So eine Serie gab es noch nie: Wie 2013, 2015 und 2017 heißt auch die Slalom-Weltmeisterin 2019 Mikaela Shiffrin. Die 23-Jährige aus den USA zeigt im letzten Damen-Rennen der WM ihre Extraklasse und verlässt Are als beste Skirennfahrerin dieser Titelkämpfe.
Der Rekord von vier WM-Titeln im Slalom nacheinander überwältigte auch Mikaela Shiffrin selbst. Mit der Skibrille lange noch auf den Augen ließ sich die 23-Jährige am Samstag von ihren engsten Vertrauten umarmen und holte immer wieder tief Luft.
Wie schon 2013, 2015 und 2017 war die Amerikanerin auch in Are 2019 in ihrer stärksten Disziplin nicht zu schlagen und verwies die Schwedin Anna Swenn Larsson mit 0,58 Sekunden Rückstand auf den Silber-Rang. Mit den Goldmedaillen im Slalom und im Super-G sowie Bronze im Riesenslalom ist sie die beste Skirennfahrerin dieser WM.
Bronze ging an Riesenslalom-Weltmeisterin
In der Kombination holte sie Silber. Beste Deutsche war überraschend Lena Dürr als Elfte. Christina Geiger war als Siebte des ersten Durchgangs und mit guten Zwischenzeiten im Finale mit dem Ziel in Sicht ausgeschieden. "Mein Ziel waren die Top Sechs, da kann man einfach nicht runter bremsen", sagte sie dem ZDF. "Ich habe schon versucht, voll zu riskieren."
Shiffrin schrieb - trotz einer Erkältung, die ihr Schwierigkeiten beim Atmen machte - mal wieder Geschichte: Mit ihrem vierten WM-Titel in Serie in einer Disziplin stellte sie eine neue Bestmarke in der fast neun Jahrzehnte langen Alpin-Historie auf.
Vor Shiffrin hatte es nur die Deutsche Christel Cranz geschafft, so oft in einer Disziplin WM-Gold zu holen. Die Rekordweltmeisterin fuhr in den 30er Jahren viermal auf das oberste Podest im Slalom und sogar fünfmal in der Kombination - aber eben nicht bei aufeinanderfolgenden Events.
Mit ihrer insgesamt fünften Goldmedaille zog die Amerikanerin zudem in der ewigen Bestenliste mit Fahrern wie Ingemar Stenmark (Schweden), Annemarie Moser-Pröll (Österreich) oder dem bei diesen Titelkämpfen zurückgetretenen Norweger Aksel Lund Svindal gleich.
Dabei ist Shiffrin erst 23 Jahre alt und für viele Experte drauf und dran, sämtliche Bestmarken im Skirennsport zu knacken. Vor der WM in Are hatten manche kritisiert, dass sie nur in Super-G, Riesenslalom und Slalom an den Start ging und die Abfahrt sowie die Kombination, in der sie Topfavoritin gewesen wäre, ausließ.
Sie aber unterstrich, dass sie trotz ihres jungen Alters mit den Kräften haushalten müsse - und demonstrierte mit drei Medaillen, wie gut der Plan funktionierte.
Auch Dürr kann zufrieden aus Are abreisen. Schon beim vierten Platz im Team-Event hatte sie mit Siegen in allen Duellen überzeugt. Mit Platz 15 nach dem ersten Durchgang war sie nicht ganz zufrieden, die ansprechende Fahrt im Finale aber brachte sie noch weiter nach vorne.
"Die Platzierung ist nicht das, was ich mir erhofft habe, aber der zweite Lauf war fahrerisch besser", sagte Dürr dem ZDF. © dpa
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