St. Moritz - Der deutsche Snowboarder Stefan Baumeister hat bei der WM in St. Moritz überraschend die Silbermedaille im Parallel-Riesenslalom gewonnen. Der 31-Jährige feierte den größten Erfolg seiner Karriere. Er verlor erst im Finale gegen Roland Fischnaller aus dem italienischen Team, bescherte Snowboard Germany aber dennoch einen unerwartet famosen Auftakt in den Saisonhöhepunkt in der Schweiz. Dieser schien am Vormittag noch in die Hose zu gehen, als Mitfavoritin Ramona Hofmeister in der Qualifikation gescheitert war.
Doch dann kam Baumeister und schaltete in der K.o.-Runde nacheinander die jeweils favorisierten Tim Mastnak (Slowenien), Cody Winters (USA) und den Quali-Schnellsten Sangho Lee aus Südkorea aus. Im großen Finale fehlten ihm dann nur 0,09 Sekunden auf den schon 44 Jahre alten Südtiroler Fischnaller.
"Das ist der Wahnsinn", sagte Baumeister zu seinem Coup. "Ich hatte absolut keine Erwartungen, deshalb bin ich umso glücklicher." Er hatte zuvor bei der WM 2019 zweimal Bronze und damit seine bislang einzigen Einzelmedaillen gewonnen. Danach kämpfte er immer wieder mit Problemen auf dem Snowboard und hatte es in dieser Saison im Weltcup bei zwölf Parallel-Riesenslaloms nie unter die Top Ten geschafft. "Der Druck ist jetzt ein bisschen weg", sagte Chefcoach Paul Marks im Ausblick auf die ganze WM.
Hofmeister erlebt riesige Enttäuschung
Während Baumeister überraschte, erlebte

Teamkollegin Cheyenne Loch schied im Achtelfinale gegen die Weltcup-Gesamtsiegerin und spätere Silbermedaillengewinnerin Tsubaki Miki aus Japan aus. Weltmeisterin wurde Ausnahmeathletin Ester Ledecka. Die Tschechin, die sowohl mit dem Snowboard als auch auf Alpin-Skiern Olympiasiegerin ist, holte ihr drittes WM-Gold.
Bei den Männern hatte es Elias Huber als zweiten Deutschen in der K.o.-Runde im Achtelfinale gegen den Italiener Maurizio Bormolini erwischt. © Deutsche Presse-Agentur