Das Anzug-Wirrwarr von Trondheim wird dem Skispringen nachhaltig schaden. Geht es nach Sven Hannawald, wird die Sprungkleidung künftig anders kontrolliert.
Nach dem Anzug-Skandal in Trondheim meldet sich Skisprung-Legende Sven Hannawald zu Wort. Der ehemalige Vierschanzentournee-Sieger
"Vielleicht muss die Überwachung der Anzüge so schnell wie möglich auf eine Maschine übergeben werden. So wie es einen Scanner gibt, gibt es vielleicht die Möglichkeit, das von einem Computerprogramm kontrollieren zu lassen. Dem Computer ist es egal, ob das zwei Millimeter sind." Derzeit ist der Österreicher Christian Kathol für die Kontrolle der Anzüge verantwortlich. Den Norwegern wird vorgeworfen, eine unzulässige Naht in den Anzug integriert zu haben. Dies erhöht die Stabilität der Skispringer in der Luft.
Was war zuvor passiert?
Beim WM-Einzel auf der Großschanze wurden am Samstag die Norweger Marius Lindvik, Johann André Forfang und Kristoffer Eriksen Sundal wegen ihrer Anzüge disqualifiziert. Der Weltverband Fis nannte eine "Manipulation der Anzüge" als Grund. Lindvik hatte im Wettbewerb zuvor die Silbermedaille hinter Weltmeister Domen Prevc aus Slowenien gewonnen und wurde dann aus der Wertung gestrichen.
Auf die Frage, ob dies ein schwarzer Tag für das Skispringen sei, antwortete Sven Hannawald: "Wenn es eine dunklere Farbe als Schwarz geben würde, würde ich die nehmen. Das ist eine absolute Tragödie, eine absolute Farce." (dpa/bearbeitet von tar)