Sein Rücktritt hatte hohe Wellen geschlagen, nun kehrt Lucas Braathen in den Weltcup zurück. Für Norwegen wird er allerdings nicht mehr an den Start gehen. Stattdessen fährt er künftig für Brasilien.
Skirennfahrer
Braathen hatte kurz vor Beginn der aktuellen Saison im Herbst überraschend und emotional sein Karriereende verkündet. Als Grund gab er einen grundlegenden Streit mit Norwegens Skiverband um Vermarktungsrechte an. In der Skiwelt löste dies Bedauern aus, der ebenso talentierte wie extrovertierte Athlet hatte viele Fans. Er gewann in seiner noch jungen Laufbahn fünf Weltcuprennen und im vorigen Jahr die Slalom-Gesamtwertung.
Braathen vermisste den Skisport
Während der Auszeit und diversen Projekten als DJ, Künstler und Laufstegmodel habe er bemerkt, wie sehr ihm der Skirennsport fehle, erzählte Braathen. "Ich fand es schwierig, jeden Tag aufzuwachen und nicht darum kämpfen zu können, der Beste auf der Welt zu sein."
Bereits seit Monaten war spekuliert worden, dass ein Wechsel nach Brasilien für den Athleten mit dem Lockenschopf die Möglichkeit für ein Comeback sei. Auf den Straßen von São Paulo, wo er als Kind bei seinen Besuchen jedes Jahr Zeit verbracht habe, habe er seine Liebe für Sport entdeckt.
Braathen: "Ich will Siege einfahren"
Der Rennfahrer, der mit vollem Namen Lucas Pinheiro Braathen heißt, berichtete, dass er seine noch für Norwegen eingefahrenen Punkte mitnehmen könne und sich deshalb nicht mühsam für die Eliterennen qualifizieren muss. Er will sein altes Niveau erreichen und wird dabei auch von seinen - finanzkräftigen - Sponsoren unterstützt. "Ich würde nicht zurückkehren, wenn es nicht um den Traum ginge, wieder der Beste zu sein", sagte er. "Ich will Podestplätze und Siege einfahren."
Im nächsten Jahr steht in Saalbach-Hinterglemm unweit von Braathens Wohnort Altenmarkt in Österreich die WM an, 2026 folgen die Olympischen Spiele in Italien. Dann will der Ausnahme-Rennfahrer die ersten Medaillen in der brasilianischen Ski-Geschichte gewinnen. Brasiliens Verbandschef Anders Pettersson sagte, Braathen könne für das südamerikanische Land im Wintersport ein "Game-Changer" werden. (ska/dpa)
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