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Jan Erik Aalbu (Sportdirektor Norwegen)
Norwegens Sportdirektor Jan Erik Aalbu: "Wir haben betrogen und damit alle Skisprungfans enttäuscht, auch uns selbst. Ich möchte mich bei den anderen Teams, den Springern, den Sponsoren und den Fans entschuldigen. Wir werden der Sache auf den Grund gehen"
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Johann Andre Forfang und Marius Lindvik (Skispringer, Norwegen)
"Wir sind beide völlig am Boden zerstört. Keiner von uns wäre mit einem Anzug gesprungen, von dem wir gewusst hätten, dass er manipuliert war. Niemals", werden die norwegischen Skisprung-Stars Marius Lindvik und Johann André Forfang in einer gemeinsamen Verbandsmitteilung zitiert.
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"Auch wir Sportler tragen Verantwortung dafür, dass der Anzug passt, aber wir haben keine Routinen, um die Arbeit der Betreuer zu kontrollieren", ließen Lindvik und Forfang (im Bild) weiter mitteilen.
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Horst Hüttel (Sportdirektor Deutschland)
"Ich bin ein Stück weit geschockt. Die Vermutung liegt nahe, dass hier systemisch betrogen wurde", sagte Sportdirektor Horst Hüttel der ARD und verweist auch auf andere Skisprung-Nationen: "Als die Techniker der anderen Nationen das gehört haben, hat es sie zerrissen. Das ist ja, als ob hier jemand unerlaubte Medikamente nimmt und sagt, die nimmt er ja für nächste Woche. Da kann ich überhaupt nicht folgen."
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Thomas Thurmbichler (Cheftrainer Polen)
Deutlicher wurde Polen Cheftrainer Thomas Thurnbichler: "Es ist für mich eine Verarschung. Es ist eine klare Manipulation und klarer Sportbetrug, ähnlich wie Doping." Mit seinem Trainerkollegen Brevig rede er derzeit nicht mehr, fügte Thurnbichler an.
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Deutschlands Cheftrainer Stefan Horngacher forderte bereits in einer ersten Reaktion Konsequenzen: "Ich habe ein paar Dinge gesehen, wo eine Nation wilde Dinge macht, die völlig untendurch sind. Man kann das nicht unter den Teppich kehren. Die verantwortlichen Leute müssen reagieren".
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Andreas Wellinger (Skispringer, Deutschland)
Andreas Wellinger, der nun möglicherweise Gold am Grünen Tisch gewinnen könnte, reagierte ebenfalls wenig zurückhaltend: "Mir ist es am Ende eigentlich auch zu blöd. Mir geht das Thema nur auf die Nerven. Anzüge, Bindungen: Können wir uns bitte auf Skispringen konzentrieren?" Der Beste solle gewinnen - "und nicht der, der am besten bescheißt."
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"Was wäre denn bei den anderen Wettkämpfen gewesen, wo ich sehr nah dran war und wir als Team sehr nah dran waren?", fragte er bei Instagram. Er habe viele Fragen.
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9 20
Sven Hannawald (Skisprung-Legende)
"In meinem schlimmsten Albtraum hätte ich nicht gedacht, dass es so weit kommt. Ich hoffe, dass alle Entscheidungsträger endlich aufwachen und sich ein rigoroses Reglement überlegen. Ansonsten kann man Skispringen in zwei Jahren beerdigen", erklärte Sven Hannawald gegenüber "Bild".
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Stefan Schwarzbach (DSV-Vorstandsmitglied)
"Das macht einen schon sprachlos, wenn man sich vor Augen führt, wie hier offensichtlich ohne jegliche Skrupel manipuliert wurde", teilte DSV-Vorstandsmitglied Stefan Schwarzbach auf dpa-Anfrage mit. "Fakt ist, dass die Vorwürfe und Verdachtsmomente, die seit gestern im Raum stehen, deutlich weiterreichen als das, was von norwegischer Seite nun eingeräumt wurde."
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Christian Scherer (Geschäftsführer ÖSV)
ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer fordert deutliche Konsequenzen: "Es gab null Einsicht. Das war sehr eigentümlich, arrogant und nicht sehr glaubwürdig. Auf die wesentlichen und offensichtlichsten Fragen hat er (Norwegens Verbandschef, Anm.d.Red.) keine Antworten gegeben. "Diese Arroganz gehört abgestraft. Wenn jemand seine Disziplin nicht im Griff hat, dann ist er reif für einen Rücktritt", forderte der ÖSV-Funktionär. Er legte den Norwegern nahe, im Laufe der Ermittlungen alle Verantwortlichen bis auf Weiteres zu suspendieren.
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Sandro Pertile (Fis-Renndirektor Skispringen)
Eher überfordert mit der Situation wirkte Fis-Renndirektor Sandro Pertile. "Wir müssen in Ruhe die Situation klären. Das ist ein Thema für die ganze Skisprung-Familie, nicht nur für eine Mannschaft", sagte Pertile. Fragen zu möglichen Konsequenzen wie Sperren oder Suspendierungen konnte der Italiener nicht beantworten. Immerhin mutmaßte er, die bisherigen WM-Resultate dürften Bestand haben.
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Pressestimme: NRK (Norwegen)
Nun besteht wirklich die Gefahr, dass diese WM nicht wegen der magischen Siege von Johannes Hösflot Kläbo oder des besonderen Abschieds von Jarl Magnus Riiber in Erinnerung bleibt, sondern wegen dieses 50 Sekunden langen Video. Das ist Doping, nur mit einer anderen Art Nadel."
14 20
Pressestimme: VG (Norwegen)
"Wie glaubwürdig ist es, dass der Betrug niemals zuvor stattgefunden hat? Auch Aalbu kann das nicht wissen. Nur wenige Athleten werden beim Doping erwischt, wenn sie es das erste Mal tun."
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Pressestimme: Dagbladet (Norwegen)
"Was als peinlicher Regelverstoß begann, entwickelt sich für Norwegen zur ultimativen Demütigung. Wir sind diejenigen, die die Infektion in einer kranken internationalen Springsportumgebung verbreiten. Ausgerechnet in der nach der Fußball-Legende Nils Arne Eggen benannten Stadion-Loge wurde an den Anzügen der Norweger geschneidert. Eggens Maxime war der faire Sport, das faire Miteinander. Bei unseren Springern war es das genaue Gegenteil."
16 20
Pressestimme: "Salzburger Nachrichten" (Österreich)
"Wenn es um Ruhm, Ehre und viel Geld geht, ist immer auch die Versuchung da, eine Abkürzung zum Erfolg zu probieren. Das Skispringen mit seinen technisch anspruchsvollen Komponenten war zwar immer anfällig für Tricksereien bei Anzügen oder Bindungen. Doch in der Vergangenheit ging es immer um Graubereiche oder gerade noch erlaubte Anpassungen. Nun springt auch auf den Schanzen der Generalverdacht mit. Der Schaden für den Skisprungsport ist immens."
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Pressestimme: "Kronen-Zeitung" (Österreich)
"Das Anzuggate löst in Norwegen eine Empörungswelle aus. Österreich winkt nun zweimal Gold am Grünen Tisch."
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Pressestimme: "Der Standard" (Österreich)
"Skispringen am Rande des Abgrunds. Unabdingbar scheint, dass die FIS ihr kompliziertes und doch nicht treffsicheres Kontrollsystem überdenkt. In knapp einem Jahr geht es um olympische Goldmedaillen, und in der Szene herrschen tiefste Verunsicherung und Misstrauen."
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"Für die WM-Organisatoren in Trondheim ist das eine schreckliche Situation. Ebenso schlimm ist es für das Skispringen, das an Popularität und Zuschauerzahlen im Fernsehen verliert. Der Welt wird die Botschaft vermittelt, dass es sich beim Skispringen um eine unzuverlässige Disziplin handelt, einen Spielplatz für Betrüger." (Marius Lindvik beim ersten Durchgang des Teamspringens in Trondheim)
20 20
Pressestimme: "Aftonbladet" (Schweden)
"In Trondheim endet es wie in Lahti 2001 und in Seefeld 2019: Mit einem spektakulären Skandal der Gastgeber-Nation. Von Norwegen hätten wir das nicht gedacht, aber jetzt ist es passiert."