau Camilla zum nahe gelegenen Buckingham-Palast gefahren. Das Paar bereite sich "vermutlich darauf vor, mit einem Hubschrauber nach Sandringham zu fliegen", einer königlichen Residenz im Osten Englands, hieß es weiter.
Vor dem Palast warteten indes zahlreiche Menschen, um Charles ihre Sympathie zu bekunden. Sie fühle mit dem König, sagte die 55-jährige Sarah Firisen. "Er hat all diese Jahre darauf gewartet, König zu werden." Die extra aus dem nordenglischen Stadt Doncaster angereiste Rentnerin Sue Hazell sagte, sie fühle sich "leer", denn der König habe sich "wirklich ins Zeug gelegt".
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Der Königspalast in London hatte am Montagabend eine Krebserkrankung von Charles öffentlich gemacht. Bei dem jüngsten Krankenhausaufenthalt des Monarchen im Januar wegen einer gutartigen Vergrößerung der Prostata sei ein "gesondertes Problem" entdeckt worden. "Darauf folgende Diagnosetests haben eine Form von Krebs identifiziert." Demnach handelt es sich aber nicht um Prostatakrebs.
"Seine Majestät hat heute ein Programm regelmäßiger Behandlungen begonnen und die Ärzte haben ihm geraten, während dieser Zeit keine öffentlichen Aufgaben wahrzunehmen", hieß es in der Erklärung des Palasts. Die Staatsgeschäfte werde der 75-Jährige jedoch "wie gewohnt" weiter führen. Im Hinblick auf seine Behandlung sei der König "sehr optimistisch".
Freundschaftliche Worte von Bundespräsident Steinmeier
Bundespräsident Steinmeier wünschte dem britischen Staatsoberhaupt am Dienstag "baldige und vollständige" Genesung. Mit großem Bedauern habe er von der Erkrankung erfahren, erklärte Steinmeier nach Angaben des Bundespräsidialamts in einem Schreiben an den Monarchen. "Ganz persönlich und im Namen meiner Landsleute wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen eine baldige und vollständige Genesung."
Der Bundespräsident bezeichnete den 75-jährigen Monarchen, der im September 2022 nach dem Tod seiner Mutter Elizabeth II. den Thron bestiegen hatte, als einen "großen Freund Deutschlands". Für diese Freundschaft sei er "sehr dankbar", schrieb das deutsche Staatsoberhaupt. "Ich schätze unseren Austausch sehr und freue mich darauf, ihn bald fortzusetzen."
Prinz Harry in London eingetroffen
Unterdessen meldeten britische Medien, dass Prinz Harry in der britischen Hauptstadt eingetroffen sei. Die Zeitungen "The Telegraph" und "The Sun" berichteten, dass der in den USA lebende und mit der Königsfamilie zerstrittene Harry nach einem Nachtflug aus Los Angeles auf dem Londoner Flughafen Heathrow gelandet sei, um seinen Vater zu besuchen. Sein Auto wurde demnach von zwei Polizeiautos vom Flughafen eskortiert.
Harry hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der Diagnose angekündigt, nach Großbritannien zu reisen. Nach britischen Medienangaben reiste Charles' jüngerer Sohn ohne seine Frau Meghan und die beiden Kinder an.
Politiker aus aller Welt hatten mit Erschütterung und Genesungswünschen auf die Diagnose reagiert, darunter der britische Premierminister Rishi Sunak, US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
"Glücklicherweise wurde die Krankheit frühzeitig erkannt", sagte Sunak am Dienstag dem Sender BBC. Dies könne theoretisch eine Heilung begünstigen. Er sei in regelmäßigem Kontakt mit Charles, die Kommunikation mit dem König werde wie gewohnt fortgesetzt, gab der Premier weiter an.
Mit der Bekanntgabe von Krankheiten beschreitet das Königshaus neue Wege
Biden zeigte sich "besorgt" über die Mitteilung des Buckingham-Palasts zur Krebserkrankung von Charles. Im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter, schrieb Biden, er und seine Ehefrau Jill würden zusammen mit den Briten für eine "rasche und vollständige Genesung" des Königs beten. Frankreichs Präsident Macron schrieb auf X, er wünsche dem König eine "rasche Genesung". Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte, er hoffe, dass Charles "sich schnell und vollständig" erholen werde.
Schon mit der Bekanntgabe des Grunds für seinen Krankenhausaufenthalt im Januar hatte Charles mit den Gepflogenheiten des britischen Königshauses gebrochen, Informationen zum Gesundheitszustand des Monarchen weitgehend geheim zu halten. Er wollte damit das Bewusstsein für Prostata-Leiden fördern, die bei Männern ab 50 häufig vorkommen.
Auch seine Krebsdiagnose sei nun öffentlich gemacht worden, "um Spekulationen vorzubeugen und in der Hoffnung, dass es das Verständnis der Öffentlichkeit für all diejenigen auf der Welt fördert, die von Krebs betroffen sind", erklärte der Palast.(afp/jst)
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