Von einem dramatischen Sturz ist am Samstagabend die Herren-Abfahrt in Lake Louise überschattet worden. Der Österreicher Markus Dürager verlor die Kontrolle und erlitt mehrere Verletzungen. Nun sorgt der Unfall für Zoff: Aus Sicht des ÖSV dauerte der Abtransport des Skifahrers viel zu lang.
Bei einem Sprung wurde der Salzburger Markus Dürager ausgehebelt und in die Fangzäune geschleudert. Der 25-Jährige zog sich einen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Bein und einen Bruch des linken Handgelenks zu.
Damit aber nicht genug: Wie der ORF berichtet, wurde Dürager nach dem Sturzdrama über fünf Stunden von einem Spital ins nächste gebracht - zunächst ins Krankenhaus nach Banff und dann weiter nach Calgary. Aus Sicht des ÖSV dauerte der Abtransport viel zu lang. Der Verband übte daher heftige Kritik.
"Regeln hin oder her"
Abfahrtschef Florian Winkler forderte, dieses seit Jahren in Lake Louise befolgte Protokoll endlich zu ändern, um mögliche Folgeschäden bei verunglückten Sportlern zu vermeiden. Verletzte sollten direkt nach Calgary gebracht werden: "Es kann nicht sein, dass es stundenlang dauert, bis der Bursche mit einem offenbar doch recht komplizierten Unterschenkelbruch stundenlang herumgefahren wird", zitiert ORF.at Winkler.
In Kanada wird das umständliche Prozedere bei Verletzungen schon seit längerem diskutiert: "Ich verstehe nicht, warum man nicht endlich reagieren und lernen will", so Winkler weiter, "wir sind alle dafür, dass sich da endlich etwas ändern sollte am System. Regeln hin oder her, man weiß, was bei so etwas passieren könnte."
Keine Spitzenplätze für ÖSV-Herren
Beim Rennen am Samstag gingen unterdessen alle ÖSV-Athleten leer aus. Sieger war der Norweger Aksel Lund Svindal mit dem Minimalvorsprung von 0,01 Sekunden vor dem Italiener Peter Fill. Auf Platz drei landete der US-Amerikaner Travis Ganong (+ 0,36).
(af)
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