Sie wollen endlich auch die echte Vierschanzentournee springen: Die Frauen müssen sich jedoch ein Jahr nach der halben Tournee noch gedulden. Dies hat auch mit einem Flutlicht zu tun, das erst brennen muss.

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Die "Two Nights Tour" war für die skispringenden Frauen der nächste Schritt zur eigenen Vierschanzentournee. Anfang Januar 2024 lieferten sich die Skispringerinnen in Garmisch-Partenkirchen und in Oberstdorf ihre Duelle. An zwei magischen Orten, zu denen die Fans des Skispringens bereits seit Jahrzehnten pilgern, um die männlichen Kollegen anzufeuern.

Gemeinsam mit den beiden österreichischen Ski-Mekkas Innsbruck und Bischofshofen bilden Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen die Vierschanzentournee. Erstmals ausgetragen im Jahr 1953, findet sie im Winter 2024/25 zum 73. Mal statt.

"Die Vierschanzentournee ist das größte Event im Wintersport."

DSV-Pressesprecher Ralph Eder

"Sie ist von den Zuschauerzahlen her der größte Event im Wintersport", betont DSV-Pressesprecher Ralph Eder im Gespräch mit unserer Redaktion. Um gleich hinterherzuschieben: "Es wäre sträflich, dies für die Frauen nicht nutzen zu wollen."

Die Skispringerinnen sehnen sich auch hinsichtlich Vermarktung, Sichtbarkeit und Anerkennung ihrer Wettbewerbe nach Gleichberechtigung. Sportlich sind sie längst auf Augenhöhe mit den Männern, springen seit Jahren auf denselben Schanzen. Was fehlt, ist die Vierschanzentournee. "Seit vielen Jahren diskutieren wir in den Gremien, wie wir das Skispringen der Frauen auf ein ähnliches Niveau heben wie das der Männer", weiß Eder. "Unser Ziel muss es sein: Die Frauen springen - wie die Männer - in Oberstdorf, Garmisch, Innsbruck und Bischofshofen."

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Die Fis hat einen Plan

Fis-Renndirektor Sandro Pertile, einst selbst ein Skispringer der erweiterten Weltspitze, sagte bereits nach der "Zweischanzentournee" im Januar 2024: "Es könnte sein, dass die Damen am Quali-Tag der Herren den Wettkampf haben." Das ganze Thema aber sei "kompliziert. Wir brauchen noch ein bisschen Zeit." Punkte wie Logistik, Marketing und TV-Produktion seien zuvor zu klären, um das Paket zu schnüren.

Eder nennt einen Zeitrahmen ("In den nächsten drei bis fünf Jahren"), und er sieht ein Hindernis aus dem Weg geräumt: "Kein Flutlicht in Innsbruck war immer ein limitierender Faktor. Es war die letzte Anlage im Rahmen der Vierschanzentournee, die kein Flutlicht hatte." Dessen Installation aber zieht sich hin. Anfang 2023 hieß es, zur Tournee 2024/25 sei das Flutlicht einsatzbereit. Anfang 2024 nannte Mario Stecher, Sportdirektor der Skispringer im ÖSV, als Baubeginn das Jahr 2026.

Die "richtige" Tournee startet in Oberstdorf und endet in Bischofshofen

Fest steht: Eine richtige Tournee ist für Spitzenathletinnen wie Weltmeisterin Katharina Schmid aus Deutschland nur die Vierschanzentournee an den Orten und in der Reihenfolge, wie sie die Männer bestreiten: mit dem Start in Oberstdorf, der Fortsetzung an Neujahr in Garmisch-Partenkirchen, der dritten Station am Bergisel in Innsbruck und dem Finish auf der Naturschanze in Bischofshofen.

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