Er gewann in Chamonix WM-Gold, siegte beim Hahnenkammrennen und stand bei den Olympischen Spielen 1964 in Innsbruck auf dem Siegertreppchen ganz oben. Jetzt ist Ski-Legende Egon Zimmermann gestorben.
Egon Zimmermann, einer der herausragenden alpinen Skirennläufer der 60er-Jahre ist tot. Der Vorarlberger fuhr 1964 mit seinem Abfahrtstriumph bei den Olympischen Spielen in Innsbruck in die Annalen, in seinem Heimatort Lech verstarb er nun im Alter von 80 Jahren. Der österreichische Skiverband (ÖSV) bestätigte das Ableben Zimmermanns.
Aus der Küche auf die Piste
Vor dem Großereignis 1964 hatte es zwar Turbulenzen um den Amateurstatus von Zimmermann gegeben, der gelernte Koch behielt in der Heimat aber die Nerven. Sein olympischer Teufelsritt blieb auch wegen des großen Vorsprungs in Erinnerung. 0,74 Sekunden lag er vor dem Franzosen Leo Lacroix. Nur Antoine Deneriaz, der 2006 mit 0,72 Sekunden vor Michael Walchhofer siegte, kam seitdem daran heran.
Schon vor dem Triumph am Patscherkofel hatte Zimmermann 1962 in Chamonix WM-Gold im Riesentorlauf und -Bronze in der Abfahrt geholt - obwohl er nur als Ersatzmann angereist war. "Weltmeister zu sein, ist schön. Aber Olympiasieger zu sein, ist noch einmal eine Schaufel drauf", sagte Zimmermann einmal.
Ein Unfall warf ihn aus der Bahn
Auch abseits von Weltmeisterschaften und Olympia war Zimmermann erfolgreich, so durfte er sich auch Hahnenkamm-Sieger (1963) nennen. Nach einem schweren Verkehrsunfall im Herbst 1964 versäumte er die Saison 1964/65 und kam anschließend nicht mehr ganz an seine davor gezeigten Leistungen heran.
Nach dem Karriere-Ende baute Zimmermann in Lech das Viersterne-Hotel Kristberg auf. Der bei ihm festgestellten Krankheit Multiple Sklerose begegnete er mit Erfolg mit der chinesischen Atemlehre Qi Gong. Ganz grundsätzlich stellte Zimmermann einmal in einem Zeitungs-Interview fest: "Ich sage immer: Talent ist so dünn wie ein Blatt Papier. Die Arbeit ist es, die den Erfolg ausmacht." © APA
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