(rs) - Heute fällt der Startschuss für die Ski-WM in Schladming. Wintersport-Fans, Veranstalter und Betriebe fiebern dem Spektakel seit Wochen entgegen, doch gerade was die Kosten und Investitionen betrifft, gab es im Vorfeld heftige Kritik.

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Die steirische Gemeinde hat bereits Erfahrung mit damit, eine Ski-Weltmeisterschaft auszurichten: 1982 kämpften Athleten aus der ganzen Welt in Schladming um Medaillen. Zwischen dem 4. und dem 17. Februar werden nun wieder Tausende Touristen anreisen, um die Sportler anzufeuern, zu feiern - und dabei die Kassen ordentlich klingeln lassen. Schließlich wird neben den Wettkämpfen ein buntes Programm geboten – Auftritte von Rainhard Fendrich, Nazareth, Opus und Volksmusik-Star Andreas Gabalier sollen die Stimmung anheizen.

Millionen wurden investiert

Der Aufwand für den Großevent ist enorm: rund 650 Athleten nehmen an den Wettkämpfen teil, 1.000 Freiwillige packen in Schladming mit an, und insgesamt 28.000 Betten werden in der Region zur Verfügung gestellt. Doch besonders was die Investitionen für Neubauten und Infrastruktur betrifft, gab es im Vorfeld heftige Kritik.

Bis zu 400 Millionen Euro sollen verbaut worden sein, mindestens die Hälfte des Geldes stammte aus öffentlichen Mitteln. Schladming bekam einen neuen Bahnhof, Straßen wurden ausgebaut, eine neue Kläranlage wurde errichtet und ein Kongresszentrum für 2.000 Personen wurde geschaffen - und das, obwohl das Land Steiermark finanziell nicht besonders gut dasteht. Gerade die großen Bauten wie das imposante Kongresszentrum könnten zu einer großen Belastung für die 4500-Einwohner-Gemeinde werden.

Gesalzene Preise in Schladming

Wer bei dem Spektakel dabei sein will, muss mit saftigen Preisen rechnen. Die Arbeiterkammer Steiermark hat Mitte Jänner die Preise auf Skihütten in der Region getestet und große Unterschiede festgestellt. Am Schladminger Hausberg Planai kosten Essen und Getränke deutlich mehr als in den benachbarten Skigebieten. Besonders deutlich wird die Preisspanne bei einer Gulaschsuppe mit Gebäck: In der Region Schladming verlangen Hüttenwirte Preise zwischen 3,90 und 6,40 Euro – am Kreischberg im Bezirk Murau muss man hingegen nur maximal 4 Euro ausgeben.

Auch Übernachtungen sind im Zeitraum der Ski-WM alles andere als billig. "Tripadvisor" hat die Preise in drei und vier Stern Hotels in Schladming mit gleichwertigen Unterkünften in Wien, Paris, London, New York und Los Angeles verglichen. Bei der Gegenüberstellung wird deutlich, dass die Preise in der steirischen Gemeinde im Schnitt um rund 33 Prozent höher liegen als in den Großstädten. In der Zeit vor und nach den Wettkämpfen sind die Kosten für Übernachtungen im Gesamtdurchschnitt hingegen um neun Prozent niedriger.

Rot-Weiß-Rot ist begeistert

Nichtsdestotrotz fiebert das Land den Wettkämpfen entgegen und hat hohe Erwartungen an die ÖSV-Athleten - allen voran an Ski-Star Marcel Hirscher. Laut einer Studie des Marktforschungsinstitutes Integral rechnen die Österreicher mit einer Ausbeute von sieben bis acht Medaillen bei der WM - vier davon sollen Goldene werden.

Die Mehrheit der Bevölkerung steht auch hinter dem sportlichen Großereignis, 75 Prozent finden es "sehr begrüßenswert". Bis zu 30.000 Wintersport-Begeisterte werden pro Tag erwartet, die ganze Region erhofft sich einen ordentlichen Aufschwung. Die Ski-WM dürfte auf jeden Fall ein Fest werden, schließlich hat man bei den vergangen Nachtslaloms gesehen, dass die euphorische Stimmung in Schladming die Athleten beflügelt.

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