Seit dieser Saison gilt eine neue Regelung für Speed-Rennen im Weltcup. Und das auch im Training. Hannes Reichelt findet das "eine Frechheit eigentlich".
Hannes Reichelt hat seinem Ärger über die neue Startnummern-Regelung bei Speed-Rennen Luft gemacht. Es sei "eine Frechheit eigentlich", dass das neue System auch im Training angewendet werde, sagte der Salzburger in Gröden.
Das geänderte Prozedere sieht vor, dass die zehn besten Athleten der Startliste eine ungerade Nummer von eins bis 19 auswählen. Als aktuell Zehnter der Weltrangliste in der Abfahrt muss Reichelt daher mit der Startnummer Vorlieb nehmen, die die anderen neun besten der Welt verschmäht haben.
Reichelt: Auslosung wäre fairer
"So bringst du keine Rotation rein", argumentierte Reichelt. "Wenn du das auslost, erwischt es jeden einmal, dann ist es halb so wild. Aber jetzt erwischt es mich schon die zweite Abfahrtswoche, und wenn ich nur so mittelmäßige Punkte mache, erwischt es mich in Santa Caterina wieder."
Reichelt zufolge sind 80 Prozent seiner Kollegen der gleichen Meinung. Zudem habe keiner gewusst, dass die neue Regelung auch für die Trainings gelte. Die einzige Chance, dem Teufelskreis zu entkommen, sei eine andere Weltranglistenposition. "Entweder ich fahre ganz miserabel, dass ich überhaupt keine Punkte mache, oder ich fahr' ganz gut, dass ich dementsprechend einen Sprung vorwärts mache", monierte Reichelt.
Änderung auf Antrag von Österreich
Beschlossen wurde das neue System beim FIS-Kongress vergangenen Juni - auf Vorschlag von Österreich. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ging es nach Ansicht von Reichelt darum, Speed-Rennen für die Zuschauer spannender zu machen.
"Wir haben dann schon mit ihm geredet", sagte Reichelt. "Aber er hat andere Ideen gehabt, die wären noch schlimmer gewesen. Also die Top 30 auslosen und solche Sachen." (ank)
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