Die Stangenwedler und Speedspezialisten sind zurück: Der Skiweltcup startet am Wochenende in eine neue Saison. Was Sie vor dem Auftakt in Sölden wissen sollten.
Fakt 1: Alles Olympia oder was?
Am Samstag um 10:00 Uhr eröffnen die Riesenslalom-Damen in Sölden die 52. Weltcup-Saison. Während Fans und Fahrer normalerweise auf die Klassiker im Januar hin bibbern, ist in diesem Winter das Highlight einen Monat später.
Vom 9. bis 25. Februar finden in der südkoreanischen Stadt Pyeongchang die Olympischen Winterspiele statt.
Dass die Ski-Stars ihre Weltcup-Planung auf dieses Highlight ausrichten, ist verständlich. Viele Verletzungs-Rückkehrer gehen zum Auftakt deshalb kein Risiko ein
Fakt 2: In der Warteschleife
Anna Veith, Eva-Maria Brem, Michaela Kirchgasser: Was nach dem Podest im ersten Riesenslalom der Saison klingt, ist ein Ausschnitt der prominenten Absagenliste in Sölden.
Gleich eine ganze Riege der ÖSV-Stars muss passen. Veith stand nach ihrer Knie-OP zwar im September wieder auf der Piste, verkündigte aber kurz darauf: "Sölden und Levi sind kein Thema."
Auch für ihre Teamkolleginnen Brem (Unterschenkelbruch) und Michaela Kirchgasser (Knieverletzung) kommt der Weltcup-Auftakt zu früh.
Wenn das erste Riesenslalom-Rennen der Saison ausgefahren wird, kann auch ÖSV-Star Marcel Hirscher nur zusehen. Nach seinem Außenknöchel-Bruch peilt der sechsfache Sieger des Gesamtweltcups frühestens Levi für seine Rückkehr an.
Fakt 3: Große Bühne für Lindsey
Einen überraschenden Start kündigte hingegen Lindsey Vonn an. "Ich habe das Gefühl, meine Form ist gut genug, also will ich es probieren am Samstag", sagte die Rekord-Weltcupsiegerin auf einer Pressekonferenz.
Für
Im Rampenlicht stand Vonn allerdings bereits vor ihrer Last-Minute-Ankündigung. Die Ausnahmeathletin verfolgt weiter ihren Traum, einmal gegen Herren zu starten.
Ihrem Vorhaben hat der Weltverband FIS nun neue Hoffnung gegeben. Der Antrag wird beim nächsten Kongress im Mai 2018 erörtert.
Fakt 4: Neues Reglement
Viel Diskussionsstoff bot vor der Saison auch eine andere Entscheidung der FIS. Zwar ist bereits seit Juli 2016 bekannt, dass der Radius der Riesenslalom-Ski um fünf Meter verkürzt wird. Doch einige Stars sehen dem Wechsel von 35 auf 30 Meter noch kritisch entgegen.
Einer davon ist Hirscher.
Vor seiner Verletzung absolvierte der Gesamtweltcupsieger zwei Testfahrten in Aspen mit den neuen Ski - und sagte danach, dass er das Fahren "fast als gefährlich empfunden" habe.
Erst 2012 hatte die FIS den Radius von 27 auf 35 Meter erhöht – jetzt die erneute Wende.
Fakt 5: In den Startlöchern
Für Brisanz ist also gleich in den ersten beiden Saisonrennen gesorgt. Gerade in dieser Phase wittern viele Talente ihre Chance.
Der ÖSV tritt in Sölden mit einem jungen Team an. Das vielleicht größte Talent, Marco Schwarz, hat mit seinen 22 Jahren allerdings schon einige Erfahrung.
In der vergangenen Saison zeigte er vor allem im Slalom, dass er mit den ganz Großen mithalten kann. Der Skirennfahrer aus Villach steht bei vielen diese Saison auf dem Zettel.
Aber auch andere Nationen können auf einen Pool an Talenten zurückgreifen. In der Schweiz kommen Mélanie und Loïc Meillard gleich im Doppelpack. Und der DSV hofft darauf, dass der 25-jährige Stefan Luitz endlich seinen ersten Sieg im Riesenslalom einfährt.
Alles ist angerichtet: Jetzt muss sie nur noch losgehen, die 52. Weltcup-Saison der Alpinen.
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