Nach schweren Stürzen grübeln Experten, wie man den Skirennsport sicherer machen kann. Oft heißt es, Skier müssten modifiziert werden. Davon hält Lindsey Vonn nichts.
Im komplizierten Streit um mehr Sicherheit im alpinen Skirennsport hält
Die 40-Jährige, die in diesem Winter nach knapp sechsjähriger Pause ein beachtliches Comeback gab, fordert stattdessen Modifikationen bei den Pisten. "Die einfache Lösung ist, die Kurssetzungen zu ändern. Vergrößert die Abstände zwischen Schwüngen um ein oder zwei Meter, setzt mehr Kurven!", sagte sie - so würden die Fahrerinnen und Fahrer automatisch deutlich langsamer werden. "Das würde alles ändern."
Vonn will Testfahrer zur Analyse der Strecken
Darüber hinaus schlug die ehemalige Weltcup-Gesamtsiegerin, Weltmeisterin und Olympiasiegerin vor, Testfahrerinnen und -fahrer einzustellen, die jede Weltcup-Strecke unmittelbar vor dem Wettkampf ausprobieren und Gefahren erkennen. "Manchmal sind die Sprünge zu groß, das Terrain ist zu heftig und die Geschwindigkeiten sind zu hoch. Das sind alles Sachen, die wir im Vorfeld wissen sollten", sagte Vonn. "Das sind Kleinigkeiten, die aber einen großen Unterschied ausmachen könnten."
Ganz grundsätzlich aber könnten Skirennen nie ganz ungefährlich sein, räumte sie ein. "Wir Athletinnen riskieren immer, denn wir wollen ja schnell sein. Es gibt keine Möglichkeit, das Risiko ganz zu eliminieren."
Sarrazin-Unfall schreckte Szene auf
In diesem Winter hatte vor allem der Sturz des letztjährigen Kitzbühel-Siegers Cyprien Sarrazin für Aufsehen und Bestürzung gesorgt. Der Franzose war in Bormio kurz vor Silvester nach einem Sprung zu Fall gekommen und heftig mit dem Kopf auf der Piste aufgeschlagen. Er musste wegen einer Blutung am Gehirn notoperiert werden. Aus dem Koma erwachte er danach – ob er aber je wieder Skirennen bestreiten kann, ist ungewiss.
Die Tschechin Tereza Nova stürzte erst zuletzt in Garmisch-Partenkirchen, musste danach ebenfalls am Kopf operiert werden und liegt im Koma. Bei der WM in Österreich wollen der Weltverband Fis, Athleten, Offizielle und Trainer über mögliche Sicherheitsmaßnahmen beraten. (dpa/bearbeitet von lh)
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